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unserem Glück hatte ich Horror und Schrecken erwartet«, sagte Kas und schwebte näher an das falsche Lächeln der Frau heran. Ihre Zähne hoben sich weiß vor ihrer grauen Gesichtsfarbe ab. »Aber nicht diese Art von Horror und Schrecken.«

      »So schlimm ist das doch nicht«, zog Selene ihn auf und folgte den Pfeilen den angrenzenden Gang hinunter. Der Gang wirkte schmutzig. Aber vielleicht lag das auch nur daran, dass er grau war.

      »Bestimmt gibt es hier auch noch eine Touristeninformationen, an der Broschüren über das Heimatmuseum ausliegen«, sagte Kas.

      »Ich habe nichts gegen Heimatmuseen«, sagte Naajab. »Besuche dort enden selten tödlich.«

      Der Gang endete schon nach einer einzigen Biegung. Selene fand sich in einer Halle wieder, die verlassen dalag. Zu ihrer Rechten befand sich ein Souvenirshop, dessen Auslage hauptsächlich aus billigen Tassen und noch billigeren Schlüsselanhängern bestand. Ein Schild davor verkündete, dass der Laden heute geschlossen hatte.

      Eine Reihe von Sitzgelegenheiten in verschiedenen Größenordnungen bildete das Zentrum des Hafens. Unter einem der Sitze lag eine ehemals weiße Serviette, die inzwischen schon nicht mehr ganz so weiß aussah. Über den Sitzen hing eine Tafel, deren digitale Anzeige verkündete, dass sämtliche Shuttlebusse heute leider ausfallen mussten. Die Information hatte ebenfalls geschlossen.

      »Sieht aus, als hätten wir einen schlechten Zeitpunkt für unsere Ankunft erwischt«, sagte Selene und versuchte fröhlich zu klingen. Die völlige Abwesenheit jeglichen Lebens wirkte allerdings doch beunruhigend auf sie.

      »Jetzt ist der Zeitpunkt, an dem wir umkehren sollten, denke ich. Wir sollten in gemäßigtem Laufschritt zurück zum Raumschiff und dann beim Start die Geschwindigkeitsbegrenzung kein bisschen beachten«, sagte Naajab. Seine Stimme gluckste am Ende des letzten Satzes, als spräche er mit Wasser im Mund.

      »Meiner Meinung nach sollten wir unseren Laufschritt gar nicht erst mäßigen«, ergänzte Kas.

      Keiner von beiden rührte sich.

      Angestrengt dachte Selene nach. Für reinen Pessimismus und blanke Panik hatte sie ihre Begleiter. Irgendjemand musste das rationale Denken übernehmen.

      »Irgendjemand hat uns Landeerlaubnis erteilt«, sagte sie. »Also sind wir auf keinen Fall alleine auf dem Planeten.«

      »Noch schlimmer«, stöhnte Naajab.

      »Außerdem steht auf den Anzeigen das heutige Datum. Sie müssen also aktualisiert worden sein. Vermutlich ist heute bloß ein Feiertag oder so«, ergänzte Selene.

      »Sollen wir etwa bis morgen warten, bis die Busse wieder fahren?«, fragte Kas schlecht gelaunt.

      »Es ist ein kleiner Planet. Bestimmt ist die Innenstadt nicht weit weg. Wir können laufen.«

      »Und wie sollen wir den Weg finden?«, wollte Naajab wissen.

      Selenes Handrücken kribbelte leicht. Sie blickte darauf und bemerkte, dass Auxie jetzt nicht mehr violett, sondern weiß leuchtete.

      »Ich denke, wir werden den Weg schon finden«, sagte sie.

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