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nicht hier geboren ist. Ich muss jetzt zur Schule. Wenn ich zurückkomme, hol ich dich ins Haus.“

      Dudu zieht bei Tim ein

      Tim kommt natürlich zu spät zum Unterricht. Er nennt als Grund für sein Zuspätkommen, dass er verschlafen habe. Von Dudu kann er doch nicht erzählen, obwohl er das sooo gern machen möchte.

      Heute kann sich Tim nicht konzentrieren. Er denkt ständig an Dudu und beeilt sich nach Schulschluss nach Hause zu kommen. Er freut sich so sehr auf Dudu. So einen besonderen Freund hat niemand, nur er allein auf dieser Welt!

      Dudu steht schon am Gartenzaun. Er hat sich genau gemerkt, wo Tim den Garten verlassen hat. Bald schon kann er Tim riechen. Er müsste also schon in der Nähe sein. Und wirklich, schon biegt Tim um die Ecke. Er läuft ganz schnell zum Tor, denn dort kann er Dudu warten sehen.

      „Komm mit, Dudu, ich muss jetzt zum Mittagessen. Mama kocht ganz leckere Sachen. Heute gibt´s Milchreis mit Schoko und Zimt. Das ist meine Lieblingsspeise“, erklärt Tim seinem neuen Freund.

      Als Dudu das Wort „essen“ hört, merkt er seinen leeren Magen. Er hat zwar schon etwas bei den Schweinis gegessen, aber satt machte das nicht.

      „Gut, Milchreis klingt nicht schlecht“, denkt Dudu. Tim setzt sich sofort an den Tisch, weil er so hungrig ist. Dudu steht am Tellerrand und schleckt mit beiden Händen den Milchreis. Anders kann er nicht essen, denn so kleine Löffel gibt es nicht.

      Im Koboldland isst man nur mit den Händen, man trinkt auch daraus. Natürlich tropft Dudu immer mal was daneben und bald sehen der Tellerrand und der Tisch recht unsauber aus.

      „Was machst du heute für eine Esserei, Tim?“, sagt Frau Steinfleck wütend. Sie hat folgende Angewohnheit: Immer wenn Tim etwas falsch macht, bewegt sie ihren ausgestreckten Zeigefinger hin und her und sagt dabei: „Du-du, Tim, wenn du noch einmal dies oder das tust, dann…“

      Heute kriegt Tim entsprechend zu hören: „Du-du, Tim, noch einmal so eine Fresserei und es gibt keinen Milchreis mehr.“

      Dudu erschrickt fürchterlich als Tims Mutter seinen Namen nennt, weil er nun denkt, dass sie ihn auch sehen kann. Aber Tim erklärt ihm alles ganz leise. Dudu schmeckt der Milchreis und er will natürlich, dass es ihn öfter gibt. So denkt er nicht daran, mit dem Essen aufzuhören und hüpft einfach in die Mitte des Tellers. Da dürfte es ja nicht auffallen, wenn ihm etwas herunterfällt.

      Dudu singt vor Freude über das leckere Essen: „Ist das gut, schmeckt das lecker, lecker, hui, hui.“

      Tim findet das nicht so toll, wenn Dudu mit seinen schmutzigen Füßen in seinem Milchreis steht: „Igitt!! Dudu, so geht das nicht.

      Verschwind jetzt aus meinem Essen mit deinen schmutzigen Händen und Füßen. Das ist ekelhaft.“ Tim beschließt, dass Dudu seinen eigenen Essplatz im Garten haben soll.

      Die zerbrochene Blumenschale, die am Gartenhaus lehnt, dürfte genau das Richtige für Dudus Essen sein. „Dudu, ich bring dir lieber das Essen in den Garten. Da fällt deine Schweinerei nicht auf. Wenn du magst, kannst du aber bei mir im Zimmer schlafen“, meint Tim.

      Am Nachmittag zieht Dudu bei Tim ein. Er hat ja keinerlei Gepäck dabei, so dass alles recht schnell geht. Tim hat eine Schuhschachtel zu einem Bett umgebaut. Er hat sich sogar bemüht, alles in Grün zu halten, so dass Dudu ganz begeistert ist von seinem Bett.

      Im Koboldland gibt es keine Betten. Man schläft halt da ein, wo man gerade müde wird. Dudu bleibt gleich in seinem grünen Bett, schläft auch sofort ein, denn er hat einen anstrengenden Tag hinter sich.

      Dudu in der Schule

      Am nächsten Morgen steht Dudu mit Tim auf. Tim geht wie jeden Tag zuerst ins Bad, um sich zu waschen und Zähne zu putzen. Der Kobold hält sich lieber vom Wasser fern.

      Kobolde waschen sich nicht so oft. Sie sind immer sauber genug, wenn sie nicht gerade im Milchreis stehen. Nach dem Frühstück geht Tim in den Garten, um Dudus Schälchen aufzufüllen. Es gibt Cornflakes ohne Milch. Aber Dudu interessiert das Essen nicht. Er möchte mit zur Schule gehen.

