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Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
Читать онлайн.Название Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)
Год выпуска 0
isbn 9783845347400
Автор произведения Hans Kneifel
Жанр Языкознание
Серия Atlan classics Paket
Издательство Bookwire
»Achtung. Es geht los.«
»Verstanden. Greifer klar.«
»Danke.«
Der Schlepper befand sich bereits in der richtigen Position. Jetzt begann er sich langsam zu bewegen und schwebte auf den Bügel zu. Breite Farbmarkierungen bezeichneten die massive, besonders verstrebte und gesicherte Stelle, an der die Greiferarme ansetzen mussten. Die Kontrollscheinwerfer an den Greiferarmen wurden nacheinander angeschaltet. Der Pilot dirigierte den tropfenförmigen Flugkörper mit unendlich behutsamen Bewegungen an das eckige Tor heran, bremste ab und ließ dann die breiten, abgewinkelten Greiferarme langsam zufahren.
Zwölf Minuten.
Kurz nachdem der Greifer fest saß, breiteten sich haarfeine Linien von den Basisplatten aus. Sie züngelten jeweils halbkreisförmig durch das Dunkel und trafen sich. Jetzt bildeten sie einen Kreis. Dann kroch die Transmitterenergie als dicke, glühende Farbe entlang der Pilotentladungen und füllte schließlich den Kreis voll aus. Die Anlage wurde von der Energie der Sonne gespeist, in deren Nähe der Asteroid geschleppt worden war.
»Geschafft ... fast«, murmelte der Pilot und gab Energie auf das Zentraltriebwerk. Die Kraft des Bugsierraumschiffs übertrug sich auf die kantige Torkonstruktion. Zuerst so gut wie unmerklich, dann in winzigen Beträgen immer schneller, glitt das Tor durch den Schlagschatten des Felsbrockens und auf das Zentrum des Transmitterkreises zu. Schweigend und völlig in seine Aufgabe versunken betätigte der Pilot die Hebel der Steuerung. Sein Schiff war von jedem Punkt des Kreises gleich weit entfernt. Ein Rechner unterstützte mit Messungen, Vergleichen und winzigen Korrekturen der Richtungstriebwerke den Kurs, der nur über eine kurze Strecke führte.
Neun Minuten.
Ohne nachzudenken und zu antworten, hörte Udvani den jungen Technikerlehrling flüstern.
»An welcher Stelle dieser wunderbaren Milchstraße werden wir aus dem Gegengerät herauskommen?«
Ein anderer Computer verglich die Geschwindigkeit des Gespanns mit den vorgegebenen Werten. Lautlos und ohne jede Drehung oder Verkantung segelte die offene Balkenkonstruktion auf den leuchtenden Kreis zu. Der Pilot drosselte den Rückstoß des wuchtigen Haupttriebwerks.
Die neun Minuten vergingen plötzlich rasend schnell. Ständig wechselten die großen Zahlen. Schließlich murmelte Udvani:
»Noch fünfundvierzig Sekunden, Freunde.«
Fast hatte die Toranlage die Ebene des Wirkungskreises berührt. Unaufhaltsam schob sie sich darauf zu. Die Sekunden tickten herunter. Genau zur errechneten Zeit schwebte das Gespann in den Transmitter hinein, verschwand für jeden Beobachter auf der gegenüberliegenden Seite und wurde von dem brodelnden Feld innerhalb des Kreises aufgesaugt und verschluckt. Als letztes glitt eine lange, funkelnde Stabantenne des Schleppers mit einem Positionslicht daran in das unbestimmbare Schwarzgrau hinein.
Das Psionische Tor war verschwunden, und mit ihm der Bugsierschlepper.
An einer anderen Stelle schob sich die Kombination zeitgleich aus dem Gegentransmitter.
Andere Sterne breiteten sich auf den Bildschirmen aus. Gasschleier und einige Sonnenballungen lagen weit voraus. Eine diffuse, rote Sonne brannte rechts auf den Bildschirmen – im Gegensatz zu der stechend gelben, die den Asteroiden angestrahlt hatte.
Ein dunkles Fünfeck, dessen Kanten in düsterem Rot brannten, schob sich lautlos in den Weltraum.
Das Psionische Tor war auf seinem langen Weg durch die Galaxis Manam-Turu.
»Jetzt hast du deinen wunderbaren Kosmos, Kleiner«, sagte Udvani zufrieden und schaltete das Triebwerk ab.
Das kleine Team wartete auf neue Anweisungen. Es würde eine Weile dauern, bis dieser Transmitter neu justiert und somit vom Empfänger zum Sender geworden war.
