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wird die Wiese mit Blumenzwiebeln bestückt: In kleinen, quadratisch ausgestochenen Rasenziegeln setzt man je zehn Narzissen und drei Zierlauche. Am besten etwa 100 Mal!

      Die Mühe lohnt sich. Zuerst erstrahlt über mehrere Wochen die Wiese in einem sanften „Narzissenweiß“, dann folgen gemeinsam mit Margeriten oder anderen Wiesenblumen die Zierlauche. Die Blütenwelt der Wiesenblumen ändert sich jährlich. Einmal sind es die Skabiosen, die dominieren, dann wieder die Glockenblumen.

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       Foto © Karl Ploberger

       „Zweimal im Jahr mähen und immer das Schnittgut entfernen, magert den Boden nach und nach ab. Doch selbst nach zwanzig Jahren kann der Graswuchs immer noch stark sein. Mit dem schmarotzenden Klappertopf (Rhinanthus minor) lässt sich das Gras so schwächen, dass verstärkt Blütenkräuter durchkommen und den Traum einer richtigen Blumenwiese wahr werden lassen.“

      Blumenwiesen sind gerade in den letzten Jahren zum großen Thema geworden. Insekten- und vor allem der Bienenschutz motivieren viele Gartenbesitzer, aber auch öffentliche Institutionen, anstelle einer pflegeaufwendigen Rasenfläche eine blühende Alternative anzulegen.

      Geht man absolut richtig vor, heißt es zunächst die Erde abzumagern. Das kann durch das Aufbringen von großen Mengen an Kies und Sand erfolgen. Etwa 15 bis zu 20 cm sind nötig, um den mageren Boden aufzubauen. Davor sollte die Fläche gut durchgefräst und damit durchlässig gemacht werden. Die erste Partie Sand wird mit dem Mutterboden eingefräst, im oberen Bereich sollte aber am besten reiner Quarzsand sein, der nur mit einer ganz geringen Menge an Lehm vermengt wird. Und dann heißt es das richtige Saatgut zu wählen. Hier sind Fachbetriebe zu empfehlen, die einen Saatgutmix zusammenstellen, der für die Licht- und Feuchtigkeitsverhältnisse des Grundstücks passend ist.

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       # meingartenschatz

      Mein Gartenschatz

      MARGERITE (Leucanthemum vulgare)

      Die Wucherblume, wie die Wiesen-Margerite auch genannt wird, „wächst wie Unkraut“! Kaum eine andere Pflanze spiegelt in meinem Garten so sehr die wiedererwachte Liebe zur Natur wider wie die Margerite.

      Blüte: Weiße Korbblüten mit gelber Mitte, Juni bis Anfang Oktober, Bienen- und Schmetterlingspflanze

      Blätter: Grundständige Blattrosette, daraus wachsen 50 cm bis 1 m hohe Stiele.

      Kultur: Auf mageren Böden; kommt nur ein einziges Mal Stickstoff auf die Fläche, ist es mit der Blütenpracht für einige Zeit vorbei!

      Besonderheit: Nach dem Mähen auf der Fläche gut abtrocknen lassen, dann sät sich die Pflanze schneller aus.

      Verwendung: War es früher im Hausgarten undenkbar, Wiesenmargeriten im Rasen stehen zu lassen, so gehören heute die blühenden weißen Inseln im Frühsommer dazu.

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       Foto © Nella/Shutterstock.com

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      Zottiger Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus).

       Foto © simona pavan/Shutterstock.com

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       # weiseerkenntnis

      Weise Erkenntnis

       Klappertopf killt das Gras

      Es war tatsächlich eine Gartenreise nach England, die mich auf diese an sich bekannte, aber weniger wegen ihrer „inneren Werte“ geschätzte Pflanze aufmerksam machte. Der Klappertopf (Rhinanthus, vor allem R. alectorolophus), bei Bauern verpönt, gilt als sogenannter Halbschmarotzer und entwickelt nur ein sehr schwaches Wurzelwerk. Damit hängt er sich aber an die Wurzeln der Gräser und anderer Pflanzen an und reduziert deren Wuchskraft so sehr, bis sie beinahe eingehen. Vor allem Wasser entzieht der Klappertopf den Wirtspflanzen, denn Fotosynthese betreibt er selbst. Dadurch wird in einer Blumenwiese das Graswachstum deutlich gebremst und die herrlichen Kräuter-Blumen-Wiesen entstehen. Bei Bauern, bei denen es um die Grasmenge geht, ist er freilich nicht beliebt.

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       # gartenirrümer

      Gartenirrtümer

       Blumenwiese im Handumdrehen

      „Ich lasse einfach das Rasenmähen sein, dann wird daraus eine Blumenwiese.“ Diesen Satz höre ich oft und kann nur sagen: Denkste! Denn genau dort, wo der Rasen einmal gewachsen ist, wird kaum eine Kräuterwiese entstehen. Es sei denn, die Fläche wurde nie gedüngt und ist weniger ein Rasen als eine Ansammlung von Wildkräutern. Ansonsten heißt es: Zurück zum Anfang und den Boden abmagern.

      Bei aller Vorliebe für Blumenwiesen gehört in einen gestalteten Garten meist auch eine Rasenfläche. Der sogenannte „Englische Rasen“ kann bei einer Witterung mit hohen Sommertemperaturen nicht erzielt werden. Ein ganz kleines Stück aber, das mit Wasser versorgt wird, lässt sich zum britischen Stück Grün verwandeln. Dort wächst (ohne jegliche Chemie) dann dichter Rasen und verdrängt jegliches Unkraut. Denn das ist das eigentliche Geheimnis für einen schönen Rasen: qualitativ hochwertiges und sehr teures Saatgut zu kaufen, das bei ausreichender organischer Düngung eine dichte Matte bildet. Versorgt werden solche Rasenflächen mindestens drei Mal pro Jahr mit Dünger: im zeitigen Frühjahr, im Juni und im September/Oktober. Niemals sollte zu kurz, also auf Stufe IV (das sind etwa 4–5 cm), gemäht werden. Nur dann haben die Gräser die größte Kraft, um die gesamte Fläche dicht zu bewachsen.

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       Fotos © Karl Ploberger

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       # therealplogardentour

      Die berühmte englische Gartenkultur treibt die Royal Horticultural Society (RHS), die Königliche Gartenbaugesellschaft, stets zu neuer Blüte. Den besten Beweis für ihren grünen Daumen liefern die Engländer in Wisley Garden, einem riesigen Schaugarten unweit von London. Seit 30 Jahren bin ich Jahr für Jahr auf diesem fast 100 Hektar großen Gelände und entdecke immer Neues.

      PILGERSTÄTTE ALLER KÖNIGLICHEN GÄRTNER

      Wichtiger sind aber die

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