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gerichtet, sondern auch, wie mit begrenztem Erhebungsaufwand und anschließender Hochrechnung eine möglichst gute Abschätzung aller Entnahmen aus den Grundwasserkörpern erfolgen kann.

      Das nutzbare Dargebot ist nur ein Teil der natürlichen Grundwasserneubildung. Es ist jene Wassermenge, die den Grundwasserkörpern nachhaltig entnommen werden kann, ohne an den Reserven Raubbau zu betreiben. Das nutzbare Dargebot ist jedenfalls viel geringer als die durchschnittlichen Niederschlagsmengen, da durch Oberflächenabflüsse und Verdunstung bei Weitem nicht der gesamte Niederschlag zur Grundwasserneubildung beiträgt. Die Bestimmung des langfristig nutzbaren Dargebotes ist eine komplexe Aufgabe und bei Prognosen sind auch die Auswirkungen des Klimawandels relevant. Die Festlegung des nutzbaren Dargebots erfolgte gemäß dem bisher gültigen Strategiekonzept des Landes Niederösterreich und entspricht der bundesweit angewandten Methode bei der Erstellung des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplanes (NGP). Der IST-Zustand des nutzbaren Dargebotes wurde durch das Land Niederösterreich zur Verfügung gestellt. Für die Ermittlung des zukünftig (2050) nutzbaren Dargebotes liegt bislang keine Berechnung vor. In einer Studie zu den Anpassungsstrategien an den Klimawandel (Blöschl et al., 2017) wird für die niederschlagsarmen Regionen im Osten Österreichs von möglicherweise gleichbleibenden oder eher sinkenden Grundwasserständen gesprochen. Da keine genauere Quantifizierung der möglichen Änderungen verfügbar war, wurde für die Zukunftsbetrachtung ein Szenario mit bis zu 10 % geringerem nutzbaren Dargebot herangezogen.

      Der Wasserbedarf setzt sich aus den Wasserentnahmen der öffentlichen Wasserversorgung, der Eigenversorgungen in Form von Hausbrunnen, der eigenversorgten Industrieund Gewerbebetriebe sowie der Landwirtschaft zusammen. Darüber hinaus sind regionale Umverteilungen innerhalb Niederösterreichs, aber auch Wasserexporte an benachbarte Bundesländer in den Bilanzen berücksichtigt. Beim Wasserbedarf wurden regionale Jahresdurchschnittswerte betrachtet. Saisonal bedingte Verbrauchsspitzen oder lange Hitzeperioden können innerhalb der Regionen zu großen lokalen Unterschieden und zeitweiligen Engpässen führen, was aus den regionalen Wasserbilanzen nicht direkt ersichtlich ist. Auf den Wasserbedarf wirkt allem voran die Bevölkerungsentwicklung. Dies gilt für die öffentliche Wasserversorgung, das Wirtschaftswachstum und die landwirtschaftliche Produktion. Aber auch auf der Bedarfsseite ist der Klimawandel als Einflussfaktor in die Prognosen mit einbezogen.

      Die Hochrechnung des Wasserbedarfs der öffentlichen Wasserversorgung erfolgte unter Berücksichtigung des Einflusses verschiedener äußerer Rahmenbedingungen auf den Wasserverbrauch. Berücksichtigt wurden der Gemeindetyp (Siedlungsstruktur), die Klimaregion, die Höhe der Wasserbezugsgebühren, aber auch die zusätzliche Versorgung durch Hausbrunnen.

      Die Erhebung und Hochrechnung der Wasserentnahmen der selbstversorgten produzierenden Gewerbe- und Industriebetriebe erfolgte nach dem Prinzip der möglichst vollständigen Erfassung der relevantesten (größten) Verbraucher und einer Rest-Hochrechnung auf die übrigen Entnahmen.

      Über die landwirtschaftlichen Nutzungen lagen nur sehr vereinzelt Messwerte über die tatsächlichen Entnahmen vor. Diese Wassermengen wurden daher über eine durchschnittliche jährliche Bewässerungshöhe und die potenziell bewässerbaren Flächen abgeschätzt. Als potenziell bewässerbar wurden Flächen in sogenannten Grundwassergebieten erhoben, in denen das Grundwasser über Feldbewässerungsbrunnen relativ einfach erschlossen werden kann.

      Ergebnisse

      Bevölkerungsentwicklung

      Die aktuellen Bevölkerungszahlen sowie die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung (Bevölkerungsprognose der Abt. Raumordnung und Regionalpolitik, Land Niederösterreich) haben großen Einfluss auf den gesamten Wasserbedarf einer Gemeinde. Für alle Hochrechnungen und Prognosen wird eine Pro-Kopf-Kennzahl je Hauptwohnsitz mit der Bevölkerungszahl des Gemeindegebietes multipliziert. Je nach Vorhandensein von mitversorgten sonstigen Verbrauchern (öffentliche Einrichtungen, Industrie- oder Gewerbebetriebe) beträgt der Pro-Kopf-Wasserverbrauch zwischen rund 100 und 400 Litern je Hauptwohnsitz und Tag. Daraus wird ersichtlich, dass neben der Kenntnis der Bevölkerungszahlen auch eine differenzierte Betrachtung der Gemeindetypen (mit vielen oder wenigen mitversorgten sonstigen Verbrauchern) essentiell für die Hochrechnungen ist. Tabelle 1 zeigt die Bevölkerungszahlen 2017 und eine extrapolierte Prognose 2050 differenziert nach Gemeindetypen und Regionen. Die stärksten Bevölkerungszuwächse werden im Südlichen Wiener Becken sowie im Tullnerfeld erwartet. Eine Abnahme wird hingegen nur für das Waldviertel prognostiziert.

Illustration

      Der Ist-Stand des nutzbaren Dargebotes stammt vom Land Niederösterreich und aus bisherigen Berechnungen zum Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan. Für die Abschätzung des nutzbaren Dargebotes im Jahr 2050 wird ein Szenario herangezogen, in dem für einzelne Regionen mit einem bis zu zehnprozentigen Rückgang gerechnet wurde. Tabelle 2 zeigt den aktuellen Stand (diese Abschätzung liegt nur für 2018 vor) im Vergleich zum verminderten nutzbaren Dargebot aus dem Szenario, ausgedrückt in m³ pro Jahr für die jeweiligen Regionen.

Dargebotsregion nutzbares Dargebot inkl. Uferfiltrat, Stand 2018 m³/a nutzbares Dargebot inkl. Uferfiltrat, Szenario „verringertes nutzbares Dargebot 2050“ m³/a
Bucklige Welt 20.554.107 19.526.402
Kalkalpen 192.409.934 192.409.934
Marchfeld 68.309.687 61.478.718
Südl. Wr. Becken 166.349.214 158.031.753
Südl. Wr. Becken Ostteil 33.437.429 30.093.686
Tullnerfeld 130.331.705 130.331.705
Waldviertel 89.254.901 84.792.156
Weinviertel 19.821.953 17.839.758
Westl. Alpenvorland 130.917.066 130.917.066
Wienerwald 15.804.030 15.013.829
Traisental 14.389.746 14.389.746
Niederösterreich gesamt 881.579.772 854.824.753

      Öffentliche Wasserversorgung und regionale Verteilungen (Import/Export)

      Für die Hochrechnung bzw. ein Prognosemodell des Wasserbedarfs der öffentlichen Wasserversorgung ergaben sich durch die Berücksichtigung von äußeren Einflussfaktoren 120 Kategorien mit verschiedenen Rahmenbedingungen. Allerdings existieren nicht alle Ausprägungen

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