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Waldpfade Stuttgart. Dieter Buck
Читать онлайн.Название Waldpfade Stuttgart
Год выпуска 0
isbn 9783734322358
Автор произведения Dieter Buck
Жанр Книги о Путешествиях
Издательство Bookwire
Besonders schön ist es, wenn im Wald kleine Wasserfälle plätschern. Diesen hier findet man an den Heslacher Wasserfällen in Stuttgart (Tour 3).
Dieses Buch führt Sie durch die Waldgebiete rund um Stuttgart. Schon die Stadt selbst hat in ihrem eigenen Gebiet viel zu bieten: Um die Parkseen herum findet man, allen Spazierwegen zum Trotz, eine Waldidylle mit uralten Bäumen, die ihresgleichen sucht. Auch die benachbarten Städte und Gemeinden weisen prächtige Waldgebiete auf – die Naturparks Schönbuch und Schwäbisch-Fränkischer Wald in Nähe der Landeshauptstadt tragen das Wort Wald ja schon im Namen, ebenso der Schwarzwald, in dessen Randgebieten einige der Touren stattfinden. Auch auf die Schwäbische Alb führen einige der hier beschriebenen Wanderungen.
Was dieses Buch von anderen Wanderführern unterscheidet, sind die Anregungen für ein ganz individuelles »Waldbad«. Waldbaden erfreut sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit und lässt uns den Wald auf eine ganz neue Art kennenlernen und genießen. Wir laden alle Leser ein, es einmal selbst auszuprobieren und sich von unseren Übungen anleiten und inspirieren zu lassen.
So wünschen wir Ihnen viel Freude und Erholung, allzeit gutes Wetter und viele angenehme Begegnungen bei Ihren Waldwanderungen!
Dieter und Melanie Buck
Waldgenuss – unterwegs auf stillen Pfaden
Der Entringer Stein im Schönbuch ist ein gutes Beispiel dafür, wie Wegweiser früher gestaltet waren (Tour 9).
Wer den Wald mit allen seinen Sinneseindrücken so richtig genießen will, sucht sicher einsame Wege und keine breiten Waldautobahnen. Dies ist in einem so dicht besiedelten Gebiet wie rund um Stuttgart, in dem die Wanderungen dieses Buchs stattfinden, eher schwierig. Vor allem: Wo es schön ist, sind auch die anderen Wanderer. Trotzdem wurde darauf geachtet, immer wieder von den belebten Hauptschlagadern des Wander- und Spazierverkehrs wegzukommen. Möglich war dies allerdings nicht immer.
Jeder kennt es, dass man bei einer Wanderung schon nach relativ kurzer Zeit in eine Art meditative Stimmung gerät. Besonders intensiv empfindet man das bei einer Waldwanderung, vor allem allein oder in einer kleinen Gruppe, wenn die Gespräche verstummt sind. Was man deshalb vielleicht auch mit dem Begriff Waldpfade verbindet, sind stille Wanderungen. Trubel, gar laute und quirlige Events, sind dem Wald und dem Waldgenuss sicher nicht angemessen. Ganz abgesehen von dem Leid und Stress, den die Tierwelt damit hat. Stille Wege, Vogelgezwitscher, die eigenen Schritte, womöglich den eigenen Herzschlag hören oder spüren, das ist Waldgenuss. Zum Genuss gehören aber auch kürzere Touren, die keine sportlichen Höchstleistungen verlangen, nach denen man ausgepowert am Ziel ankommt. Im Vordergrund der Touren in diesem Buch stehen deshalb eher stiller Waldgenuss, Besinnung, Kontemplation.
Dazu passt es, dass Waldwanderungen auch im Regen gut möglich sind. Vor allem im Sommer schützt das dichte Blätterdach vor starkem Niederschlag – allerdings mit dem Nachteil, dass es auch nach dem Regen noch eine Weile nachtropft. Aber halt nicht stark. Wer bei solchem Wetter unterwegs ist, sollte sich eher befestigte Wege aussuchen – auf Naturpfaden kann eine Regenwanderung leicht zur Rutschpartie werden.
Zum Waldgenuss gehören auch die Früchte des Waldes: Brombeeren und Himbeeren, Bucheckern, Pilze und Bärlauch. Wobei man bei Bucheckern nicht zu viel essen sollte und bei Pilzen nur diejenigen, die man hundertprozentig kennt – jedes Jahr sind Todesfälle zu verzeichnen, weil jemand giftige Pilze verzehrt hat. Ebenso sterben jedes Frühjahr Menschen, weil sie Bärlauch mit Maiglöckchen verwechseln.
