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(zusätzlich zur öffentlichen Wasserversorgung) ist auch bei Weitem nicht in allen Regionen möglich bzw. wirtschaftlich. Innerhalb der niederösterreichischen Gemeinden wurden die 120 Gemeindekategorien somit auf 64 verschiedene, real existierende Typencluster reduziert.

      Abbildung 1 zeigt eine Zusammenfassung der Ist-Hochrechnung und des Prognosemodells in Form von Mittelwerten der vier Gemeindetypen (Großstädte, Städte, ländliche Zentren und ländliche Gemeinden). Die dargestellten Wasserbedarfszahlen beinhalten den spezifischen Bedarf je Hauptwohnsitz inklusive aller mitversorgten sonstigen Verbraucher/innen, Wasserverlusten bei Aufbereitungsmaßnahmen sowie unentgeltlichen Wasserabgaben (z.B. an die Feuerwehr). Die 2050-Prognosen des spezifischen Bedarfs wurden aus individuellen Bedarfsprognosen des Stichprobendatensatzes und unter Berücksichtigung von klimawandelbedingten Verbrauchssteigerungen (z.B. durch private Pools und verstärkte Gartenbewässerung) berechnet. Im dargestellten endgültigen Prognosemodell wurde zudem noch die Abschätzung der zukünftigen Aufbereitungsverluste und unentgeltlichen Wasserabgaben in den Gesamtbedarf miteinbezogen.

      Es zeigt sich, dass verschiedene Gemeindetypen aufgrund der genannten Einflussfaktoren auch zum Teil recht unterschiedliche Bedarfssteigerungen zu erwarten haben.

Illustration

       Abbildung 1: Mittelwerte des Gesamtbedarfs je Hauptwohnsitz und Gemeindetyp berechnet aus dem Prognosemodell aller Gemeinden (inkl. mitversorgte Industrie- und Gewerbebetriebe, inkl. Aufbereitungsverluste und inkl. unentgeltliche Abgaben)

      Regionale Verteilungen von Wasserressourcen zum Zweck der Trinkwasserversorgung durch sogenannte Fernversorgungen oder gemeindeübergreifende Wasserverbände werden in einer Import/Export-Bilanzierung berücksichtigt.

      Eigenversorgte Industrie- und Gewerbebetriebe

      Ausgehend von der Hochrechnung des derzeitigen Bedarfs der eigenversorgten Industrieund Gewerbebetriebe wurden für die Abschätzung des zukünftigen Bedarfs mehrere Herangehensweisen untersucht, aus denen verschiedene Varianten von Bedarfsprognosen abgeleitet wurden:

      • Analyse und Extrapolation der bisherigen Entwicklung der Eigengewinnungen basierend auf jenen Datensätzen, für die Entnahmedaten mehrerer Jahre verfügbar waren.

      • Erhebung einer oder mehrerer betrieblicher Kennzahlen, die mit Wasserverbrauch verknüpft werden können und Prognose dieser Kennzahl(en).

      • Untersuchung von Einsparungspotenzialen durch zunehmende Kreislaufführung oder anderen Effizienzsteigerungen auf einzelbetrieblicher Basis je nach Art der Produktion bzw. basierend auf Informationen, die im Zuge der Datenerhebung bei den Stichprobenbetrieben gewonnen wurden.

      • Entwicklung der Arbeitsstätten (Arbeitsstättenzählung) des sekundären Sektors bzw. der Arbeitsstättenentwicklung gesamt auf regionaldifferenzierter Ebene.

      • Deckelung des Bedarfs bei der vollen Ausnutzung der derzeit verfügbaren Entnahmekonsense auch auf einzelbetrieblicher Basis.

      • Wirtschaftswachstum bzw. Bevölkerungswachstum: Dabei wurde für jeden Betrieb der Stichprobe ein möglicher Absatzmarkt (national, EU-weit, europaweit weltweit, weltweit mit Einschränkungen) definiert und eine Bedarfssteigerung anhand des Bevölkerungswachstums im jeweiligen Absatzmarkt abgeschätzt.

      Letztendlich wurde auf Basis aller vorliegenden Varianten die wahrscheinlichste Prognose auf einzelbetrieblicher Ebene für jeden der Stichprobendatensätze bestimmt. Ausgehend von diesen Prognosen wurde wie zuvor wieder eine Rest-Hochrechnung zur Abschätzung der Eigenentnahmen der übrigen Industriebetriebe durchgeführt.

