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die Zeiten. Wieder sind es nur wenige Meter, und wir stehen in der Grande Rue Nummer 140 – dort, wo sie sich zur Place Victor Hugo weitet – vor dem Geburtshaus des Dichters der französischen Romantik, der nicht nur durch seinen Roman Notre Dame de Paris, »Der Glöckner von Notre Dame«, sondern auch durch viele andere Werke als Epiker, Lyriker und Dramatiker berühmt und volkstümlich geworden ist.

      Damit die Romantik sich aber auch mit der Neuzeit verbindet, liegt gleich schräg gegenüber das Geburtshaus der Brüder Auguste und Louis Lumière, die durch ihre chemisch-phototechnischen Erfindungen und den ersten brauchbaren Kinofilm von 1895 den Weg in unser visuelles Zeitalter gewiesen haben.

      Eine Augenweide für Freunde klar gegliederter Renaissance-Architektur ist das Palais Granvelle, ebenfalls an der Grande Rue. Der majestätische Palast, dessen dreistöckige Fassade von toskanischen, ionischen und korinthischen Säulen getragen wird, während ein Säulengang mit abgeflachten Korbbögen den weiten Innenhof schmückt, wurde im 16. Jahrhundert für Nicolas Perrenot erbaut, den Lehnsherrn von Granvelle und Kanzler Kaiser Karls V. Heute haben darin das Musée historique, das Geschichtsmuseum, und das Musée du Temps, ein Museum für Zeit, ihr Domizil.

      Auch das stattliche Hôtel de Ville, das Rathaus, ist ein Bau des 16. Jahrhunderts. Über dem Vorhalleneingang ist das Wappen von Besançon eingemeißelt: ein Adler mit zwei römischen Säulen in seinen Fängen – Erinnerung an die antike Geschichte der Stadt. Ein moderner Springbrunnen bemüht sich, gegen den Verkehrslärm anzuplätschern, aber nur die in den Straßencafés Sitzenden hören die Wassermusik, während sie ihren café noir oder pastis schlürfen.

      Vieles wäre noch zu entdecken in dieser Stadt mit ihren freundlichen Menschen, ihren alten Häusern und eleganten Geschäften. Belassen wir es bei einem der schönsten Profanbauten, bei der Präfektur, dem früheren Palais des Intendants aus dem 18. Jahrhundert. In seinem Ehrenhof, der Säulenhalle, dem hohen Giebeldach und der parkseitigen Fassade mit ihrem kuppelgekrönten Rundbau hat sich das Zeitalter Ludwigs XVI. architektonisch artikuliert.

      Damit Sie Ihre Hotelsuche demnächst sprachlich bewältigen können, wollen wir jetzt die Familie Camus im Office du Tourisme in Besançon beobachten.

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      Besançon – vue sur la citadelle

       [P. = Père; M. = Mère; E. = Employé; V. = Voix]

       (Eine Familie mit drei Kindern ist auf der Suche nach einem Hotel.)

P.Complet –Belegt –
complet –belegt –
complet –belegt –
c’est partout complet.es ist überall belegt.
Où est l’Office du Tourisme?Wo ist das Fremdenverkehrsbüro?
M.L’Office du Tourisme?Das Fremdenverkehrsbüro?
Il est là.Es ist dort.
P.Ah oui.Ach ja.
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       (Die Familie erkundigt sich im Fremdenverkehrsbüro nach einem Hotel.)

P.Pardon, Monsieur. Bonjour.Entschuldigen Sie bitte. Guten Tag.
E.Bonjour. Vous désirez?Guten Tag. Sie wünschen?
P.Monsieur, je cherche un hôtel.Ich suche ein Hotel.
Je cherche deux chambres.Ich suche zwei Zimmer.
E.Ah, c’est très difficile, avec le Congrès Victor Hugo, les hotels sont complets.Ach, das ist sehr schwierig, durch den Victor-Hugo-Kongreß sind die Hotels belegt.
P.Mais nous sommes cinq.Aber wir sind zu fünft.
E.Une seconde, s’il vous plaît.Einen Augenblick, bitte.
Où sont les formulaires?Wo sind die Formulare?
Ah, les voilà.Ach, da sind sie.
Alors, vous êtes combien?Nun, wieviele Personen sind Sie?
P.Nous sommes cinq.Wir sind fünf.
Nous deux et trois enfants.Wir zwei und drei Kinder.
E.Cinq. Et vous désirez deux chambres?Fünf. Und Sie möchten zwei Zimmer?
P.Oui, deux chambres, s’il vous plaît.Ja, zwei Zimmer, bitte.
E.C’est pour une nuit?Für eine Nacht?
P.Non, pour deux nuits.Nein, für zwei Nächte.
E.Deux chambres pour deux nuits. Avec douche?Zwei Zimmer für zwei Nächte. Mit Dusche?
M.Oui, avec douche, s’il vous plaît.Ja, mit Dusche, bitte.
E.Vous êtes Monsieur et Madame …?Sie sind Herr und Frau …?
M.Nous sommes Monsieur et Madame Camus.Wir sind Herr und Frau Camus.
E.Camus?Camus?
M.Oui, Camus.Ja, Camus.

       (Die Mutter buchstabiert ihren Namen. Der Angestellte schreibt.)

E.CAMUS. Merci.CAMUS. Danke.

       (Der Angestellte arbeitet am Computer.)

E.L’Hôtel Sully, peut-être …Das Hotel Sully, vielleicht …

       (Er greift zum Telefon und wählt.)

Alors – 4, 0, 8, 7, 9, 5.Nun – 4, 0, 8, 7, 9, 5.
Allô? C’est bien l’Hôtel Sully?Hallo? Ist dort das Hotel Sully?
V.Oui.Ja.
E.Bonjour, c’est l’Office du Tourisme ici.Guten Tag, hier ist das Fremdenverkehrsbüro.
V.Nous sommes complets.Wir sind belegt.
M.Ils sont complets.Sie sind belegt.
E.Bien, merci, au revoir.Gut, danke, auf Wiedersehen.

       (Der Angestellte legt den Hörer auf und fragt neugierig:)

E.D’où êtes-vous?Woher kommen Sie?
P.Nous sommes de Toulouse.Wir kommen aus Toulouse.
E.Et vous êtes en vacances?Und Sie sind in Ferien?
P.Oui, nous sommes en vacances.Ja, wir sind in Ferien.

       (Der Angestellte wendet sich wieder seinem Computer zu.)

E.Une seconde, s’il vous plaît.Einen Augenblick, bitte.

       (Die Mutter entdeckt Prospekte.)

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M.Ce sont des dépliants sur Besançon?Sind das Prospekte von Besançon?

       (Der Angestellte teilt Prospekte aus.)

E.Oui, voilà un, deux, trois, quatre, cinq dépliants.Ja, hier sind ein, zwei, drei, vier, fünf Prospekte.
M.Ah! Des cartes postales.Oh! Hier sind Postkarten.
P.La maison Victor Hugo,Das Victor-Hugo-Haus,
la Citadelle,die Festung,
la Porte Rivotte,das Rivotte-Tor,
le Palais Granvelieder Granvelle-Palast
M.Les cartes postales, c’est combien?Was kosten die Postkarten?
E.Une seconde …Einen Augenblick …
Une, deux, trois, quatre.Eine, zwei, drei, vier.
Alors, quatre cartes, dix francs, s’il vous plaît.Nun, vier Karten, zehn Francs, bitte.

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