      „Dudu will sehen, was Schule ist“, sagt er. Da Tim sich weigert, Dudu mitzunehmen, hüpft dieser heimlich in die Schultasche. Als Tim im Klassenzimmer 1b seine Schultasche abstellt und öffnet, hüpft ein ganz aufgeregter Kobold heraus.

      „Dudu, du spinnst wohl?“, flüstert Tim, „du solltest zuhause bleiben. Das hier ist nichts für dich. Sei bloß still!“

      Als Dudu die vielen Kinder sieht, ist er ganz aus dem Häuschen. Er tanzt vor Freude und nach zwei Stunden fängt Dudu mit einer Krächzstimme an zu singen: „Schule ist schön, Schule ist schön, schöööön!“

      „Tim, du störst mit deinem Gekrächze den Unterricht. Was ist heute los mit dir?“, fragt die Lehrerin Frau Baum. Tim schaut erschrocken auf. Dann bittet er Dudu, doch mit dem Gesang aufzuhören.

      Doch dieser krächzt immer weiter: „Schön, schööön, schöööön. Ach, ist das schön hier, hiiieeeer.“ Da Dudu mit dem Gesang nicht aufhört, tut Tim so, als ob er singt. Die Lehrerin schimpft, aber die Kinder finden das supergeil und krächzen mit. Plötzlich singt die ganze Klasse.

      Frau Baum hält sich die Ohren zu und schreit immer lauter: „Ruhe, Ruuuhe!“ Die Kinder hören trotzdem nicht mit dem Singsang auf und fangen sogar noch an zu tanzen. Tim, der eigentlich schüchtern ist und nie so laut singen würde, ist alles so peinlich.

      „Tim, ich werde das deiner Mutter melden“, schimpft die Lehrerin, „zur Strafe stellst du dich jetzt da hinten in die Ecke mit Gesicht zur Wand.“ Tim ist das sogar recht. Dort kann er endlich mit Dudu reden. „Was fällt dir ein, Dudu? Du bist hier Gast und führst dich auf wie ein Verrückter“, flüstert Tim.

      „Hab doch nur aus Freude gesungen. Ist das bei euch Menschen verboten?“, fragt Dudu. „Nein, das nicht“, erwidert Tim, „aber es gibt eben Situationen und Orte, wo man nicht singen darf. Es stört zum Beispiel die Schüler bei der Arbeit. Wir singen hier auch manchmal, aber nur, wenn Musikstunde ist oder Frau Baum es erlaubt. Ich nehme dich auf alle Fälle nicht mehr mit zur Schule. Merk dir das!“

      Kaum daheim bekommt Tim sogleich ein Donnerwetter. Seine Mutter ist bereits über alles informiert. Armer Tim! Er weint: „Dudu, am besten du gehst wieder fort. Du bist kein Freund, wenn du mich immer in so peinliche Situationen bringst.“ Aber Dudu kann ihm erklären, dass er doch nur aus Freude sang.

      „Ich muss doch erst lernen, wie es im Menschenland zugeht. Gib mir noch eine Chance!“, bittet Dudu. Eigentlich ist Tim ja stolz, so einen Freund wie Dudu zu haben und er beruhigt sich langsam.

      „Na gut! Aber wenn du dich wieder auf irgendeine Art bemerkbar machen willst, frag mich vorher um Erlaubnis. Versprich mir das!“, meint Tim. Dudu schwört, dass er Tim nie mehr in Verlegenheit bringen wird. Aber das Versprechen hält nicht lange.

      Dudu ist am nächsten Tag wieder in der Schule dabei. Heimlich ist er in Tims Jackentasche gehüpft, weil er sich doch die Spielecke in Tims Klassenzimmer ansehen will. Tim ist wütend als er Dudu sieht, auch wenn er der Einzige ist, der ihn sehen kann. Dudu steigt auf einem Berg von Bauklötzchen herum. Plötzlich fällt eines zu Boden, dann noch eines. Dudu gefällt das und er wirft einen Stein nach dem anderen vom Tisch.

      Alle Schüler schauen Richtung Spielecke und überlegen: „Warum fallen die Steine runter?“ Auch Frau Baum hat keine Erklärung. So geht es den ganzen Vormittag. Irgendwo fällt immer etwas runter. Dudu liebt den Klang, wenn etwas auf den Boden knallt.

      „Dudu, du hast versprochen, mich nicht mehr in Verlegenheit zu bringen“, schimpft Tim. „Aber das mach ich doch gar nicht. Ich bin doch ganz still. Ich spiele doch bloß“, antwortet Dudu.

      Dudu ist von der Schule und den vielen Kindern ganz begeistert. Wenn Tim ihn nicht mit zur Schule nimmt, läuft

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