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und es missbrauchen, als Eigennutz oder für Machtinteressen.

      Die Rechtfertigung suchen die Menschen bei Gott. Denken wir zurück in die Zeit vor 1000 Jahren, als der erste Kreuzzug von Papst Urban II. ausgerufen wurde, im Namen der christlichen Kirche und Gott. Den Menschen wurde suggeriert, dass Gott einen Krieg gegen die Heiden gewollt hat und Massen von Menschen mobilisiert wurden, um Stätten des Nahen Ostens einzunehmen, insbesondere die Heilige Stadt schlechthin: Jerusalem.6

      Du sollst nicht töten, du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst, wiederspricht sich allem Hass durch Machtinteressen. Doch es geht um ein Prinzip: Kein Mensch kann vollkommen sein und der Mensch war schon seit er auf der Welt wandelt ein Lebewesen, das durch Kriege und Gewalt verschiedene Interessen austauschte und viel Leid auf dieser Erde verursachte. Solange es Menschen gibt, wird es auch Konflikte auf der Welt geben.

      Es gibt genügend Beispiele, wie die Weltkriege der Moderne, Konflikte im Nahen Osten oder auch Kriege in weit vergangenen Zeiten, wie der 30-jährige Krieg, der auch als Glaubenskrieg geführt wurde zwischen dem neuen Protestantismus und dem Katholizismus. Doch Gott vergibt uns und gibt uns die Möglichkeit zurück zu kommen, als Tröster, Heiler und ewig liebender Gott.

      Die Chance trotz eines Fehlers in seine Arme zu kommen, wie Christus die Menschen tröstete in schwerster Not. Würden sie sich aber ihre Fehler auch zu Herzen nehmen und aus ihnen lernen? Die Geschichte von Moses, der ersten Offenbarung. Er stieg auf den Berg Sinai und erhielt vor einem brennenden Busch, wo er die Stimme Gottes gehört hatte vom Himmel herab, die Tafeln von Sinai, die wir auch als die 10 Gebote kennen.

      Davor kündigte er an, dass das Volk Israels sein Volk ist und es eine Schar von Priestern ist, die sein Wort verbreiten werden, in aller Welt. Seine Bedingung ist nur die Treue zu ihm, dem Herrn. Er errettete sie aus der Sklaverei Ägyptens. So verlangt er ewige Treue und den Eid ihm zu dienen.

      Die Menschen schworen darauf, brachen aber trotzdem mit den Gesetzen, die Gott ihnen gegeben hatte. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Das Gott der einzige Gott sein soll, daran hatten sie sich nicht lange gehalten und beteten den Gott Baal an, zusammen mit verschiedenen Götzenbildern seinerseits.

      Der Herr sah dies als großen Verstoß an und ließ keinerlei Barmherzigkeit walten. Das Volk Israel musste für seine Tat Buße tun und er bestrafte sie mit neuen Kriegen und Belagerungen Jerusalems, in der die Stadt zerstört und geplündert wurde.

      Aber er kommt immer wieder zur Einsicht und zeigt sein gütiges Herz der Vergebung und lässt sie neu erstehen. Kein Mensch, kein Christenmensch kann vollkommen sein und es ist menschlich, Fehler zu machen.

      Wir lernen aus ihnen, wenn wir es dann wollen und die Zukunft besser gestalten wollen. Dass wir mehr begreifen und verstehen und aus Erfahrungen lernen, damit der nächste Weg leichter wird und wir auch anderen Menschen, sogar Generationen, von jenen Taten erzählen zu können und sie belehren, um Schrecken und Leid zu verhindern.

      Aber es ist die Frage, ob sie dem zuhören wollen und es begreifen wollen oder alles im Starrsinn und Eigennutz untergeht, dann ist es zu spät. Niemand kann ein vollkommen, vernünftiges Leben führen.

      Es sollte ein Leben der Vernunft sein, in dem man immer wieder durch Fehler und somit Erfahrung, das Vernunftleben weiter auszubauen, durch lebenslanges Lernen. Es ist ein Prozess, der andauert, ohne ein wirkliches Ziel. Wir können uns dem aber annähern. Dennoch einen vollkommenen Christen gibt es nicht und die es sind, sind keine wirklichen Menschen mehr.7

      6 Hier in dieser Meditation zeigt sich ganz deutlich die Ambivalenz von Religion und dem Christ-Sein, die man nicht schön reden sollte, aber auch nicht auf ihr beharren sollte, im Sinne einer vollständigen Ablehnung. Vielmehr geht es darum, beide Seiten zu betrachten und auch eine Situation nicht einfach so aus seinem historischen Kontext, wie Steine der Argumentationen aus einem Steinbruch, herauszulösen. Diese Meditationen sind von einer ziemlichen Leidenschaft zu Beginn des Studiums geprägt, die nicht immer kontextualisiert genug waren, dadurch auch etwas missionarisch wirkten und man nach Bildungsprozessen wohl immer ein bisschen über ein "neues Ich" nachdenkt. Ich lasse die Texte trotzdem stehen. Die kritischen Fußnoten sollten aber dennoch mitgelesen werden. Vielleicht entdeckt sich der ein oder andere Leser auch in diesen Vorher-Nachher-Texten wieder. Wenn man von einer Sache überzeugt ist, dann meint man anscheinend immer, das täte auch andern gut. Das ist wohl auch ein (kritischer) Grundgedanke der Mission.

