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Weg zur Diagnose

       Prinzip des Diagnoseweges

       Praktischer Ablauf

       Erstgespräch

       Aufnahme der Krankengeschichte (Anamnese)

       Untersuchung

       Differentialdiagnosen

       Routine-Untersuchungsmethoden der Dermatologie im Rahmen der Allergiediagnostik

       Die Eliminationsdiät

       Das Prinzip einer Eliminationsdiät

       Wie findet man die richtigen Diät-Kandidaten?

       Selbst zubereitet oder kommerzielles Futter?

       Dauer der Eliminationsdiät

       Tierärztliche Begleitung

       Probleme bei der Eliminationsdiät

       Tipps zur Durchführung einer Eliminationsdiät

       Provokationsproben

       6. Wie geht es weiter?

       Beibehalten des Eliminationsdiätfutters

       Umstellung auf neues Futter

       Langfristige Aussichten

       7. Anhang

       Danksagung

       Adressen

       Glossar

       Literaturquellen

       Speziell gekennzeichnete Quellen

       Bücher und Dissertationen als weitere Quellen

      Liebe Leser/innen,

      eigentlich ist es den (allergiebedingt) entzündeten Pfoten unseres West Highland White Terriers Clooney zu verdanken, dass ich mich der Dermatologie und Allergologie bei Kleintieren zugewandt habe. Durch ihn lernte ich rasch, dass Allergien beim Hund einer ganz individuellen Herangehensweise bedürfen, dass es keine „Patentrezepte“ gibt.

      In meinen Sprechstunden nehmen Futtermittelallergien und die Durchführung von Eliminationsdiäten einen breiten Raum ein. Dabei erlebe ich immer wieder, wie wichtig eine gute Aufklärung des Patientenbesitzers ist. Denn wie bei kaum einer anderen Erkrankung ist der Hundehalter schon bei der Diagnostik sehr eng mit eingebunden. Bei Futtermittelallergien ist es ja nicht mit einem einfachen „Allergietest“ und der Umstellung auf ein sogenanntes hypoallergenes Futter getan. Der Diagnoseweg, insbesondere die wochenlange Eliminationsdiät ist ohne die Mitwirkung des Hundebesitzers nicht durchführbar. Deshalb bin ich in diesem Buch ausführlich auf den mehrstufigen Diagnoseplan eingegangen. Denn je besser man den Ablauf versteht und die Stolpersteine bei der Durchführung kennt, desto besser stehen die Erfolgsaussichten.

      Wenn die Diagnostik auch erst einmal sehr aufwendig erscheint, so lohnt es sich doch, diesen Weg zu gehen und die Möglichkeit einer Futtermittelallergie genau zu überprüfen. Denn sollte sich der Verdacht bestätigten, ist man in der glücklichen Lage, das Allergen zu vermeiden – ganz im Gegensatz zu den Allergien gegen Umweltallergene wie Pollen oder Hausstaubmilben. Dies erspart nicht nur den Einsatz teurer Medikamente, sondern auch dem Hund unnötiges Leid.

       Bergheim, im August 2020

       Dr. med. vet. Axel Bogitzky

      Dr. Axel Bogitzky studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Veterinärmedizin und promovierte im Bereich der Impfstoffentwicklung.

      Er widmet sich seit Jahren ausschließlich der Dermatologie und Allergologie bei Kleintieren und ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Veterinärdermatologie (DGVD).

      Er ist Autor von Büchern zur Ersten Hilfe und zum Reisen mit dem Hund (Reisekrankheiten), von Zeitschriftenartikeln zu Gesundheitsthemen rund um den Hund sowie Referent von Vorträgen für Hundehalter zur Ersten Hilfe und Dermatologie.

      Hundebesitzer wie auch Tierärzte werden zunehmend mit dem Thema Futtermittelallergien konfrontiert. Allein das ständig wachsende Angebot an Futterprodukten für Allergiker suggeriert schon eine erhebliche Verbreitung dieser Erkrankung. Und dieses Angebot trifft auch auf eine entsprechende Nachfrage. Bei manchen exotischen Produkten wie Känguru oder Insektenprotein kam es sogar schon zu Lieferengpässen.

      Natürlich lässt sich kaum abschätzen, wie viele der auf diese Weise versorgten Hunde wirklich Allergiker sind oder wie oft Besitzer es vielleicht nur vorsorglich kaufen. Doch es zeigt, wie groß die Sorge der Hundehalter ist.

      Konkrete Angaben zu der Häufigkeit (Prävalenz) von Futtermittelallergien fehlen bisher. Die unterschiedlichen Zahlen in der Literatur lassen sich nur schwer vergleichen. So ist in Studien die zugrundeliegende Diagnostik nicht immer klar ersichtlich oder die untersuchten Hunde stammten aus ganz unterschiedlichen Populationen, wie zum Beispiel aus dem Patientengut dermatologischer Kliniken gegenüber dem nicht spezialisierter Tierarztpraxen.

      Laut einer Literaturstudie stand hinter juckenden bzw. allergischen Hauterkrankungen in durchschnittlich 20 % der Fälle eine Futtermittelallergie bzw. -unverträglichkeit.

      Es ist also keineswegs übertrieben, bei einer chronisch juckenden Hauterkrankung auch das Futter als Ursache in Betracht zu ziehen.

      Die Literaturstudie von 20171 hat die Fachliteratur von 1980 an im Hinblick auf die Prävalenz der die Haut betreffenden Futtermittelreaktionen untersucht.

      Unter allen Hunden, die Tierärzten vorgestellt wurden, lag die Prävalenz bei 1 – 2 %,

      bei Hunden mit Hautkrankheiten bei 6 % (0 – 24 %),

      bei Hunden mit Juckreiz bei 18 % (9 – 40 %),

      und bei Hunden mit allergischen Hauterkrankungen bei 20 % (8 – 62 %).

      Bei der Lebensmittelallergie des Menschen sind heftige Sofortreaktionen mit lebensbedrohlichen Schockzuständen (anaphylaktischer Schock) gefürchtet. Dies führte zu Notfallsets und Warnhinweisen auf vielen Lebensmittelpackungen. Glücklicherweise sind derartige akut lebensbedrohliche Reaktionen bei den Futtermittelallergien des Hundes eher eine Ausnahme.

      Trotzdem können auch die Futtermittelallergien beim Hund ernste Konsequenzen haben:

      •Mangelerscheinungen durch Verdauungsstörungen sind in der sensiblen Wachstumsphase besonders kritisch, einem Lebensabschnitt, in dem sich Futtermittelallergien aber häufig entwickeln.

      •Starkes Jucken als eines der Hauptsymptome allergischer Erkrankungen führt schnell über das Kratzen und Lecken zu Entzündungen, Verletzungen der oberen Hautschichten und je nach Ausdauer und Intensität sogar zu tiefer gehenden Gewebeschäden.

      •Dies zieht dann häufig Sekundärinfektionen mit Bakterien und Hefepilzen nach sich. Diese wiederum verschlimmern die Gewebeschäden und provozieren zusätzlichen Juckreiz. In den äußeren Gehörgängen, die häufig von allergischen Erkrankungen betroffen sind, können Sekundärinfektionen zu Schäden am Trommelfell, Mittelohrentzündungen und Verlust des Hörvermögens führen.

      Und selbst wenn es

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