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      Das Kind nimmt wahr, was seine Mutter und sein Vater sagen und tun, und speichert das Wahrgenommene dauerhaft in seinem Eltern-Ich.

      „Archivierung“ ohne Filter

      Dieses „Tatsachenmaterial“ im Eltern-Ich wird originär aufgenommen und ohne Korrektur gespeichert. Die Situation des kleinen Kindes, seine Abhängigkeit und Unfähigkeit, mit sprachlichen Mitteln Sinnzusammenhänge herzustellen, machen es ihm unmöglich zu modifizieren, zu korrigieren oder zu interpretieren.

      Im Eltern-Ich sind unter anderem alle Ermahnungen und Regeln, alle Gebote und Verbote aufgezeichnet, die ein Kind von seinen Eltern zu hören bekommen hat oder von deren Lebensführung ablesen konnte. Dazu gehören all die „Neins“, die dem Krabbelkind galten, Aussagen wie „Das darfst du nicht!“ und Ähnliches.

      Inhalte des Eltern-Ichs

      Das Eltern-Ich beinhaltet:

      ■Ge- und Verbote,

      ■die so genannte Moral,

      ■das so genannte Gewissen,

      ■Vorurteile,

      ■von den Eltern übernommene Verhaltensweisen und Gewohnheiten.

      Hierbei ist es von großer Bedeutung, dass diese Regeln und Ermahnungen als „Wahrheit“ gespeichert werden, da sie aus einer sicheren Quelle kommen – nämlich von den „großen Leuten“, denen das kleine Kind zu dieser Zeit gefallen, gehorchen und vertrauen muss. Diese Umwelt, die zuerst durch die Eltern repräsentiert wird, programmiert auch das Gewissen des Kindes, sodass es später durch seine „innere Stimme“ veranlasst wird, sich „richtig“ zu verhalten.

      Nutzen des Eltern-Ichs

      Das Eltern-Ich ermöglicht dem Kind aber auch, auf die vielen Situationen menschlichen Lebens zu reagieren. Das Kind begreift mehr und mehr, dass es gefährlich ist, mit dem Messer zu spielen, weil es scharf ist und man sich an ihm verletzen kann. Durch vorausgehende Ermahnungen wie „Fass es nicht an!“ bleiben dem Kind zahllose Zeit und Energie kostende Entscheidungen erspart. Man tut die Dinge einfach so, weil es vernünftig ist, sie so zu tun.

      Fürsorgliches und kritisches Eltern-Ich

      Im Eltern-Ich stecken aber auch „elterliche Liebe“, die fürsorgliche, sich Sorgen machende Liebe für einen Mitmenschen sowie das Pflegen- und Helfen-Wollen. Daher wird zwischen dem fürsorglichen Eltern-Ich und dem kritischen Eltern-Ich unterschieden.

      Eltern-Ich im Berufsleben

      Im Berufsalltag macht uns das kritische Eltern-Ich Schwierigkeiten, weil es

      ■ uns zu viel verbietet;

      ■ uns veranlasst, anderen viel zu verbieten;

      ■ unsere Vorurteile sowie unsere Werturteile enthält.

      Intoleranz durch starkes kritisches Eltern-Ich

      Je stärker das kritische Eltern-Ich eines Menschen ausgeprägt ist, desto intoleranter muss dieser Mensch zwangsläufig werden. Je mehr elterliche Aufzeichnungen dieser Art sich in seinem Kopf befinden, desto weniger ist er bereit, Situationen kritisch zu überprüfen, da er ja bereits (s)eine vorgefertigte Meinung hat.

      Ein Mitarbeiter, der häufig wertende Ausdrücke wie „dumm“, „faul“ oder „schlampig“ äußert, ermahnt, droht, alles ablehnt, was nicht in sein Bild passt und stereotype Meinungen wiedergibt, bewegt sich vorwiegend im kritischen Eltern-Ich.

      Kindheits-Ich

      In das Kindheits-Ich werden die inneren Ereignisse (Gefühle) als Reaktion auf äußere – vorwiegend von den Eltern verursachte – Vorkommnisse aufgenommen. Während das Eltern-Ich zum Beispiel die Werte und Normen emotional wichtiger Bezugspersonen aufbewahrt, erfolgt im Kindheits-Ich die Speicherung der Gefühle, Erlebnisse und Anpassungen.

