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– nicht zu vergessen – die beiden großen deutschen Klassiker, Friedrich Schiller und Wolfgang von Goethe. Letzterer hatte insgesamt zwei paranormale Erscheinungen: einmal traf er einen verstorbenen Freund und einmal sogar sich selbst in einem anderen Lebensalter. Dem Leipziger Freund, »Hofrat Rochlitz (war er) unerwartet bei strömendem Regen … (begegnet). Noch dazu in seinem, Goethes, Schlafrock und Pantoffeln! Zwar löste der Freund sich bei der Begrüßung in Luft auf, doch fand Goethe ihn gleich darauf, als er in seine Wohnung zurückkehrte, in derselben Aufmachung auf dem Sofa vor. Er wäre, sagte der Hofrat, überraschend nach Weimar gekommen, hätte Goethe besucht und erfahren, daß dieser sich auf einem Spaziergang befinde. So ließ er sich trockene Kleider aus der Garderobe des Freundes geben und erwartete ihn, sich einen Spaziergang lebhaft vorstellend, auf dem Sofa und schlief ein … (Ein anderes Mal) begegnete Goethe … seinem eigenen Gespenst. Als er Friederike von Sesenheim, Urbild des Faustschen Gretchens, verließ, kam er sich zu seinem begreiflichen Schrecken selbst entgegengeritten. In der gleichen Tracht übrigens, die er viele Jahre später trug, als er die verlassene Geliebte noch einmal besuchte.« (dies., S. 55f.)

      Das unter Königin Marie Antoinette errichtete Hameau im Park von Versailles. Nahe dieses romantischen Bauerndorfs ereigneten sich alle Rückfälle in die Zeit des 18. Jahrhunderts.

      Ein spannendes Lesevergnügen allen Glaubenden, Betroffenen und Zweiflern wünscht

      Gabriele Praschl-Bichler

      Wien, im Juni 2003

       2. Paranormale Phänomene in Schloß Schönbrunn und in der Wiener Hofburg

      Außersinnliche Wahrnehmungen sind selbstverständlich nicht nur an die Anlage von Schloß Versailles gebunden, sondern können allerorts und jederzeit geschehen. So wurden – und werden auch noch in unseren Tagen – in den Schlössern der Habsburger immer wieder paranormale Vorfälle wahrgenommen. Denn das Auftreten solcher Phänomene hängt weniger mit der Prominenz oder der Bedeutung der früheren Besitzer zusammen als damit, daß sich in lange bestehenden Gebäuden einfach mehr Geschichte zugetragen hat als in jüngeren Häusern. Und diese reichhaltigere Geschichte wirkt dann eben nach. Die einfachste Erklärung dafür lautet: Je stärker die Ereignisse im wirklichen Leben stattgefunden haben und je weniger die Urheber oder Betroffenen die Möglichkeit hatten, sie im Leben aufzuarbeiten, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit von Erscheinungen. Am bekanntesten sind »die Gespenster toter Personen. Sie halten sich hartnäckig in alten Häusern oder Schlössern auf, am liebsten als Weiße oder Schwarze Frauen, kettenrasselnde Ritter oder gar mit dem eigenen Kopf unter dem Arm. Ammenmärchen sind das keine, im Gegenteil, diese Fälle sind im allgemeinen glänzend bezeugt. Trotzdem müssen wir uns das Jenseits nicht als Gruselkabinett und die Toten als kindische Unholde vorstellen. Ein paar von ihnen sind halt verrückt. Es gibt lebendige Narren, und es gibt tote Narren. Beide sind zu bedauern, beide sind unseres Mitleids und unserer Hilfe bedürftig. Warum also sollte es keinen Geist geben, der geisteskrank ist?« (Ingrisch, S. 57f.)

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      In Schönbrunn wurden – wie in etlichen anderen Habsburger Schlössern – seit Jahrhunderten paranormale Vorfälle wahrgenommen. Sogar in unseren Tagen scheint es dort noch im besten Sinne des Wortes zu spuken.

      Die stete Auseinandersetzung mit dem immer selben Thema, der nicht auszuschließenden hohen Ahnenschaft, war wohl auch einer der Gründe, warum er sich in seinen Büchern so häufig mit den Habsburgern auseinandersetzte. Und das auf sehr zwiespältige Weise: Denn während er über die früher lebenden Mitglieder der Familie zum Teil sehr amüsante und historisch bemerkenswerte Berichte verfaßte, fand er für seine Zeitgenossen aus der Kaiserfamilie meist nur hämische und bösartige Bemerkungen. Besonderen Haß hegte er gegen den letzten Regenten von Österreich, Kaiser Karl, eines der sanftmütigsten und friedvollsten Mitglieder der Familie. Beinahe möchte man glauben, daß Lernet-Holenia, der Möchtegern-Erzherzog, ihm den Status als Thronfolger und Herrscher neidete. Bei all der Aufmerksamkeit, die er dem einen bestimmten Thema widmete, vergaß der Schriftsteller in seiner Aufregung allerdings auch, daß er selbst als anerkannter außerehelicher Sohn Erzherzog Karl Stephans

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