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      Ich bin sauer. Verbittert. Frustriert und machtlos. Und ziemlich überflüssig.

      So fühle ich mich während der letzten Tage meines Arbeitsverhältnisses bei einem internationalem Telekommunikationsunternehmen. Gekündigt nach über einem Jahrzehnt im Unternehmen per Aufhebungsvertrag. Nach Tausenden von unbezahlten Überstunden und einem Burnout ersetzt, noch während der Krankschreibung. Gewinner vor dem Arbeitsgericht, geschätzt von Kollegen, Lieferanten und Geschäftspartnern – und dennoch ein Loser. Zumindest fühle ich mich so.

      »Edeka« hat das mal ein Kollege von mir genannt und meinte mit dieser Formel das »Ende der Karriere«. Ja, so empfinde ich das und kann noch nicht sehen, dass es auch ein Anfang von etwas anderem, etwas Neuem, etwas Besserem sein kann.

      Ich werde zu einem Verwaltungsvorgang, zu einer Nummer. Fülle Formulare aus, gebe Autoschlüssel und Firmenausweis ab. Plötzlich sind Vorgesetzte nicht mehr zu sprechen, stattdessen erhalte ich Schreiben von Anwälten, die sich noch nicht einmal in den Fall eingearbeitet haben. Kein nächster Karriereschritt. Keine Abschiedsfeier. Keine Notiz im Intranet. Auf meine Frage, weshalb er mir aus dem Weg gehe, antwortet der Vorgesetzte meines Chefs etwas hilflos mit: »Ich dachte, das Thema wäre schon kommerziell gelöst.« Ich bin also ein »Thema«, das »gelöst« werden soll. Ich bin also kein Mensch mehr, viel eher ein Störfaktor.

      Dazu kommen immer wieder Zweifel, Ängste und auch Alpträume. Mit über 50 Jahren noch mal neu anfangen? Ich verstehe immer mehr, dass ein solcher Abschied aus einem Unternehmen – auch wenn es eine teilweise durchaus toxische Umgebung war – eine tiefe Kränkung darstellt. Und ich kann auf keine positiven Vorbilder zurückgreifen, die eine solche Situation für sich genutzt und ihre Verunsicherung und ihre Zweifel überwunden haben. Ich fühle mich sehr allein und suche mentale Unterstützung. Immer wieder lerne ich über Kollegen, durch Freunde meiner Frau, im eigenen Freundeskreis und per Internet Menschen kennen, die einen Neustart in der Lebensmitte gewagt haben. Einige wurden – wie ich – dazu gezwungen, andere planten diesen Schritt schon lange und bei wieder anderen war es schlicht eine günstige Gelegenheit, die sie beim Schopf ergriffen.

      Gerade die ehemaligen Manager und Führungskräfte, die aus relativ gesicherten und angesehenen Positionen kamen, interessieren mich. Ich komme mit ersten ins Gespräch und sie alle erzählen mir, dass ihr Wunsch, sich zu verändern, fast nie spontan in ihr Leben trat, sondern meist schon lange Zeit in ihnen wuchs. Bis durch einen Rausschmiss oder eine andere Chance der entscheidende Moment da war und sie sich für eine Weiterentwicklung Richtung Selbstständigkeit entschieden.

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