»Wir können unmöglich an unserem Ziel sein«, sagte der Lehrling. »Sonst würde es hier ganz anders aussehen.«
»Warte es ab«, brummte der Pilot. »Wir sind nicht zum Bewundern, sondern zum Arbeiten hier. Allerdings nicht in den nächsten Stunden.«
Der Chefingenieur schnallte sich los und sagte nachdrücklich:
»Pause! Zeit zum Essen und Schlafen.«
»Bis auf weiteres«, schwächte Udvani ab.
Er war mit der Leistung des Teams zufrieden. Alles lief wie ein riesiges Uhrwerk, das aus vielen Zahnrädern bestand.
5.
Die Sonne Ukenzia hatte etwa ein Fünftel ihres täglichen Weges zurückgelegt. Das Gebirge als Abschluss des Panoramas lag im grellen Licht. Die Eisfelder und die Schneedreiecke auf den Gipfeln funkelten wie kostbare Steine. Davor erstreckte sich die Barriere aus dunklen, bewaldeten Hügeln, deren vorderste Front sich über dem Rand der Ebene erhob. Dort, wo das Grüngelb der Savanne und das Dunkelgrün der Hügel sich trafen, stand das kugelförmige Schiff der Ligriden.
Und davor, quer und unübersehbar, nur einen halbstündigen Fußmarsch entfernt, stand die KLINSANTHOR!
Fartuloon schüttelte erstaunt den Kopf.
»Das habe ich nicht erwartet!«, sagte er laut. Vor wenigen Minuten war er aufgewacht und versuchte jetzt, die Fortschritte auf der Baustelle in ein gedankliches Schema zu bringen. Und schon während des ersten Blickes aus dem Zellenfenster sah er, dass die Roboter oder die Ikuser oder beide zusammen das Wrack hierher transportiert hatten.
Er schirmte die Augen mit den Händen ab und starrte hinüber.
Er konnte gerade noch sehen, dass winzige Punkte an verschiedenen Stellen der Außenhülle schwebten. Es waren mit großer Wahrscheinlichkeit Reparaturroboter. Ihre Körper blitzten hin und wieder im Sonnenlicht auf. Sie befanden sich an jenen Stellen, von denen er wusste, dass sie während der einseitigen Raumkämpfe beschädigt worden waren.
»Wie auch immer«, murmelte er. »Die Arbeiter des Projekts machen sich die Mühe, das Wrack halbwegs von der anderen Seite des Planeten hierher zu schleppen und zu reparieren. Das eröffnet ungeahnte Perspektiven.«
Er blieb am Fenster stehen und sah zu, wie ein Raumschiff startete. Es war ein Lastschiff, das während der Nacht mit zwei Geräten beladen worden war, in denen er Teile eines Transmitters zu erkennen glaubte.
Unbemerkt war er nachts aus der Zelle geschlüpft, und unbemerkt war er auch wieder zurückgekommen. Das Schloss war zerstört. Er konnte die Zelle jederzeit verlassen. In der Nacht war er auch auf seinem langen Spaziergang nicht entdeckt worden.
»Alter Bauchaufschneider«, murmelte Fartuloon und versuchte voller Spannung, wieder einmal seine Möglichkeiten abzuschätzen, »die KLINSANTHOR ist der willkommene Angelpunkt. Bisher bin ich aus jeder Klemme entwischt. Es wird auch hier etwas Glück für einen gewitzten Calurier geben.«
Die vier Gefangenen wurden ordentlich versorgt. Sie bekamen ein aufmunterndes Getränk, das einmal heiß, dann wieder kalt in großen Bechern auf dem Tablett stand, dazu verschiedene harte oder weiche Fertiggerichte, die mit Einwegplastiklöffeln und -gabeln gegessen werden konnten. Für Fartuloon, der seine Gewürzausrüstung im Wrack zurückgelassen hatte, stellte die Verpflegung keine Sensation dar. Aber sie war nahrhaft und offensichtlich bekömmlich.
Wer von den drei Gefährten konnte sein Vorhaben am besten unterstützen?
Fartuloons Wahl fiel auf den Daila. Der Alleskönner würde wahrscheinlich das nötige Maß an kaltem Blut mitbringen.
Der Bauchaufschneider streckte seinen Kopf halb zum Gitter der Zelle hinaus und rief:
»Roboter. Gefangenenwärter!«
Vom Ende des Korridors, wo der Robot bewegungslos stand und die Gefangenen bewachte, antwortete die metallische Lautsprecherstimme:
»Du hast gerufen, Fremder?«
»Laut und deutlich. Frage deinen