      7 Interessant in dieser Meditation ist der Sinn der Fehlerpädagogik, die in einen übergeordneten, biblisch-transzendenten Zusammenhang gestellt wird und ich schon in der "leidenschaftlichen" Zeit vor der Wissenschaft dies erkannt hatte, dass man immer an sich arbeiten kann und das Christ-Sein ein ambivalentes Sein ist, wie wahrscheinlich alle Lebensweisen, der man sich immer nur annähern kann. Auch gibt es "versteckte" Christen, im Sinne einer unsichtbaren Kirche.

       „Weihnachten wird unter dem Baum entschieden?“

      ist ein wohl vielen bekannter Werbespruch, den man jetzt in der vorweihnachtlichen Zeit vom Auto oder als Fußgänger oder auch im Fernsehen gesehen hat.8 Auf meinem alltäglichen Weg zu der theologischen Fakultät, entdeckte ich einmal dies und blickte sehr kritisch darauf, dachte gleich wieder an Verweltlichung. Kann man das wirklich so behaupten: Weihnachten wird unter dem Baum entschieden? Als wäre die Menge von Geschenken, Glanz, Schmuck und Süßigkeiten die wichtigste Sache an Weihnachten? Als wäre da nur noch die Manipulation durch die Werbung, uns zu animieren, etwas zu kaufen und mehr Geld in die Kassen der Verkäufer zu spülen? Als wäre da nur noch der Gedanke von Profit und Kapital, den wir durch unseren guten Menschenverstand erkennen sollten und müssen? Nein. Ein solches Weihnachten ist für mich kein wahres Weihnachten, welches den wirklichen Sinn darlegt, sondern ein Weihnachten, das durch den zunehmenden Konsumterror in der so genannten Überflussgesellschaft verfälscht wird. Viele Menschen machen sich unnötig Gedanken darum: Was soll ich nur schenken? Wie wird Derjenige reagieren, wenn ich ihm dieses Geschenk überreiche? Wird er glücklich sein? Ja oder nein? Und bestimmt allein die Größe und Werthaftigkeit eines Geschenks das Glück des Gegenübers? Nein dem ist nicht so. Viele kleine Kinder werden mir in der Sache mit der Größe der Geschenke sicher nicht zustimmen. Aber wir alle sollten Weihnachten mehr als eine Zeit verstehen, in der es weniger darum geht, wie viele Geschenke man hat oder wie groß sie sind, sondern die Geschenke als einen Liebesbeweis betrachten sollten, egal ob groß oder klein. Sie sind ein Zeichen, dass ein Mensch einen anderen Menschen gerne hat und ihm dies durch eine Gabe verdeutlichen will und ihm so seine Liebe zeigen will. Liebe ist hier nun ein sehr großes Wort, das nicht nur eine tiefsinnige Liebe zwischen zwei Menschen kennzeichnet, sondern auch eine Familie oder einen Freundeskreis bindet. Sie existiert dort nur immer in verschiedenen Formen. Einer der wichtigsten Punkte, den man dabei nicht vergessen darf, ist der Punkt der gegenseitigen Dankbarkeit. Einfach danke zu sagen und nicht gleich: „Kann man ja umtauschen! Macht ja nichts.“ Es ist eher wichtig, aus jedem Geschenk, wie immer es auch beschaffen sei, einen Nutzen zu ziehen. Aber wie eben gesagt: Man danke für diese Gabe und lehne sie nicht ab. So gesehen kann man nicht sagen, dass Weihnachten unter dem Baum entschieden wird, sondern im Miteinander der gegenseitigen Liebe der Herzen der Menschen, mit denen wir den Heiligen Abend gemütlich verbringen wollen. Die eine Idee, dass alle nach der Bescherung ihre Geschenke rundenweise nach und nach auspacken, war mir Anfangs ein kleines Greul, da ich immer so aufgeregt war und mich auf die Geschenke stürzen wollte. Mit der Zeit erkannte ich aber darin einen Sinn, dass man so mehr Zeit bei der Bescherung verbringen und auch über die Geschenke reden kann. Aber das Wichtigste war dann für mich immer: Nach jedem Geschenk ein Danke zu sagen oder selbst eines zu hören. Das Gefühl dieses zu vernehmen ist wunderschön, ein Zeichen dafür, dass man wertgeschätzt und nicht bei Seite geschoben wird oder sich so fühlt. Ich erinnere mich noch an einen Spruch von einer Weihnachtskarte aus einem Zeichentrickfilm: „Weihnachten ist nicht nur wegen der Geschenke oder süßer Datteln und Feigen, sondern um unsere Herzen zu erwärmen und unsere Liebe zu zeigen.“ Und diesem konnte ich mit vollem Herzen zustimmen.

      Um nun noch einmal den Bogen zum Predigttext zu spannen, der Weihnachtsgeschichte, die wir jedes Jahr hören, sei gesagt: Weihnachten wird nicht unter dem Baum entschieden, sondern unter der Krippe entschieden, in dem der Ur-Sinn von Weihnachten Grund

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