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einen Augenblick vollkommen ihre eigene Lage.

      Buff gab sich betont unbeholfen und schien sich bei Flint mit einem Hinweis auf ihre hohen, spitzen Absätze dafür zu entschuldigen. Jedenfalls legte sie ihm einen Arm um die Taille und steuerte nun einem von Efeu überwucherten Laubengang zu.

      Gayle sah, wie Buff plötzlich stehenblieb, Flint umarmte und ihm einen heißen, leidenschaftlichen Kuß auf den Mund drückte.

      Flint erstarrte sekundenlang, dann wollte er sich aus der Umarmung lösen.

      Doch die Frau klammerte sich an ihm fest und küßte ihn immer wieder.

      Da schienen auch bei Flint die hastig getrunkenen Manhattans die Oberhand über den Verstand zu gewinnen, zumal er ja nicht wissen konnte, daß er von seiner Frau beobachtet wurde.

      Flint riß nun seinerseits die Frau stürmisch in die Arme und erwiderte ihre wilden Küsse mit gleicher Glut.

      Kerne hatte natürlich längst bemerkt, was Gayle so gespannt dort draußen beobachtete.

      „Zum Teufel, Baby!“ flüsterte er ihr heiß ins Ohr. „Wenn’s die beiden da draußen tun, warum dann nicht auch wir beide, he?“

      Bevor Gayle noch recht begriffen hatte, was er eben gesagt hatte, wurde sie auch schon von seinen kräftigen Armen umschlungen und von ihm fieberhaft geküßt.

      Gayle geriet nun vollkommen durcheinander. Sie wollte den Chef ihres Mannes nicht verärgern. Gleichzeitig hatte sie Angst, den Drink auf den kostbaren Teppich zu verschütten, falls sie sich jetzt allzu heftig wehren würde.

      So hielt sie es schließlich für das beste, einfach nachzugeben. Sie ließ seine feuchten Küsse über sich ergehen und ertrug sie so gut wie möglich.

      Dann drängte Kerne sie langsam, aber unwiderstehlich auf die Couch zu, ohne dabei ihren Mund freizugeben.

      Jetzt wollte Gayle doch so etwas wie Panik überkommen, die jedoch merkwürdigerweise amüsiertem Entzücken Platz machte, als Kerne sie auf die Couch zurückdrückte.

      Gayles Eitelkeit war geweckt. Es müßte doch eigentlich Spaß machen, diesen Mann zu reizen und ein bißchen an der Nase herumzuführen. Und überhaupt … wenn Flint dort draußen mit der Ehefrau dieses Mannes so ungeniert herumtändelte, warum sollte sie es dann nicht auch tun? Wenn Flint glauben sollte, seiner Gastgeberin im Interesse seiner Karriere zu billigem Vergnügen verhelfen zu müssen … war es dann nicht auch Gayles Pflicht, sich dem Gastgeber und Chef ihres Mannes gegenüber nicht allzu prüde zu geben?

      Gayle, die im Grunde genommen einen sehr starken Sexualtrieb hatte, empfand sehr bald echtes Verlangen, das durch dieses Gefühl, etwas Verbotenes zu tun, nur noch mehr angefacht wurde.

      Jetzt wurde nicht nur geredet und aus Höflichkeit leeres Stroh gedroschen.

      Kerne war wirklich ein attraktiver Mann im besten Alter. Für Gayle war es ein erregendes Gefühl, zu wissen, daß sie imstande war, solchen Einfluß auf ihn auszuüben … auf den reichsten und mächtigsten Mann in Holton!

      „Das ist … verrückt!“ keuchte sie und schluckte heftig, als Kerne endlich ihren Mund wieder freigab. „Und ich … ich verstehe das alles nicht, Kerne! Hören Sie sofort damit auf! Hören Sie auf, bevor …“

      „Bevor … was?“ fragte er leise lachend. „Bevor es anfängt, Ihnen zu gefallen? Wäre das denn so schrecklich? Zum Teufel, wo gibt’s denn hier überhaupt ein Problem, he? Wenn Ihr Mann und meine Frau dort draußen herumschmusen können …“

      Er sprach gar nicht erst aus, was er hatte sagen wollen, sondern fiel bereits wieder über Gayle her und verschloß ihr den Mund von neuem mit einem wilden, leidenschaftlichen Zungenkuß.

      Die Wildheit seines Angriffs kam für Gayle so überraschend, daß alles vor ihren Augen zu verschwimmen begann. Sie wurde sehr rasch völlig hilf- und wehrlos, obwohl sie natürlich genau wußte, was unweigerlich folgen würde.

