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Meter vor der Kirchenmauer zum Stehen.

      „Das war aber knapp, meine Freunde“, sagte der Weihnachtsmann zu seinen Rentieren und wischte sich dabei die Schweißperlen, die er vor lauter Angst bekommen hatte, von seiner Stirn.

      Dann stieg er vom Schlitten und stapfte im Schnee einige Meter zurück, um auf die Kirchturmuhr zu schauen. „Na Donnerwetter“, dachte er sich, „da bin ich aber schnell gewesen. Meine Helferinnen sagten mir doch, dass es fünf Uhr sei, als ich mich verabschiedet hatte. Und nun ist es hier vier Uhr, also eine Stunde früher. Da bin ich ja schneller als die Zeit gewesen. Wie ist denn so was möglich?“

      Und weil er es nicht glauben konnte, lief er um den Kirchturm und entfernte sich in der nächsten Straße so weit vom Turm, bis er die Kirchturmuhr sehen konnte. Er schaute nach oben und traute seinen Augen nicht. Die Uhr zeigte sechs Uhr an. Das ist zwar eine Stunde später als die Zeit, zu der er abgefahren war, aber andererseits zwei Stunden später als die Uhrzeit auf der anderen Kirchturmseite. „Potztausend“, entfuhr es ihm. „Also nun will ich’s wissen. Ein Kirchturm hat vier Seiten, also auch vier Kirchturmuhren“, dachte er sich. Er machte sich auf den Weg zur dritten und vierten Seite des Kirchturms. Zu seiner vollkommenen Verblüffung zeigten die Uhren Nummer drei und vier jeweils eine ganz andere Zeit an. Die Uhr Nummer drei nämlich 11 Uhr und die Uhr Nummer vier zeigte 1 Uhr.

      Der Weihnachtsmann nahm trotz der Kälte und des einsetzenden erneuten Schneefalls seine Mütze ab und kratzte sich am Kopf. Welche Zeit mochte wohl stimmen? Er schob den linken Ärmel seines dicken roten Mantels zurück und wollte auf seine Armbanduhr schauen. Aber er hatte seine Armbanduhr nicht um gemacht. Er erinnerte sich, dass seine Helferinnen ihm gesagt hatten, dass ein Weihnachtsmann am Heiligen Abend keine Armbanduhr trägt. Das gehört sich nicht. Aber wie spät ist es nun wirklich?

      Dann fiel ihm ein, dass es doch das Einfachste wäre, an einer Haustür zu klingeln und nach der Uhrzeit zu fragen. Das wollte er auch sofort machen. Er musste unbedingt wissen, wie spät es inzwischen war, denn Isabel wartete doch auf ihn. Und Kinder am Weihnachtsabend unnötig lange auf den Weihnachtsmann warten zu lassen, gehört sich nicht!

      Er klingelte bei Familie Bernhauer. Vater Bernhauer öffnete die Tür und bat den Weihnachtsmann sofort ins Haus. Der Weihnachtsmann hatte große Mühe, Herrn Bernhauer zu erklären, dass er sicherlich keine Zeit habe, da er ja auf dem Weg zu Isabel sei und nur wissen wolle, wie spät es ist, denn ... Und dann erklärte er ihm seine Schwierigkeiten mit den angezeigten Zeiten an der Kirchturmuhr und seiner nicht vorhandenen Armbanduhr.

      „Lieber Weihnachtsmann“, begann Herr Bernhauer, nachdem der Weihnachtsmann seinen Redefluss beendet hatte. „Lieber Weihnachtsmann, keine Aufregung. Es ist genau zwanzig Minuten nach fünf Uhr. Und ...“, er machte eine kurze Pause, „du bist hier bei Isabel. Auf die Minute pünktlich. Du kannst nun den Weihnachtssack vom Rentierschlitten holen und die kleine Isabel beschenken. Sie ist in ihrem Zimmer und schon ganz aufgeregt.“

      Der Weihnachtsmann stapfte zu seinem Schlitten, holte den großen Sack und nannte den Rentieren die Hausnummer, wohin er nun den Geschenkesack bringen werde.

      Als er die kleine Isabel ganz glücklich gemacht hatte, fragte er Herrn Bernhauer, weshalb die Kirchturmuhren denn so unterschiedliche Zeiten anzeigten.

      „Das ist ganz einfach“, erklärte Herr Bernhauer, „die Kirchturmuhren sind alle eingefroren. Jede zu einer anderen Zeit. Aber da das jedes Jahr passiert, stört sich keiner im Dorf mehr daran. Hier hat jeder Bewohner eine Uhr in seiner Wohnung und das reicht doch.“

      Der Weihnachtsmann wollte sich gerade von Isabel verabschieden, als er merkte, dass ihn irgendetwas am linken Ärmel zog. Er versuchte, mit seiner rechten Hand das störende Etwas abzustreifen. Dann schüttelte er sich kurz. Aber es zog erneut an ihm. Davon nun ... wurde der Weihnachtsmann wach. Er blickte um sich und sah, dass die Helferinnen noch um ihn standen und ihn mahnten, doch endlich aufzuwachen und loszufahren. Er hatte von den eingefrorenen Kirchturmuhren doch nur geträumt. Es sei doch schon fünf Uhr und die Kinder warteten.

