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ihr lausiges Notruder“, ergänzte Dan und grinste breit. „Ausbuddeln, Sir?“

      „Ausgraben und dafür sorgen, daß sie es bald in der Strömung treibend finden, und zwar ziemlich nahe an der Schebecke. Ich möchte ein einwandfreies Schiff besetzen. Notruder!“

      „Aye, aye, Sir“, sagte Clint. Schlagartig war seine gute Laune wieder da.

      Der Seewolf sagte: „Holt euch die Zwillinge. Meine Söhnchen haben lange geschlafen und sind stark und ausgeruht. Seht zu, daß euch niemand bemerkt. Ich könnte mir denken, daß die Portus aufgeregt sind und auf jeden schießen. Sie dürfen nicht wissen, was sich im Dschungel versteckt.“

      „Verstanden, Sir.“

      „An Deck liegen Pistolen. Die Drehbassen sind wieder geladen“, berichtete Dan. „Dieser Stückmeister Lamego ist ein ziemlich harter Brocken.“

      Hasard sah sich im halbdunklen Wald um und schien wieder mal seine Arwenacks zu zählen. An den Ästen trockneten die ausgespülten Kleidungsstücke, und Ben Brighton bearbeitete nach dem Rezept Clintons und Hasard juniors seine Stiefel mit dem öligen Saft!

      „Um so mehr müßt ihr aufpassen“, sagte er nachdenklich. „Los, holt das Ding und seht zu, daß es ihnen direkt vor die Nase treibt. Und seht nach, ob die Jolle noch in ihrem Schilf versteck ist. Schnell.“

      „Aye, aye, Sir.“

      Dan und Clint liefen in langsamem Trab zum Feuer und auf dem Pfad weiter in Richtung der Bucht. Der Pfad war mittlerweile tief ausgetreten. Vom kleinen Kessel über den Flammen zog ein strenger Geruch durch einen kleinen Teil des Waldes. Der Kutscher und Mac Pellew hatten Würzkräuter gefunden, deren Geschmack ihnen bekannt war. Sie versuchten, einen Tee zu kochen, der nicht allzu übel schmeckte.

      Ben Brighton, der Erste, sandte den beiden einen langen, verwunderten Blick nach. In diesen Stunden schien es undenkbar, daß jemand freiwillig rannte. Hinter einem Baum drang des Schnarchen des alten Admirals und Higgys hervor, die sich auf Moos und Laub ausgestreckt hatten und von besseren Zeiten träumten.

      Die Zwillinge waren vom Ausguckbaum abgeentert und flüsterten mit Dan und Clinton Wingfield. Dann, als sie verstanden hatten, um was es ging, folgten sie Hasard junior, der sich nach Osten wandte und auf dem uralten Tierpfad entlang dem unsichtbaren Ufer der Bucht die Gruppe in Richtung des freien Geländes führte.

      Clint rief nach fünfzig Schritten halblaut: „Und was tun wir, wenn die Portus das Ruderblatt zwar sehen, aber es nicht einbauen wollen?“

      Philip junior drehte den Kopf und rief über die Schulter zurück: „Dann wird es eben Ferris Tucker mit unserer Hilfe einbauen. Schließlich ist er unser Zimmermann.“

      Dan war anderer Meinung. „Der Kapitän de Xira ist ein gründlicher, gewissenhafter Mann. Ihr habt gesehen, daß es kaum eine Wuhling gibt, daß er, trotz der Arbeit, die Schebecke aufklaren läßt.“

      „Er denkt ja auch, daß es sein Schiff ist!“ rief Hasard. „Also lohnt sich die Arbeit. Auch mit dem Ruderblatt. Bis sie es an Deck gehievt und vertäut haben, ist es auch eingebaut. Das Gerüst steht noch immer.“

      „Wahrscheinlich freuen sie sich also über das Treibholz“, sagte Clint zufrieden. Er hatte sich überzeugen lassen.

      Sie liefen durch den Dschungel, der sich allmählich zu lichten begann. Die meisten Tiere, die vor Tagen noch ohne Scheu die zweibeinigen Mitbewohner angestarrt hatten, schienen vom Lärm und der Anwesenheit der übrigen Seewölfe vertrieben worden zu sein. Nur die vielen Vögel und Affen ließen sich nicht stören.

      Aber die vier jungen Leute sahen keine frischen Spuren, auch nicht, als sie durch das Buschwerk stießen und auf die zerzausten Palmen zugingen, die schräg vor der niedrigen Düne aufragten.

