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richtige »Sprungphotos« hat Elisabeth wohl nie Modell gestanden.

      Sportlichkeit und eine außerordentliche körperliche Leistungsfähigkeit zählten zu den hervorragendsten Eigenschaften der Kaiserin. Allerdings verdankte sie diese Besonderheit nicht nur ihrem eisernen Trainingswillen, sondern auch dem früher erwähnten, vom Vater ererbten Bewegungsdrang, der sie von Kindheit an erfaßt hatte. Vermochte sie schon als Kind nicht, während der Unterrichtsstunden ruhig zu sitzen, so behielt sie diese sonderbare Eigenart bis an ihr Lebensende bei. In den Empfangsräumen der Schlösser, die sie bewohnte, gab es deshalb keine Sitzgelegenheiten, da Elisabeth mit allen Menschen, die sie besuchten, immerfort auf und ab ging. Die Psychotherapeutin Gerti Senger hat dieses Verhalten untersucht und dabei, wie zu vermuten war, eine von vielen Verhaltensstörungen der Kaiserin aufgedeckt. »Der Hinweis, daß es … keine Stühle gab, weil sie ihrerseits keine Ruhe fand und daher auch ihre Besucher zu Rastlosigkeit verurteilt waren, ist … aufschlußreich: Bewegliche Ziele sind schwer zu treffen. Indem Elisabeth ständig in Bewegung war, entzog sie sich nicht nur körperlich; sie war auch seelisch schwer erreichbar … Darüber hinaus ist dieses eigenartige Verhalten durchaus dazu angetan, andere Menschen zu demütigen. Wer von der Kaiserin etwas wollte, mußte im wahrsten Sinne des Wortes hinter ihr herlaufen!« (dies. in: Mythos, S. 225)

      Übrigens waren von dieser sonderbaren Regelung des Hinterherlaufens weder der Ehemann noch die gemein -samen Kinder ausgenommen. Nicht einmal Elisabeths Lieblingstochter, Erzherzogin Marie Valerie, war, wenn sie mit ihrer Mutter zusammensein wollte, davon befreit:

      Eine stolze, auf Photographien meist steif stehende Kaiserin Elisabeth. In Wahrheit war sie immerfort in Bewegung, ging oder rannte sogar und nötigte alle Mitmenschen, hinter ihr herzulaufen.

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