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ULRICH PARZANY SCM | Stiftung Christliche Medien

      SCM Hänssler ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.

      ISBN 978-3-417-22995-0 (E-Book)

      ISBN 978-3-7751-6100-8 (lieferbare Buchausgabe)

      Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck

      © 2021 SCM Hänssler in der SCM Verlagsgruppe GmbH

      Max-Eyth-Straße 41 · 71088 Holzgerlingen

      Internet: www.scm-haenssler.de; E-Mail: [email protected]

      Die Bibelverse sind, wenn nicht anders angegeben, folgender Ausgabe entnommen: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

      Umschlaggestaltung: Stephan Schulze, Holzgerlingen

      Satz: typoscript GmbH, Walddorfhäslach

      »Auf alle Gottesverheißungen

       ist in Jesus Christus das Ja;

       darum sprechen wir auch durch ihn das Amen,

       Gott zur Ehre.«

      Paulus

       2. Korinther 1,20

      Inhalt

      Über den Autor

      Frage 1 | Haben wir Gott vergessen?

      Frage 2 | Wer bin ich?

      Frage 3 | Warum lässt Gott das alles zu?

       Frage 8 | Gott vielleicht – aber warum Jesus?

       Frage 9 | Fängt der Glaube an, wo das Wissen aufhört?

       Frage 10 | Gehen Kamele durch ein Nadelöhr?

       Frage 11 | Glaube ja – Kirche nein?

       Frage 12 | Wie können Beziehungen gelingen?

       Frage 13 | Ist Jesus Friedensstifter oder Störenfried?

       Frage 14 | Ist die Bibel Gottes Wort?

       Frage 15 | Was hat die Zukunft mit schwarzen Schwänen zu tun?

       Frage 16 | Was kommt nach dem Tod?

       Anmerkungen

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      Über den Autor

      ULRICH PARZANY (Jg. 1941) war Leiter der Projektarbeit von ProChrist. Er war Vikar in Jerusalem, Jugendpfarrer in Essen und Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbandes in Deutschland. Mit seiner Frau Regine lebt er in Kassel, hat drei Kinder und fünf Enkel.

       [ Zum Inhaltsverzeichnis ]

      FRAGE 1

      Haben wir Gott vergessen?

      »Sie haben Gott vergessen. Und sie haben vergessen, dass sie Gott vergessen haben.« So beschrieb ein Beobachter die Einstellung vieler Menschen in Deutschland zum Glauben an Gott. Gott ist für viele kein Thema. Sie sind nicht gegen ihn. Sie wüssten nicht einmal, wogegen sie sein sollten. Aus den auch nicht mehr so ganz neuen Bundesländern Deutschlands wird berichtet, dass jemand gefragt wurde: »Sind Sie Christ oder Atheist?« Er soll geantwortet haben: »Weder noch. Ganz normal.«

      Ganz normal heißt: Gott ist kein Thema. Gott kommt in seinem Leben nicht vor. Er hat sich nie gegen Gott entschieden. Schon die Großeltern sind aus der Kirche ausgetreten. Er braucht Gott nicht. Und er vermisst ihn nicht. Ihm fehlt nichts.

      Was soll man darauf sagen?

      Meine Antwort: »Mag sein, dass du sogar vergessen hast, dass du Gott vergessen hast. Ich habe eine Überraschung für dich: Gott hat dich nicht vergessen. Und daran möchte ich dich erinnern.« Das ist ein Zweck dieses Buches.

      Viele scheinen zu meinen, dass Gott nicht existiert, wenn sie nicht an ihn glauben. Sie hätten recht, wenn Gott nur ein Produkt unseres Denkens und unserer Wünsche wäre. Dann würde er eben nur in unserer Vorstellung existieren. Wie ein Bild, das von einem Beamer auf die Leinwand projiziert wird. Wenn der Beamer ausgeschaltet wird, ist auch kein Bild mehr auf der Leinwand.

      Mit unseren Gottesvorstellungen ist das so eine Sache. Sie sind wie die Bilder, mit denen wir unsere Wohnungen schmücken. Wir haben sie selbst ausgesucht. Sie gefallen uns. Sie passen irgendwie zu unserem Leben. Sie sind nicht die tragenden Mauern des Hauses. Sie sind Dekoration. Manche mögen kahle Wände und hängen sich keine Bilder auf. Geschmackssache.

      Manche lieben abstrakte Gottesbilder. Für diese Menschen gibt es Gottesbilder, die von klugen Leuten erdacht wurden: Gott ist das höchste Gut, der unbewegte Beweger, der Grund allen Seins. Manche nennen Gott ein höheres Wesen oder eine höhere Macht. Vielleicht hat er die Welt gemacht wie ein Uhrmacher eine Uhr. Jetzt läuft die Uhr ohne den Uhrmacher. So oder ähnlich sehen die Gottesbilder aus, die in Europa seit etwa 300 Jahren in Mode sind. Diese Gottesvorstellungen sagen, dass Gott mit unserem Leben aktuell nichts zu tun hat. Er greift nicht in die Geschichte ein. Auch nicht in unser persönliches Leben.

      Viele ziehen daraus verständlicherweise die Konsequenz, dass man eine solche Vorstellung von Gott gar nicht braucht. Es reiche völlig aus, sich mit den Gesetzmäßigkeiten vertraut zu machen, nach denen Natur und Geschichte und unser Leben funktionieren.

      Interessanterweise hat Gott sich zu diesem Thema selbst zu Wort gemeldet. Die Zehn Gebote beginnen mit einer Selbstvorstellung Gottes.

      Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.

      2. Mose 20,2-3

      Das in großen Buchstaben geschriebene HERR gibt in der Übersetzung Martin Luthers wieder, dass hier im hebräischen Urtext der Gottesname JAHWE steht. Damit folgte Luther der jüdischen Tradition. Juden wollten den Namen Gottes auch beim Lesen des Bibeltextes nicht aussprechen – aus Furcht, sie könnten ihn missbrauchen.

      Gott offenbart sich am Sinai Mose und dem Volk Israel mit Namen. Er will persönlich bekannt und angesprochen werden. Er will zu Israel gehören – »dein Gott«. Diese Zugehörigkeit beweist Gott durch die Befreiung seines Volkes Israel aus der Knechtschaft in Ägypten. Seine Liebe ist also kein gedachtes Prinzip, sondern die eine Wirklichkeit, die sich in Gottes Handeln in der Geschichte offenbart.

      Nennen wir diesen ersten Satz der Zehn Gebote getrost die Liebeserklärung Gottes an sein Volk Israel. Aus dieser Liebeserklärung folgt der Bundesschluss mit Israel am Sinai. Die Zehn Gebote sind die Regeln für das Leben in diesem Bund, den Gott gestiftet hat.

      Weil Gott sich offenbart hat, kennen die Israeliten den Schöpfer der Welt. Darum müssen und sollen sie keinen anderen Göttern dienen. Es folgt logischerweise das zweite Gebot:

      Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis

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