      Clint deutete nach oben. „Auf dem Rückweg sollten wir die Kokosnüsse mitnehmen. So viele wie möglich. Da kriegen wir etwas zwischen die. Zähne.“

      Hasard lachte und rief: „Du willst doch aus der Milch nur wieder einen Palmwein gären und dich hoffnungslos vollaufen lassen, Kleiner.“

      „Genau daran habe ich gedacht“, sagte Clint grinsend und zeigte auf den Zweig und das Treibholz, mit dem sie ihr Versteck markiert hatten. Wind und ein flüchtiger Regen hatten längst alle anderen Spuren verwischt.

      „Hier ist es“, sagte Clint. „Los!“

      An vier Stellen, die er bezeichnete, gruben sie mit bloßen Händen im Sand. Sie brauchten nicht tief und lange zu scharren, dann stießen sie auf das trockene, glatte Holz. Minuten später hatten sie das Ruderblatt in voller Länge und Breite freigeschaufelt, griffen unter die Kanten und hoben es aus der Grube.

      „Wohin, Dan?“ fragte der Moses. „Ich meine, es ist sicherer, wenn wir es erst hinter dem Schilf ins Wasser schieben.“

      „Richtig“, erwiderte Dan O’Flynn. „Wir sind zu Fuß schneller als die Strömung.“

      Sie schleppten das schwere Stück wieder auf den Wald zu, vorbei am Landeplatz des Fischerbootes von Nanak und Balshak, mit dem Dan und Hasard junior hier so überraschend aufgetaucht waren, durch ein Stück sumpfiges Gelände und am Schilfgürtel vorbei.

      Dan rief: „Sieht jemand das Beiboot?“

      Hasard junior schob die Halme auseinander, watete ein paar Schritte auf den Mittelpunkt des Schilfes zu, scheuchte ein paar Wasservögel auf und entdeckte zwischen dem Röhricht den Bug des Bootes.

      „Alles in Ordnung“, sagte er. „Die Portus haben’s nicht gesucht und auch nicht gefunden. Vielleicht baut ein Seeadler sein Nest zwischen den Duchten.“

      „Sehr gut“, murmelte Dan und bückte sich. „Weiter nach Westen, Freunde. Bis zu den drei Bäumen. Wenn wir dahinter auftauchen, können uns die Portus sehen.“

      „Aye.“

      Sie schleppten das Ruderblatt weiter, zerkratzten sich die Haut an Dornen und harten Blättern und erreichten schließlich ein Stück Ufer, das aus sandigem Schlick bestand. Als sie ins Wasser wateten, versanken ihre nackten Füße tief in dem körnigen Schlamm. Das Holz tauchte halb unter, schwamm wieder auf, und der aufgelöste Schmutz im Wasser zog nach rechts davon, auf den Liegeplatz der Schebecke zu.

      „Das wird nur ein paar Minuten dauern, vielleicht eine Viertelstunde“, meinte Dan, als sie das Ruderblatt mit einem kräftigen Stoß ins freie Wasser und in die Strömung schoben, „dann werden unsere Freunde laut jubeln.“

      „Hoffentlich“, sagte Hasard junior.

      Clint und Philip junior sahen dem davontreibenden Ruderblatt nach, dann wies Philip auf die Palmen.

      „Holen wir die Nüsse“, sagte er. „Der Kutscher wird sich freuen.“

      Sie eilten quer über die sandige Fläche, auf der nur ein paar seewasserfeste Buschpflanzen ihre stacheligen Zweige nach allen Seiten reckten, erreichten die schlanken Palmstämme und fingen an, mit Armen und Schultern an den Bäumen zu rütteln. Zwischen ihren Füßen lagen verfaulte, aufgebrochene und trocknende, leere Nüsse.

      „Ich glaube, unser Schimpanse Arwenack war schon vor uns hier. Aber er ist leichter aufgeentert, als wir es könnten“, sagte Philip und suchte mit den Blicken nach einem Steinbrocken, mit dem sie an den Stamm hämmern, oder kleineren Steinen, die sie in die braune Krone werfen konnten.

      Schließlich entdeckten sie kleinere Wurfgeschosse und zielten nach den Nüssen, die im Schatten der Palmwedel hingen und nur einzeln, nach vielen vergeblichen Versuchen, herunterfielen.

      „Weiter so!“ rief Dan. „Wir brauchen vierunddreißig Nüsse!“

      Hasard tippt mit dem ausgestreckten Zeigefinger gegen seine Stirn. Mehr als eineinhalb Dutzend Kokosnüsse waren nicht zu entdecken. Dan lachte und schleuderte mit aller Kraft einen Stein. Es gab ein hohles Klappern, und gleichzeitig fielen drei Kokosnüsse zwischen die Seewölfe. Die vier sprangen auseinander und hoben die Arme über ihre Köpfe.

      Hasard gelang es, noch zwei

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