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oder »Arisierung«?

       »WIR KAUFEN NICHT BEI JUDEN«

       »Heimkehr«

       ZU SEHR INS ÖSTERREICHISCHE FAHRWASSER

       »Gottbegnadete Künstler«

       EIN SCHECK FÜR DEN WIDERSTAND

       Paul Hörbiger im Gefängnis

       ENDLICH WIEDER SCHNITZLER

       Schutt schaufeln im zerstörten Wien

       »ATTILA, DU KANNST ES DIR LEISTEN«

       Entnazifizierung

       DER ZUSAMMENBRUCH

       Paula Wesselys Nervenkrise

       BRUDERZWIST IM HAUSE HÖRBIGER

       Alfreds mysteriöser Tod

       »DER ENGEL MIT DER POSAUNE« …

       und andere Nachkriegsfilme

       DAS KÖNIGSPAAR

       Attila Hörbiger und Paula Wessely an der »Burg«

       »DER MANN VON PAULA WESSELY«

       Konkurrenz im Hause Hörbiger

       FAMILIE HÖRBIGER KAUFT EINE KONDITOREI

       oder Alle Töchter gehen zum Theater

       »ZUFÄLLIG MITEINANDER VERWANDT«

       Und noch eine Generation

       ABSCHIED AUF UNGARISCH

       Paul Hörbigers letzte Lebensjahre

       »GEMMA DENKMALZERTRÜMMERN«

       Elfriede Jelineks Abrechnung

       »DAS AUDITORIUM TOBT«

       Paula Wesselys letzter Auftritt

       ANHANG

       DIE FAMILIEN HÖRBIGER UND WESSELY

       Stammbaum

       DER »CLAN« IM ÜBERBLICK

       Zeittafel

       Quellenverzeichnis

      »BEI DEN WINDSORS IST ES NICHT ANDERS«

       Vorwort

      Kaum eine Familie wird verehrt wie diese. Und kaum eine so heftig kritisiert. Die Verehrung gilt dem künstlerischen Potenzial, die Kritik hat mit der dramatischen Geschichte des 20. Jahrhunderts und vor allem damit zu tun, wie sich einzelne Mitglieder der Familie Hörbiger im politischen Umfeld ihrer Zeit verhielten.

      Dieses Buch will weder verherrlichen noch verteufeln. Es stützt sich auf Fakten und Dokumente, auf Aussagen von Familienmitgliedern, Zeitzeugen und Betroffenen. Die großteils bisher unveröffentlichten Dokumente lassen eine zum Teil neue Sicht der Familiengeschichte zu, belegen Licht- und Schattenseiten der größten, wohl auch bedeutendsten Schauspielerdynastie des deutschen Sprachraums. In langen Gesprächen und mit beeindruckender Offenheit standen mir die Töchter des Ehepaares Hörbiger-Wessely sowie Töchter und Sohn von Paul Hörbiger über ihre Eltern Rede und Antwort. Darüber hinaus waren alle Familienangehörigen – wirklich alle – bereit, diesem Buchprojekt wertvolle Informationen zur Verfügung zu stellen.

      Neben der Theater- und der Filmgeschichte spielt in dieser ersten Biografie der Familie Hörbiger auch die Zeitgeschichte eine große Rolle. Dieses Buch gewährt Einblick in den Aufstieg einer Reihe von Ausnahmekünstlern, erzählt aber auch die private Geschichte einer Familie, die sich mir bei den Recherchen und während des Schreibens streckenweise wie ein Kriminalroman darbot: In den zwanziger Jahren wurde auf Paul Hörbiger ein Eifersuchtsattentat verübt, das er beinahe nicht überlebte. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam einer der vier Hörbiger-Brüder auf mysteriöse Weise ums Leben – die Prozesse um seinen Gifttod dauerten zwölf Jahre und entzweiten den sonst so harmonisch wirkenden »Clan«. Paula Wesselys Leben war von mehreren Nervenkrisen überschattet, die an die Substanz der Familie gingen. Schließlich mussten sie und ihr Mann Attila Hörbiger sich nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs einem »Entnazifizierungsverfahren« stellen, das hier zum ersten Mal umfassend dokumentiert ist: durch Betroffene und prominente Zeitzeugen, die ihre Aussagen nach 1945 dem Alliierten Rat und in Gerichtsakten hinterlassen hatten.

      Als äußeren Anlass für das Erscheinen dieses Buches könnte man Paula Wesselys hundertsten Geburtstag am 20. Jänner 2007 nennen. Der innere und wahre Anlass ist es aber, dass mir zum ersten Mal die Möglichkeit gegeben wurde, die persönlichen Nachlässe von Paula Wessely und den Brüdern Attila und Paul Hörbiger aufzuarbeiten. Sowohl die Familie als auch wichtige Archive in Wien und Berlin gewährten mir Einblick in das künstlerische und private Leben dieser Generation. Eine weitere Informationsquelle war schließlich Paula Wesselys bislang unveröffentlichte Korrespondenz, die mir von ihren Töchtern und dem Österreichischen Theatermuseum zur Verfügung

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