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Schinken Schwein Tofu, in Bioqualität* Truthahn Veggie-Burger Wachtel Wurst (fleischbasiert oder Veggiewurst)

      * Meine Empfehlung: Entscheiden Sie sich für Bio-Soja oder zertifiziertes gentechnikfreies Soja. Warum, das erfahren Sie in Kapitel 25.

      Eine elektronische Version dieser Tabelle finden Sie unter dem Link www.31dayfoodrevolution.com/chart.

      KAPITEL 4

      Stimmen Sie mit Ihrem Geld ab

      Ich liebe es, Lebensmittel einzukaufen. Irgendwie macht es mir Spaß, durch die Gänge zu schlendern und nach guten Produkten und besonderen Schnäppchen Ausschau zu halten. Vielleicht ist das auf die Geschichte unserer Vorfahren als Jäger und Sammler zurückzuführen oder auf meine Kindheit, in der ich auf einer kleinen kanadischen Insel Wildbeeren gesammelt habe. Oder vielleicht stehe ich auch einfach nur auf Essen.

      Als Verfechter natürlicher Nahrungsmittel finde ich es spannend zu sehen, dass die Auswahl an verfügbaren natürlichen Nahrungsmitteln und Bio-Produkten ständig größer wird. Als ich ein Kind war, gab es in den Naturkostläden in unserer Stadt nur eine kleine (und sehr teure) Auswahl an Obst und Gemüse. Die einzigen angebotenen Vollkornbrote schmeckten furchtbar nach Karton. Und ehrlich gesagt waren die meisten Naturkostläden ziemlich schmuddelig.

      Wie sich die Dinge geändert haben.

      In den zurückliegenden Jahrzehnten sind die Produktion und der Verkauf von natürlichen Nahrungsmitteln und Bio-Produkten zu einem großen Geschäft geworden. Allein in den USA hat sich der Umsatz solcher Produkte seit dem Jahr 2001 fast verdreifacht und übersteigt inzwischen die Summe von 69 Milliarden Dollar.1 Auch in Europa steigt der Verkauf von Bio-Produkten, der im Jahr 2015 Einnahmen im Wert von 27 Milliarden Euro einbrachte.2 Alleine in Deutschland sind die Umsätze in den vergangenen Jahren auf 12 Milliarden Euro gestiegen. Gesunde Nahrungsmittel sind nicht mehr nur etwas für Hippies, und die großen Lebensmittelkonzerne fangen an mitzumischen.

      Aber im Bio-Land herrscht nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen. Einigen Freunden natürlicher Nahrungsmittel behagt die Tatsache nicht, dass die meisten ihrer geschätzten Marken von großen Konzernen aufgekauft wurden.

      Clorox hat Burt’s Bees gekauft. General Mills hat sich Cascadian Farm und Muir Glen einverleibt. Coca-Cola hat Odwalla und Honest Tea geschluckt. Selbst Kellog’s hat sich an dem Kaufrausch beteiligt und beliebte Marken wie Kashi und Gardenburger erworben. In den USA werden angeblich 80 Prozent der Bio-Marken von Riesenkonzernen produziert.3

      Und im Jahr 2017 kaufte Amazon für angeblich 13,7 Milliarden Dollar Whole Foods Market. Das war die größte Übernahme in der Geschichte der Naturkost-Industrie.4

      Natürliche Nahrungsmittel erfreuen sich zusehends allgemeiner Beliebtheit und können inzwischen als Mainstream-Produkte gelten, aber der Mainstream nistet sich auch in die natürlichen Nahrungsmittel ein und verändert diese. Die Standards verschieben sich, und eine wachsende Anzahl von Marken natürlicher Lebensmittel bedient sich inzwischen Praktiken und fügt den Produkten Inhaltsstoffe hinzu, die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar gewesen wären.5

      Heißt das, dass es inzwischen zum Beispiel keinen Unterschied mehr zwischen Walmart und Whole Foods Market gibt? Nein, das heißt es bei Weitem nicht.

