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merkten. Von da an wurde das Fensterchen vernagelt und die Tür abgeschlossen. Ich behielt sogar alles Geld in der Tasche, damals wurde ich erstaunlich ordentlich, was sich später wieder gab, und alle Gäste wurden gewarnt. Dies nur, damit man versteht, wie es zuging, als wir Inko holten.

      Margot, meine älteste Tochter, besaß bereits ein Auto, mit dem konnte sie uns nach Hohenstaufen fahren und dort absetzen. Uns, das waren meine damalige Haustochter, eine „Bekannte“ und ich. Ich hatte Kartoffelsalat gemacht und Würste dazu gekauft, Festtagsessen also, weil die Tochter zu Besuch war. Beides hatte ich in die Speisekammer gestellt und danach diese natürlich abgeschlossen. Ehe wir abfuhren, merkten wir allerdings, daß wir den Schlüssel verlegt haben mußten, denn er war weg.

      Wir suchten. Auf einem Ponyhof herrscht nie penible Ordnung. Ich habe schon viele Ponyhöfe im In- und Ausland besucht und angesehen, um von anderen zu lernen, und nur ein einziger, in Holland, geführt von zwei Frauen, war wirklich ordentlich, sonst aber ging es überall recht großzügig zu. Auf unserem Hof mit den vielen Kindern gilt das erst recht. Meine Tochter war trotzdem etwas ungehalten.

      „Wenn man etwas wegschließt, merkt man sich, wo man den Schlüssel hinlegt“, sagte sie, fuhr uns aber nach Hohenstaufen, damit wir Inko holen konnten. Ich bat sie, inzwischen zu suchen. Sie ließ uns bei unseren Ofensetzer-Freunden aussteigen und kehrte wieder um. Wir spannten Inko ein, klemmten uns zu dritt auf das Bänkchen, auf das eigentlich nur zwei gehörten, und fuhren ab. Es geht von dort immerzu bergab, aber so sanft, daß man nicht Schritt zu fahren braucht. Wir fuhren — es war Mai — durch das grüne, blühende Land nur Trab und Galopp. Inko merkte, daß es seinen Stuten entgegenging, und zog vorwärts wie eine Lokomotive. Es war ein Genuß und unvergeßlich.

      Am Ponyhof angekommen, spannten wir aus und ließen Inko zu seinen Stuten auf die Koppel. Als wir sahen, daß er sich mit den anderen vertrug, gingen wir beruhigt ins Haus und freuten uns auf das Mittagessen.

      „Hast du den Schlüssel gefunden?“ fragten wir unsere Älteste. Sie hatte nicht.

      „Ich hab’ mich halb krank gesucht“, sagte sie zu mir, „gehabt hast du ihn zuletzt. Und wie ihr ausseht! Verstrubbelt und verweht! Wartet, ich kämm’ euch erst noch mal die Haare durch.“

      Freilich, bei einer solchen Fahrt bleibt keine Frisur ordentlich. Wir widersprachen nicht, als sie den Kamm aus der Tasche ihres Kittels ziehen wollte, und da war es gar nicht der Kamm, sondern der Schlüssel. ›Du hast ihn zuletzt gehabt‹, dieser Satz stand sozusagen noch im Raum. Wir lachten, glücklich und dankbar, und als sie uns schön gemacht hatte, saßen wir vergnügt und hungrig und futterten den Kartoffelsalat, als hätten wir persönlich den Wagen den langen und wunderschönen Weg bergab gezogen.

      Von unseren Ofensetzer-Freunden muß ich aber noch etwas anderes erzählen. Ich mußte damals irgendwann einmal ins Krankenhaus, was mich schrecklich ärgerte, denn es war ausgerechnet in den Weihnachtsferien, und alle Kinder waren daheim.

      Sie besuchten mich zwar fast jeden Tag, aber trotzdem verpaßte ich doch viel. Unter anderem hatte eins der älteren Kinder einen Perser mitgebracht, der gern deutsche Weihnachten erleben wollte, und ohne mich ging es zu Hause wahrscheinlich etwas wild zu.

      Für Silvester hatten sich nun die Kinder vorgenommen, eine Nachtwanderung zu machen, alle drei Kaiserberge zu besteigen, den Hohenstaufen, den Stuifen und den Rechberg. Sechs von ihnen stapften auch tatsächlich los, sie hatten Vorräte mitgenommen, unter anderem auch saure Gurken, die bei uns eine große Rolle spielen. Sie erstiegen zunächst den Stuifen, dann wieder hinunter, auf den Rechberg hinauf, und hier fing die Meuterei schon an.

      „Immerzu ruff und wieder runter, ich seh’ den Sinn nicht ein“, maulte Katrin, und ein paar von den Kleinen sekundierten ihr. Es ergab sich eine heiße Debatte, mitten im Schnee auf der Straße, die lautstark genug war, um andere Wanderer aufmerksam zu machen. Und wer war das? Die Kinder unserer Ofensetzer-Familie.

      „Was, ihr wandert ins neue Jahr hinein? Das finden wir gut. Kommt doch mit zu uns“, sagten sie sofort.

      Zu ihnen! Es war verlockend, den dritten Berg wegzulassen, droben war sowieso nur eine Tafel, keine Ruine mehr, keine Burg.

      „Wenn sie es doch noch mal sagen würden“, murmelte Ackus vor sich hin, „wir können doch nicht auf das allererste Angebot gleich ja sagen!“

      Die andern dachten ähnlich. Aber die Familie Tampe meinte es ernst und wiederholte ihre Einladung mehrmals, und nun sagte unsere Gruppe ja, vielstimmig und glücklich. Sie waren immerhin zu sechst!

      Aber die anderen gaben nicht nach, binnen kurzem hatte man das Haus erreicht, es wurde den Eltern erzählt, was man vorhatte, und diese stimmten freundlich zu. Der Tisch war schnell gedeckt, eine Mahlzeit aufgetischt, und über Nacht durfte der späte Besuch auch bleiben. Das war echte Gastfreundschaft! Jeder bekam ein Bett oder doch etwas Ähnliches, später erfuhren wir, daß der Vater seines hergegeben hatte und die Nacht im Lehnstuhl schlief.

      Die Meinen waren alle glücklich und dankbar, bekamen ein deftiges Frühstück mit Weihnachtsstollen und luden nun die Familie zu uns ein. Der älteste Sohn packte alle in seinen Kombi und fuhr sie zu uns herunter.

      Es wurde noch ein fröhlicher Feiertag, wir denken heute noch gern daran. Als wir später neu anbauten, bestellten wir die Öfen natürlich bei diesen Freunden. Sie sind uns inzwischen in der dritten Generation immer noch gute Freunde, es ist eben eine echte Ponyfreundschaft!

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