      Lowerys beinahe brutaler Angriff von vom legte sehr rasch Gayles starke Sexualität frei. Bereitwillig ließ sie sich noch tiefer in eine Art selbstgewählter Betäubung sinken und entschuldigte ihr Verhalten vor sich selbst mit der Vorstellung, wie Buff und Flint sich dort draußen zwischen den Büschen ja ebenfalls umarmten und küßten … vielleicht sogar schon …

      Doch dann brodelte plötzlich lodernder Zorn in ihr auf.

      Dieses … dieses Tier! tobte sie innerlich gegen ihren Mann. Dieses undankbare, gefühllose Tier! Oh, wie konnte er nur! Mit dieser alten Frau!

      Ihre Wut steigerte sich immer mehr.

      Und dann spürte sie, wie Kernes Finger von ihrer Taille allmählich nach oben wanderten und sich auf ihre rechte Brust preßten.

       Ja, Kerne! Oh, ja, ja, ja! Wenn du das unbedingt willst … also ich … ja, ja, ja … falls …

      Gayle spürte, wie Kernes Zunge tief in ihren Mund eindrang. Merkwürdigerweise empfand sie jedoch keinen Widerwillen, wie sie es eigentlich erwartet hätte, sondern nur eine riesige Woge wilder Leidenschaft, die über sie hinwegschwemmte und sie zu ertränken drohte … das ungestüme Verlangen, einfach zu kapitulieren … überallhin zu folgen, wohin dieser so selbstsichere, so befehlsgewohnte Mann sie jetzt führen würde.

      Ohne sich richtig bewußt zu werden, was sie eigentlich tat, begann nun auch ihre Zunge das aufreizende Spiel zu erwidern.

      Gayle schlang beide Arme fest um Kernes Nacken und preßte den Mann noch fester an sich.

      Das wilde Delirium intensivierte sich.

      Bald spürte Gayle die tastenden, forschenden Finger des Mannes auf ihren Knien … dann dazwischen … zwischen ihren Schenkeln … unter ihrem Rock … auf der samtweichen, heißen Haut ihrer nackten Oberschenkel über den Strumpfbändern … noch höher … immer höher … immer weiter auf die fieberhaft juckende Öffnung zwischen den Beinen zu.

      Seine Finger hatten gerade diese kritische Stelle erreicht, als plötzlich ein Geräusch laut wurde.

      Sofort fuhren die beiden erschrocken auseinander und richteten sich auf.

      Gayle drückte hastig die etwas zerzauste Frisur zurecht. Sekunden später kamen Buff und Flint herein. Das ziemlich verlegene und dümmliche Gesicht von Flint entsprach genau dem Grinsen, das nun auch Gayle und Kerne zeigten.

      Gayle konnte sich jedoch des Eindrucks nicht erwehren, als hätte Buff sofort einen fragenden Blick zu ihrem Mann hinübergeworfen, worauf beide kaum wahrnehmbar nickten, als wollten sie sich gegenseitig etwas bestätigen.

      „Wir kommen eben aus der Küche“, sagte Buff in leichtem Unterhaltungston. „Clodia sagt, daß das Essen gleich fertig sein wird.“ Zu Gayle gewandt fuhr sie fort: „Ich habe Flint unseren Garten gezeigt. Sie hatten doch hoffentlich nichts dagegen?“ Darm wanderte ihr Blick von Gayle zu Kerne. „Und ihr beide habt euch doch hier nicht etwa danebenbenommen, solange wir draußen waren, oder?“ Wieder sah sie Gayle an und sagte: „Wenn Kerne ein bißchen zuviel getrunken hat, dann läßt er sich leicht zu Unbesonnenheiten hinreißen.“

      Jetzt blickten sich Gayle und Flint an.

      Da beide unter leichten Schuldgefühlen litten, interpretierte jeder von ihnen das sofortige Ausweichen als Eingeständnis einer Schuld.

      Flint preßte die Lippen zu einem harten, schmalen Strich zusammen.

      In diesem Augenblick sprang eine hohe, unüberwindliche Mauer zwischen ihnen auf, und gleichzeitig wurden Feindseligkeit und Rachsucht geboren.

      Wenige Augenblicke später hakte sich Buff bei Flint unter und lächelte ihn verführerisch an.

      Sie gingen in den Speisesaal zum Dinner.

      3

      Nach dem Dinner versuchte Flint mehrmals, sich von den Gastgebern zu verabschieden, um aus dieser höllischen Situation so schnell wie möglich herauszukommen.

      Aber

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