      Eine Zusammenfassung des derzeitigen und zukünftigen Bedarfs der eigenversorgten Industrie- und Gewerbebetriebe ist in der Bilanz dargestellt.

      Landwirtschaft

      Der Wasserverbrauch der eigenversorgten Landwirtschaft umfasst primär jene Entnahmemengen, die für Bewässerungszwecke gewonnen wurden. Der Wasserbedarf für die Tierproduktion wurde nicht gesondert erhoben. In Fällen der Mitversorgung landwirtschaftlicher Betriebe aus der öffentlichen Wasserversorgung wurden die Wassermengen im Wasserbedarf der öffentlichen Wasserversorgung mitberücksichtigt. Auch die Betrachtungen des Wasserverbrauchs der eigenversorgten Landwirtschaft sind ausschließlich auf die Entnahmemengen aus den Grundwasserkörpern beschränkt.

      Die Abschätzung der Entnahmemengen für Bewässerungszwecke erfolgte durch das Ingenieurbüro der Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal. Die Plausibilitätsprüfung der landwirtschaftlichen Kennwerte erfolgte direkt durch das Land Niederösterreich.

      Die Abschätzung des Bewässerungsbedarfs in der Landwirtschaft erfolgte auch unter Berücksichtigung folgender allgemeiner Vergleichszahlen:

      Bewässerungsmengen sind definitionsgemäß Wassermengen, die über den natürlichen Niederschlag hinausgehen, um einen besseren (oder optimalen) Ertrag zu erzielen. Je nach Region werden in Österreich folgende typische Werte angenommen (BMLFUW, 2011):

      • Freilandkulturen bis maximal 200 mm/a

      • Zuckerrübe 150 mm/a

      • Obst und Wein mit 100 mm/a

      • Feldgemüse mindestens 60 bis 120 mm/a

      Zusammenfassung der derzeitigen Bewässerungswassermengen in mm

      • Für die derzeitigen Bewässerungswassermengen wird von einer durchschnittlichen jährlichen Bewässerung von 40 bis 50 mm ausgegangen.

      • Bei einem Anteil der tatsächlich bewässerten Flächen innerhalb der bewässerungswürdigen Flächen von derzeit rund 30 % ergibt sich für die tatsächlich bewässerten Kulturen eine Bewässerungswassermenge von durchschnittlich 120 mm.

      • Die Maximalwerte in trockenen Jahren können 70 mm im Flächendurchschnitt und rund 210 mm für die tatsächlich bewässerten Kulturen betragen.

      Die Darstellung und Zusammenfassung der berechneten Bedarfsmengen der Landwirtschaft erfolgt in der Bilanz.

      Bilanz

      Die nachfolgenden Bilanzen (IST-Zustand Tabelle 3 und 2050-Prognose Tabelle 4) zeigen

      • das nutzbare Dargebot, im Fall der 2050-Prognose das Szenario „verringertes nutzbares Dargebot“ im Vergleich zum Wasserbedarf

      • der öffentlichen Wasserversorgung inklusive der mitversorgten Industrie- und Gewerbebetriebe sowie inklusive der Einzelversorgungen, die über die Hochrechnung mit den Bevölkerungszahlen in der Berechnung berücksichtigt sind,

      • Importe (mit - gekennzeichnet) und Exporte von Wasserressourcen zum Zweck der Trinkwasserversorgung

      • der selbstversorgten Industrie- und Gewerbebetriebe sowie

      • der Landwirtschaft.

      Die von grün über gelb bis rot hinterlegten Skalen zeigen jeweils die Ausschöpfung des nutzbaren Dargebotes ohne bzw. mit der regionalen Umverteilung (Importe und Exporte) von Wasserressourcen zum Zweck der Trinkwasserversorgung.

      Einige Regionen haben bereits heute einen sehr hohen Ausschöpfungsgrad der nachhaltig nutzbaren Wasserressourcen. Für das Traisental beträgt der Wert schon knapp über 90 %.

      Bezüglich der Prognosen für 2050 wird ersichtlich, dass im Weinviertel ohne die Umverteilung (Importe) von Wasserressourcen der zukünftige Bedarf nicht mehr aus den nachhaltig nutzbaren Wasserressourcen gedeckt werden könnte. Andererseits könnte gerade die Umverteilung in Form von Exporten im Traisental

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