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aber mit den freundlichsten Augen der Welt folgte uns die ganze Zeit über in langsamem Schritt. Es war eine dreijährige Stute, und bald darauf tauchte ein Pferd nach dem anderen auf, bis schließlich vier stattliche Ardenner in einer Reihe neben uns herschritten. Das war einfach zuviel für Silber! Er begann zu tanzen, er galoppierte im Schritt, sprang dahin und dorthin … während Bella immer gleichmütig weiterstiefelte und Titti vor Lachen beinahe von dem Rücken ihres Ponys fiel.

      Als wir dann aus dem Wald ritten, sahen wir einen großen Bauernhof und den dazugehörigen Stall vor uns liegen. Davor aber lag noch ein schattiges Wiesenstück mit großen Bäumen und herrlichem, grünem Gras. Und dort sah ich das größte Pferd stehen, das ich jemals in meinem Leben gesehen hatte. Es war ein heller Fuchs, weiß gestiefelt auf allen vier Beinen und mit einer breiten Blesse, die beinahe wie eine Laterne aussah. Der Kopf dieses Pferdes war enorm groß, die Hufe gewaltig wie bei einem Ardenner. Die Gesamthöhe des Pferdes mußte ungefähr eindreiviertel Meter ausmachen.

      Ich war verdutzt, fassungslos. Das also war „Hoffmann“! Und ich kleines Ding sollte mich an dieses Pferd heranwagen! Wirklich lustig, dachte ich. Ein witziger Vorschlag.

      „Dort drüben geht Pierina!“ rief Titti und riß mich aus meinen Gedanken. „Sie hat doch nicht die kleinste Ähnlichkeit mit Bella – oder wie denkst du darüber?“

      Ich betrachtete Pierina sehr genau, und plötzlich war ich überzeugt, daß Pierina einzureiten schwieriger sein würde als die Arbeit mit Hoffmann. Sie war eine hellbraune Stute, ungefähr ein Meter und vierzig hoch, eine ideale Größe, aber …! Sie hatte magere, nahezu schmächtige Beine von ihrem Vater, dem Vollblut, einen großen, runden Ponykörper mit kurzem Hals und auf diesem Hals den Kopf eines Vollbluts mit unruhigen Augen. Du meine Güte! dachte ich nur.

      Auf diesem Weideplatz grasten noch zwei weitere Pferde. Die Stute Edelweiß, ein edles Warmblut aus Deutschland, die Mutter von Hoffmann. An ihrer Seite ging ein robustes kleines Stutenfohlen, Maria genannt.

      Pferde, Pferde, überall! Wenn ich noch mehr Weideplätze mit Pferden sehen sollte, dann würde sich bestimmt bald alles in meinem Kopf drehen.

      „Komm, wir reiten zu mir nach Hause“, sagte Titti gerade. „Ich habe einen Riesendurst!“

      Gesagt, getan! Wir hatten es nicht mehr weit. Nur durch den kleinen Ort mußten wir reiten und über ein weites Feld, das sie „die Sommerwiese“ nannten, dann lag der Hof schon vor uns. Wir tranken herrlichen Fruchtsaft, dann besichtigten wir noch Tittis Pferde.

      Außer Isabella hatte sie noch Smulan, das „Krümelchen“, und Linda. Beide waren Fohlen von Isabella. Krümelchen war zwei Jahre alt.

      „Sie kam nach Pierina, und sie war im Vergleich zu ihr so winzig, daß wir sie Smulan – das Krümelchen – nannten. Im Vorjahr gab es kein Fohlen, der Tierarzt behauptete, Bella sei zu dick, um trächtig zu werden, aber dann kam Linda. Ihr Vater ist ein Russen-Hengst. Und hier steht Robin, aber er gehört natürlich meinem Vater.“

      Robin war der einzige Ardennerhengst auf dem Hof, ein richtiger Koloß, dem das gelockte, dicke Stirnhaar tief über die Augen hing.

      Ob ich wohl allein zurückfinden könnte, wollte Titti wissen, denn dann könnte das Fohlen für den Rest des Tages bei Isabella bleiben. Ich beruhigte sie, ich wisse den Weg!

      Und dann ließ ich Silber in einem herrlichen gestreckten Galopp die ganze weite Sommerwiese nehmen. Danach ritten wir im Schritt nach Hause.

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