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die himmlischen Richter,

       Wie sie dem Hlorridi den Hammer lösten.

      15

      Da hub Heimdall an, der hellste der Asen,

       Der weise war den Wanen gleich:

       »Das bräutliche Linnen legen dem Thôr wir an,

       Ihn schmücke das schöne, schimmernde Halsband.

      16

      »Auch laß er erklingen Geklirr der Schlüßel

       Und weiblich Gewand umwalle seine Knie;

       Es blinke die Brust ihm von blitzenden Steinen,

       Und hoch umhülle der Schleier sein Haupt.«

      17

      Da sprach Thôr also, der gestrenge Gott:

       »Mich würden die Asen weibisch schelten,

       Legt' ich das bräutliche Linnen mir an.«

      18

      Anhub da Loki, Laufeyjas Sohn:

       »Schweig nur, Thôr, mit solchen Worten.

       Bald werden die Riesen Asgard bewohnen,

       Holst du den Hammer nicht wieder heim.«

      19

      Das bräutliche Linnen legten dem Thôr sie an,

       Dazu den schönen, schimmernden Halsschmuck.

       Auch ließ er erklingen Geklirr der Schlüßel,

       Und weiblich Gewand umwallte sein Knie;

       Es blinkte die Brust ihm von blitzenden Steinen,

       Und hoch umhüllte der Schleier sein Haupt.

      20

      Da sprach Loki, Laufeyjas Sohn:

       »Nun muß ich mit dir als deine Magd:

       Wir beide wir reisen gen Riesenheim.«

      21

      Bald wurden die Böcke vom Berge getrieben

       Und vor den gewölbten Wagen geschirrt.

       Felsen brachen, Funken stoben,

       Da Odhins Sohn reiste gen Riesenheim.

      22

      Anhob da Thrym, der Thursenfürst:

       »Auf steht, ihr Riesen, bestreut die Bänke,

       Und bringet Freyja zur Braut mir daher,

       Die Tochter Niörds aus Noatun.

      23

      »Heimkehren mit goldnen Hörnern die Kühe,

       Rabenschwarze Rinder, dem Riesen zur Lust.

       Viel schau ich der Schätze, des Schmuckes viel:

       Fehlte nur Freyja zur Frau mir noch.«

      24

      Früh fanden Gäste zur Feier sich ein,

       Man reichte reichlich den Riesen das Ael.

       Thôr aß einen Ochsen, acht Lachse dazu,

       Alles süße Geschleck, den Frauen bestimmt,

       Und drei Kufen Meth trank Sifs Gemahl.

      25

      Anhob da Thrym, der Thursenfürst:

       »Wer sah je Bräute gieriger schlingen? –

       Nie sah ich Bräute so gierig schlingen,

       Nie mehr des Meths ein Mädchen trinken.«

      26

      Da saß zur Seite die schmucke Magd,

       Bereit dem Riesen Rede zu stehn:

       »Nichts genoß Freyja acht Nächte lang,

       So sehr nach Riesenheim sehnte sie sich.«

      27

      Kusslüstern lüftete das Linnen der Riese;

       Doch weit wie der Saal schreckt' er zurück:

       »Wie furchtbar flammen der Freyja die Augen!

       Mich dünkt es brenne ihr Blick wie Glut.«

      28

      Da saß zur Seite die schmucke Magd,

       Bereit dem Riesen Rede zu stehn:

       »Acht Nächte nicht genoß sie des Schlafes,

       So sehr nach Riesenheim sehnte sie sich.«

      29

      Ein trat die traurige Schwester Thryms,

       Die sich ein Brautgeschenk zu erbitten wagte.

       »Reiche die rothen Ringe mir dar

       Eh dich verlangt nach meiner Liebe,

       Nach meiner Liebe und lautern Gunst.«

       30

      Da hob Thrym an, der Thursenfürst:

       »Bringt mir den Hammer, die Braut zu weihen,

       Legt den Miölnir der Maid in den Schooß

       Und gebt uns zusammen nach ehlicher Sitte.«

      31

      Da lachte dem Hlorridi das Herz im Leibe,

       Als der hartgeherzte den Hammer erkannte.

       Thrym traf er zuerst, den Thursenfürsten,

       Und zerschmetterte ganz der Riesen Geschlecht.

       32

      Er schlug auch die alte Schwester des Joten,

       Die sich das Brautgeschenk zu erbitten gewagt.

       Ihr schollen Schläge an der Schillinge Statt

       Und Hammerhiebe erhielt sie für Ringe.

       So holte Odhins Sohn seinen Hammer wieder.

       Inhaltsverzeichnis

      Alwis.

      1

      Gedeckt sind die Bänke: so sei die Braut nun

       Mit mir zu reisen bereit.

       Für allzuhastig hält man mich wohl;

       Doch daheim wer raubt uns die Ruhe?

      Thôr.

      2

      Wer bist du, Bursch? wie so bleich um die Nase?

       Hast du bei Leichen gelegen?

       Vom Thursen ahn ich etwas in dir:

       Bist solcher Braut nicht geboren.

      Alwis.

       3

      Alwis heiß ich, unter der Erde

       Steht mein Haus im Gestein.

       Warnen will ich den Wagenlenker:

       Breche Niemand festen Bund.

      Thôr.

      4

      Ich will ihn brechen: die Braut hat der Vater

       Allein zu gewähren Gewalt.

       Ich war nicht daheim, da sie dir verheißen ward;

       Kein anderer giebt sie der Götter.

      Alwis.

       5

      Wer ist der Recke, der sich rühmt zu schalten

       Ueber

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