In den Wäldern findet man seltener die großen landschaftlichen Sensationen und Landschaftseindrücke, dafür aber viele kleine versteckte Kostbarkeiten und Kleinode, seien es nun Orchideen oder markante Bäume, die teilweise als Naturdenkmale ausgewiesen sind, kulturhistorisch bedeutsame Markungssteine oder Wegweiser, Gedenksteine und vieles mehr.
Ausrüstung
Was braucht man zum Wandern im Wald? Eigentlich nichts Besonderes. Man zieht sich eine wandergeeignete Kleidung an: gut waschbar, bequem und je nach Wetter auch wind- und regendicht (oder zumindest -abweisend), aber auch atmungsaktiv. Das gilt ebenso für einen Anorak. Jeans als Hosen sind, wenn es nicht absolut regensicher ist, weniger geeignet: Einmal nass geworden, dauert es lange, bis sie wieder trocken sind. Da man auf Waldpfaden auch manchmal auf engen Wegen unterwegs ist, in die vielleicht dornige und stachelige Zweige ragen, sollte der Stoff fest sein und nicht gleich kaputt gehen, wenn man mal von einer Brombeere »angegriffen« wird. Der Fachhandel hat ein großes Angebot an wandergeeigneter Kleidung auf Lager, sogar nach Geschlechtern getrennt.
Wichtig sind aber vor allem die Schuhe, hier sollte man nicht sparen. Gute wasserdichte Wanderschuhe, knöchelhoch und mit einer Sohle, mit der man problemlos über Wurzeln und Steine steigen kann, sind sehr zu empfehlen.
Ganz brauchbar sind immer wieder ein Taschenmesser, eine Schnur und eine Tüte (für den Abfall, aber auch zum Sammeln von Fundstücken, vor allem wenn Kinder dabei sind). Nicht gern daran denken möchte, sollte man aber: Verletzungen sind immer möglich, gerade auf Pfaden hat man sich schnell mal den Fuß übertreten. Eine elastische Binde kann hierbei Wunder wirken und zumindest den Weg zurück zum Ausgangspunkt ermöglichen. Einen Schnitt, einen Riss, eine aufgeschürfte Stelle hat man sich ebenfalls schnell zugezogen – hier sind Pflaster oder Verband und ein Desinfektionsmittel im Rucksack hilfreich. Gegen Insektenstiche gibt es Geräte, mit denen man einen Stachel oder das Gift in der Stichstelle entfernen kann, oder Geräte und Salben, um den Juckreiz zu mildern (in der Apotheke erhältlich).
Die kleine Rindenhütte beim Eisenbachhain im Schönbuch bietet sich für eine Rast an (Tour 8).
In ein paar Wochen wird man hier am Weiher bei der Teufelsbrücke im Schönbuch lautes Froschgequake hören (Tour 13).
Typischer Fels aus Massenkalk auf der Schwäbischen Alb (Tour 31)
Gefahren im Wald
Löwen, Tiger und giftige Spinnen treffen wir in unseren Wäldern zwar nicht an, aber es gibt ein paar Dinge, die in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen haben und über die man sich Gedanken machen sollte. Wälder sind immer auch Zeckengebiete. Für dieses Buch gilt dies insbesondere bei Wanderungen im Schönbuch und im Schwarzwald. Ein Zeckenbiss kann schwere Komplikationen verursachen, über Hirnhautentzündung bis hin zur Borreliose. Es empfiehlt sich dringend, geschlossene Kleidung zu tragen und die Hosenbeine in die Schuhe zu stopfen, um den Beißern die Angriffsflächen nicht gerade auf dem Silbertablett anzubieten. Nach der Tour sollte man sich absuchen, am besten sogar duschen und bei Zeckenbissen in den nächsten Tagen auf Rötungen um die Bissstelle achten (dann ist ein Arztbesuch angesagt!). Gegen Hirnhautentzündung kann man sich impfen lassen – lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt beraten.
Insbesondere auf der Schwäbischen Alb besteht Gefahr durch den Fuchsbandwurm, einen Parasiten, der auch den Menschen befallen kann. Geschädigt werden vor allem die Leber, manchmal auch Lunge und Gehirn. Dass man befallen ist, wird oft so spät bemerkt, dass keine Hilfe mehr möglich ist. Vorsorgen kann man, indem man keine Beeren o. Ä. im Wald isst, zumindest keine in Bodennähe, und sein Vesperbrot nicht ins Gras o. Ä. legt. Händewaschen, wenn möglich unterwegs, aber auf jeden Fall daheim, ist hier