Скачать книгу

später Soldat geworden,

      Ich bin bei Euch in Fron geblieben,

      Im Weltkrieg hat er viel Feinde gemorden,

      Nun könnt Ihr auch mich wieder lieben.

      Ich schaffe des Tags für drei Männer zugleich,

      Mein Sohn ruht schon draussen im Felde,

      Er machte mich glücklich, er machte mich reich,

      Was frag’ ich nach Eurem Gelde!

      Ein Arbeitstier mit ergrautem Haar,

      Verwelkt an des Sommers Schwelle,

      So diene ich still Eurem Preussenaar,

      Bald reitet der Tod gar schnelle.

      Er schenkt mir zum schwarzen ein weisses Kleid,

      Zu folgen meinem Soldaten,

      Nun bin ich selig in Ewigkeit

      Und allen Übeln entraten.

      Über den Hügel draussen tobt blutig die Jagd,

      Vergessen ist bald nun mein Sohn;

      Vergessen wird auch die alte Magd,

      Was bleibt mir von Eurem Lohn?

      Die stille Revolution.

      (1916)

      Es wachsen die Mächte im Dunkel der Zeiten,

      Es steigen die Riesen vom Orkus empor,

      Man sieht ihre Schatten gespensterhaft schreiten,

      Sie raunen ein seltsames Lied rings im Chor.

      Sie tragen mit Cyklopenhänden die Erde,

      Es schrecken die Weltenkugeln sie nicht,

      Am Himmel steht flammend das Zeichen „Es werde!“

      In versunkenen Augen glüht blutrotes Licht.

      Sie tragen die Kohle, den Stahl und das Eisen,

      Das in dem Bauche der Erde noch dämmert,

      Bis dass sie am Morgen, Gigantenameisen,

      Alles zur Sonne der Menschheit gehämmert.

      Ihr Körper ist nackt, das Symbol ihrer Wahrheit,

      Doch geschwärzt von der Hölle der Unterwelt,

      Es baden im Tauwind die Leiber sich Klarheit,

      Es fallen die Ketten, von der Fron noch umstellt.

      Es hebt sich die Sonne aus Wolken und Nebel,

      Aus Fernen und Tiefen dringt rosig ihr Strahl;

      Es knieen und beten die Jünger des Bebel

      Inbrünstig zum Heiland vor kargem Mahl:

      „Wir tragen Dein Kreuz hier, Du König der Armen,

      Denn die Erde war schwer Dir, uns niemals leicht;

      Wir saugen die Hoffnung aus Deinem Erbarmen,

      Über ein Kurzes nur, ist es erreicht.“

      Sie zwingen den Erdball in kreisende Bahnen,

      Cyklopenfäuste schmieden ihn fest,

      Die purpurnen Wolken flattern wie Fahnen,

      Die Lerche steigt kündend aus ihrem Nest.

      Vor Jehovahs Thron.

      (1916)

      Ich bin ein armer Jude, keiner vom Kurfürstendamm,

      Ich stehe im Schützengraben, umringt von Schmutz und Schlamm.

      Mein Leib ist geweiht wie der Eure durch meiner Mutter Gebet,

      Ich höre im Geist ihre Psalmen, wenn sie zur Ruhe geht.

      Ich seh’ meine Schwester weinen, die Sabbaths am Fenster stand,

      Als sie mit den Abendwolken mir heisse Grüsse gesandt.

      Was schmäht Ihr meinen Glauben, die Ihr Christen seid von Geblüt?

      Es zieht mir eine Legende von Jehovah durch mein Gemüt.

      Es stand vor seinem Throne der Engel mit flammendem Schwert,

      Als von Jerusalems Söhnen der ärmste Einlass begehrt.

      Es war seine Seele geflohen, verfolgt von der Feinde Schar,

      Die brachte als einziges Opfer er nun Jehovah dar.

      Da nahm Jehovah dem Engel das Feuerschwert aus der Hand

      Und sandte mit ihm die Juden hinunter ins heil’ge Land.

      Dass er strafe, die ihn gesteinigt am Wege nach Golgatha,

      Wo auf der Schädelstätte das ewige Wundmal geschah.

      Da knieten die Söldner nieder vor Gottes flammendem Schwert,

      Es hat der Zorn des Höchsten den blinden Hass bekehrt.

      Ich sehe die feindlichen Schwerter viel tausendmal gezückt,

      Doch hat kein helfender Engel für mich auf Jehovah geblickt.

      Es kommen die Kugeln geflogen, sie wählen nicht Jude noch Christ;

      Wo einst des Engels Reinheit, herrscht heute des Teufels List.

      Ob auch verschiedenen Glaubens, wir sterben den gleichen Tod,

      Es steht auf uns’rem Kreuze: Zwei Kämpfer in Deutschlands Not.

      Lied eines Gefangenen.

      (1916)

      Siehst Du den Mond dort wandeln?

      Er ist frei.

      Ich jedoch bin ein Sklave

      Und sehne die Freiheit herbei.

      Mond, hör’ meine Grüsse,

      Trag’ sie der Heimat zu,

      Es küsse Dein Schein meine Liebste,

      Doch störe nicht ihre Ruh’.

      Vielleicht dass sie gerade im Traume

      Meinen Namen verlangend spricht ....

      Verschwinde hinter den Wolken

      Und beschatte mein tränend Gesicht.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBAlDBwDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM

Скачать книгу