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sie heute einmal zu dir schickte, das geht sie gar nichts an. Dienstboten sind überhaupt Sache.“

      „Was wird dein Junge zu dem neuen Onkel sagen?“

      „Er wird sich freuen…“ Nach einer Weile fuhr sie fort:

      „Weißt du … du könntest mich eigentlich im Café Bauer erwarten, in einer Stunde etwa. Dann nehme ich lieber nicht das Auto, und wir erledigen alles gemeinschaftlich. Willst du? … Wenn nur der Arzt erst hier wäre! Ich werde jetzt wirklich nach dem ersten besten schicken. Hier um die Ecke hat sich ja einer niedergelassen. Nun komm aber, ich will dir einmal die Polizze zeigen. Das muß morgen gleich zuerst erledigt werden. Nicht wahr, du bist so gut und schreibst dann sofort. Wo sind denn nur die Schlüssel zu seinem Schreibtisch? Warte — er hatte sie immer am Nachttisch liegen. Hier sind sie. Es muß auch ein Testament da sein. Entweder hier oder auf dem Gericht. Er war ja immer die Ordnung selbst. Nun komm.“

      Er hörte aber nicht drauf. „Was wird nun, wenn alles vorüber ist?“ fragte er wieder. „Du mußt doch ans Reisen denken.“

      „Wir wollten ja fort, alles war ja schon besprochen. Der Junge bekommt ja bald Ferien. Dann wollten wir an die See. Er selbst hatte es diesmal so verordnet, Hansens wegen. Und ich wäre so gern ins Gebirge gegangen. Da hätte sich der Junge ebenso gut erholt. Die See ist mir zu langweilig.“

      „Jetzt kannst du ja machen, was du willst.“

      „Die Sache mit der Lebensversicherung muß doch erst geordnet werden.“

      „Ach, das wird schnell gehen“, wandte er ein.

      „Ich kann mich doch nicht mit dem ganzen Geld schleppen. Das muß doch wieder untergebracht werden.“

      „Das geht schneller als du glaubst. Geld nimmt man immer gern. Er hat doch seinen Bankier.“

      Sie seufzte: „Ach, ich weiß ja gar nicht, wie diese Dinge stehen. Darüber sprach er selten. Es müssen Papiere vorhanden sein — Konsols oder so etwas. Es wird sich schon alles vorfinden. Lassen wir das nur jetzt. Du peinigst mich damit.“

      „Wieso peinigen? Das sind doch nicht gleichgültige Dinge, — jetzt, wo du plötzlich allein stehst. Schlimm genug, daß er dich nicht in alles eingeweiht hat. Es kann ja ebenso gut gar nichts da sein.“

      „Aber, so hör’ doch nur davon auf, denk’ doch nur an diese Stunde. Geldsachen waren immer fürchterlich.“ Wiederholtes Seufzen kam über ihre Lippen, während sie unruhig auf- und abschritt. Sie mußte unter diesen Fragen leiden, die ihr mein Bild wieder lebendig machten.

      „Mit dreißigtausend Mark kommt man nicht weit“, fuhr er unbeirrt fort.

      Sie schwieg. Eine Pause der Beklemmung trat ein, die nun beide durch denselben Gedanken ausfüllten, den er aber rasch aufgriff. „Das heißt, du hast mich ja noch.“

      „Wer weiß auch.“ Diesmal hörte sich ihr Seufzen wie ein leises Stöhnen an, aus dem der Zweifel wie ein Schmerz sprach.

      „Weißt du,“ sagte er, indem er unvermittelt wieder auf die Reise zu sprechen kam, „ihr geht diesmal nach Tirol, und wir treffen uns dort. Ganz unauffällig. Oder besser noch — ich erwarte euch dort.“

      „Nein, nein, das geht nicht — um keinen Preis. Da wimmelt es ja von Berlinern.“

      „Ach, du Dummchen — es gibt verschwiegene Nester, wo sich kein Teufel um uns bekümmert. Wir müssen eben unsern Plan machen.“

      „Nein, aber das geht nicht“, warf sie nochmals ein. „Wir dürfen uns eine Zeitlang nicht sehen. Vergnügen hätten wir ja doch nicht, die Trauer stünde immer dazwischen.“

      „Ach, das ist ja äußerlich. Geliebt hast du ihn ja doch nie.“

      „Du bist unbändig in deiner Leidenschaft. Manchmal fürchte ich mich vor dir. Deshalb wäre es gut, wenn ich einmal ganz allein mit meinem Jungen bliebe.“

      „Du würdest dich ja riesig freuen, wenn ich plötzlich auftauchte.“

      „Diesmal nicht, ich schwöre es dir.“

      Er verschluckte ein Lachen. „Was sind Weiberschwüre! Chloroform der Seele. Der Körper bleibt hübsch munter, und die Sinne opfern nach wie vor.“

      „Weißt du, du bist ein Scheusal!“

      „Aber doch ein süßes, das bitte ich mir aus.“

      Ihr Widerspruch war nicht mehr so lebhaft. Sie schien es aufzugeben, gegen seine Überlegenheit zu kämpfen, unter der sie sich scheinbar machtlos fühlte. Vielleicht reizten sie seine Lockungen, vielleicht empfand sie die Wahrheit in seinen Worten, daß sie doch mächtige Sehnsucht nach ihm empfinden würde und ihn dann vergeblich rufen müßte.

      „Es muß mehr Luft hier sein“, sagte sie dann plötzlich und riß die Fenster wieder auf. Es war, als wollte sie sich selbst befreien von der Enge ihrer Gefühle, die zwiespältig in ihrer Brust wühlten.

      Sie gingen und schlossen die Tür.

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