      Whole Foods Market gibt an, bestimmte Inhaltsstoffe in Lebensmitteln als „nicht akzeptabel“ zu erachten. Im Jahr 2014 führte Ben Blatt vom Online-Magazin Slate eine Studie durch, um zu bestimmen, wie viele Lebensmittelprodukte, die in einem Walmart-Regal ausgelegt sind, in einem Whole Foods Market nicht zu finden sind. Er kam zu dem Schluss, dass bei Whole Foods Market ungefähr 54 Prozent der bei Walmart angebotenen Produkte nicht im Sortiment enthalten sind.6

      Whole Foods Market mag seine Verkaufsstrategie verändern oder auch nicht, aber bis zum Schreiben dieses Buchs stellt das Unternehmen eine Liste zur Verfügung, auf der 78 Substanzen aufgeführt werden, die als „inakzeptable Inhaltsstoffe von Lebensmitteln erachtet werden“.7 Diese Liste umfasst alle möglichen Substanzen von Maissirup mit hohem Fruchtzuckergehalt über Mononatriumglutamat (MSG) bis hin zu Chemikalien, die die meisten Menschen schwer auszusprechen finden wie zum Beispiel Dimethylpolysiloxan.

      Bedeutet das, dass alles, was bei Whole Foods Market verkauft wird, gut ist? Nicht einmal annähernd. Vor Kurzem war ich im Whole Foods Market in Santa Cruz in Kalifornien. In der Backabteilung wurden Dutzende frisch gebackene Brote angeboten. Wie viele der bei „Whole“ Foods gebackenen Brote enthielten wohl zu 100 Prozent Vollkorn?

      Kein einziges.

      Aber ich fand sechs Varianten frisch gebackener veganer, „natürlicher“ Donuts, einige sogar glutenfrei. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um frittierte Produkte aus Zucker und raffiniertem Mehl mit zugesetztem Aroma. Die Donuts mögen keine der 78 Inhaltsstoffe enthalten haben, die die Lebensmittelkette auf die schwarze Liste gesetzt hat, aber das macht sie kaum zu gesunden Nahrungsmitteln.

      Dieses Beispiel zeigt Folgendes: Egal wo Sie einkaufen, sei es in einem großen Einkaufscenter oder in einem Bio-Supermarkt – Sie kommen nicht darum herum, aufmerksam zu sein. Sie können Ihre Gesundheit und Ihre Unversehrtheit nicht für gegeben hinnehmen.

      ALTERNATIVE LÖSUNGEN SIND AUF DEM VORMARSCH

      In einem großen Lebensmittelsupermarkt einzukaufen, ist nicht die einzige Option. Trotz oder vielleicht auch teilweise aufgrund der Übernahme von Naturkostläden und Bio-Läden durch große Konzerne schießen neue Alternativen aus dem Boden. Und einige dieser Alternativen können Freude bereiten!

      Einige Leute bauen selber in Gärten Obst und Gemüse an (mehr darüber in Kapitel 28). Und immer mehr Menschen kaufen auf Bauernmärkten, bei Online-Anbietern oder setzen auf landwirtschaftliche Gemeinschaftsprojekte.

      Bauernmärkte

      Zwischen 1994 und 2014 hat sich die Anzahl der Bauernmärkte in den USA vervierfacht.8 In Deutschland haben die 3.300 Wochen- und Bauernmärkte im Jahr 2018 einen Gesamtumsatz von 1,4 Mrd. Euro erwirtschaftet. Die Märkte versorgen die Verbraucher mit frischem Obst und Gemüse, das in vielen Fällen biologisch angebaut und oft am gleichen Tag, an dem es verkauft wird, geerntet wurde. Dadurch, dass die Zwischenhändler und der typische Supermarkt wegfallen, verdient der Bauer mehr an seinen Produkten, während die Verbraucher vielleicht sogar weniger dafür bezahlen müssen. Und das angebotene Obst und Gemüse ist definitiv frischer.

      Der neuesten verfügbaren landesweiten Umfrage

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