      Das „Kindheits-Ich“

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      Aufzeichnungen von inneren Ereignissen (Gefühlen) als Reaktionen auf äußere (vorwiegend von Mutter und Vater verursachte) Ereignisse, wie sie ein Mensch zwischen Geburt und Schulbeginn in sich aufnimmt (eingefühltes Lebenskonzept).

      Inhalte des Kindheits-Ichs

      Im Kindheits-Ich stecken:

      ■ Spontaneität („Prima!“)

      ■ Kreativität (Papierkorb wird zum „Hut“)

      ■ Neugier („Was ist das?“)

      ■ Gefühle (Freude, Ärger, Traurigkeit)

      ■ Neid („Ich will auch so was!“)

      Natürliche sowie angepasste Form

      Das Kindheits-Ich kommt in zwei Hauptformen vor: dem natürlichen und dem angepassten Kindheits-Ich. Im natürlichen Kindheits-Ich finden sich schöpferischer Impuls, Neugier und der Drang zum Forschen, Fühlen und Betasten.

      Das angepasste Kindheits-Ich modifiziert das natürliche. Innerhalb dieses Ich-Zustandes verhält sich das Kind so, wie sein Vater bzw. seine Mutter es von ihm erwarten. Während das natürliche Kindheits-Ich das tut, was es will, und sich dabei „o. k“. empfindet, verhält sich das angepasste eher so, wie es seine Eltern wünschen, egal ob das vernünftig oder unvernünftig ist. Durch das Erhalten von „nicht o.k.“-Botschaften wie „Das macht man nicht“ oder „Sei brav“ lernt es, sich „nicht o. k.“ zu fühlen.

      Kind-Ich im Berufsleben

      Auch diesen „Ich-Zustand“ finden wir in der Berufswelt, beispielsweise bei Mitarbeitern, die sich missverstanden fühlen, laufend darüber klagen, dass sie „Versager“ sind, oder gegebenenfalls emotional unbeherrscht reagieren.

      Erwachsenen-Ich

      Das Erwachsenen-Ich ist der „computerhafte“ Teil unserer Persönlichkeit. Es „spuckt“ Entscheidungen aus, nachdem es die Informationen aus allen drei Speichern durchgerechnet hat: aus dem Eltern-Ich, dem Kindheits-Ich und dem Erwachsenen-Ich.

      Kritisches Überprüfen

      Hauptsächlich ist es damit beschäftigt, Reize und Informationen auf der Grundlage früherer Erfahrungen zu verarbeiten und gegebenenfalls neu zu speichern. Zu seinen Hauptfunktionen gehört also, die „Daten“ im Eltern-Ich zu überprüfen, um festzustellen, ob sie stimmen und noch heute anwendbar oder aber zu verwerfen sind. Außerdem muss es das Kind-Ich untersuchen, ob dessen Gefühle noch den Forderungen der Gegenwart entsprechen.

      Souverän werden

      Dabei geht es nicht darum, Eltern-Ich und Kindheits-Ich abzuwerfen, sondern vielmehr darum, souverän genug zu werden, um diese beiden Datenarchive gründlich zu überprüfen und – wo nötig – zu entrümpeln.

      Unterschiede begreifen

      Das Erwachsenen-Ich unterscheidet sich sowohl vom Eltern-Ich, das „sein Richteramt ausübt, indem es sich dem Urteilsspruch anderer anschließt und übernommenen Rechtsvorschriften zum Sieg verhelfen will, als auch vom Kind-Ich, das eher sprunghaft reagiert“ (E. Berne). Das Erwachsenen-Ich hilft dem kleinen Menschen, allmählich den Unterschied festzustellen zwischen dem Leben, wie es ihm beigebracht und gezeigt wurde (Eltern-Ich), wie er es gefühlt, sich gewünscht oder ausgemalt hat (Kindheits-Ich), und dem Leben, wie er es nun auf eigene Faust begreift.

      Das „Erwachsenen-Ich“

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      Das Kennenlernen der Ich-Zustände hat unter anderem das Ziel, das Erwachsenen-Ich zu entwickeln bzw. zu stärken. Da es sich später als die beiden anderen Ichs entwickelt, muss es deren Vorsprung einholen.

      Ratschläge für ein stärkeres Erwachsenen-Ich

      Um

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