      Na, da schreckte der Weihnachtsmann aber hoch. Er hatte keine Zeit mehr, seinen Helferinnen zu erzählen, was er soeben Schlimmes geträumt hatte. Ganz schnell zog er seinen Mantel an, setzte seine Mütze auf, griff den Weihnachtssack, bestieg den Schlitten und rief noch ein schallendes „Hohohooo!“ Dann machte er sich auf den Weg zu den Kindern. Schließlich wollte er nicht zu spät kommen. „Hoffentlich“, dachte er flehentlich, „hoffentlich sind keine Kirchturmuhren eingefroren. Es ist doch so bitterkalt.“

      Wenn ihr aus dem Fenster schaut, könnt ihr ihn bestimmt schon in der Ferne mit seinem Rentierschlitten kommen sehen. Und wenn ihr das Fenster öffnet, könnt ihr die Glöckchen am Zaumzeug und den Zügeln der Rentiere schellen hören. Klingt das nicht schön am Weihnachtsabend?

      *

      Die Sache mit dem Schnee

      In der Werkstatt des Weihnachtsmannes wird fleißig gearbeitet. Während in einem Raum einige Weihnachtswichtel sägen, schrauben und feilen, sind in einem anderen Raum die Weihnachtswichtel dabei, aus Stoffen kleine Puppenkleider zu schneidern. Wieder andere sitzen in dicke Bücher vertieft schweigend und manchmal kopfschüttelnd in einem weiteren Raum.

      Der Weihnachtsmann geht von Zimmer zu Zimmer und erkundigt sich, wie weit die Weihnachtswichtel mit der Arbeit sind und ob sie es schaffen, bis zum heiligen Abend die Stücke fertigzustellen. Überwiegend nicken die Wichtel und zeigen damit an, dass es für sie kein Problem sein wird, pünktlich die ordentlich hergestellte Arbeit abzuliefern.

      Nur bei den Weihnachtswichteln, im sogenannten Bücherzimmer, geht es nicht recht voran. Sie sitzen da und stöhnen, reiben sich die vom vielen Lesen schmerzenden Augen und ab und zu sagt auch einer, dass er sich einfach keinen Rat mehr weiß. Dann erkundigen sich die anderen Wichtel nach dem Problem und bieten ihre Hilfe an. Aber in einigen Fällen wissen auch sie keine Antwort.

      Gerade als der Weihnachtswichtel Nummer 14 erneut stöhnt, kommt der Weihnachtsmann in das Zimmer.

      „Na. Wichtel Nummer 14, was hast du denn da für einen schwierigen Wunsch, dass du so stöhnen musst?“, erkundigt er sich.

      „Was die Kinder sich aber auch alles wünschen. Weihnachtsmann, höre bitte mal. Hier schreibt ein Kind auf seinen Wunschzettel: Lieber Weihnachtsmann, ich wünsche mir ein Echo. Meine Eltern waren mit mir im Sommerurlaub in den Bergen und da war ein Echo zu hören, als sie ganz laut riefen. Das war so toll! Bitte schenke mir auch ein Echo! Deine Lea. Aber wie mache ich das? Ich kann doch nicht das ganze Jahr über bei Lea sein und immer dann, wenn Lea etwas ruft, zurückechoen.“

      „Da hast du recht, Wichtel. Schenk ihr doch eine CD mit Liedern aus den Bergen, wo auch ein Echo oder Jodler drauf zu hören sind. Bestimmt wird sie sich auch darüber freuen.“ Weihnachtswichtel Nummer 14 pustet erleichtert, schreibt diesen Vorschlag auf den Wunschzettel von Lea hinter den Echo-Wunsch und reicht ihn weiter zu den Wichteln im nächsten Raum. Die dort arbeitenden Wichtel haben die Aufgabe, die Geschenke zu besorgen oder zu basteln.

      Der Weihnachtsmann könnte sich eigentlich die letzten Tage vor Heiligabend gemütlich ausruhen und sich Gedanken über die Reihenfolge der Lieferung machen, wenn da nicht …, ja wenn da nicht die Sache mit dem Wetter wäre. Es hat bisher noch nicht geschneit. Auf der Erde ist noch alles grün. Die niedrige Temperatur lädt zwar nicht zum Besuch des Freibades ein, aber von Schnee ist keine Spur. Wenn aber die Rentiere den Schlitten mit den Geschenken ziehen sollen, dann brauchen sie unbedingt Schnee.

      Der Weihnachtsmann überlegt, was er machen kann, um die Geschenke pünktlich bei den Kindern abzuliefern. Mit dem Lieferauto zu den Kindern fahren? Nein, meint er, das gehe nicht. Und mit einem Motorrad fahren wäre vollkommen falsch, denn da könnte er immer nur einen leichten Geschenkesack mitnehmen und müsste sehr, sehr oft hin- und herfahren.

      Es bleibt ihm nichts anderes übrig, er muss zu seinem Freund Petrus gehen. Petrus ist bekanntermaßen für das Wetter zuständig.

      „Hallo Petrus“, begrüßt er ihn.

      „Hallo

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