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wie viele Reiter?“

      „Das ließ sich nicht feststellen. Mehr als fünf bestimmt.“

      Berton Keefe blickt im Kreise herum. Sein Gesicht wirkt hart und verschlossen, aber es kann auch der bohrende Schmerz sein, der in ihm wühlt.

      „Diese verdammten Banditen!“, stößt er hervor, als die Männer schweigen. „Ich möchte nur wissen, was sie sich dabei denken, einen Mann wie mich anzugreifen.“

      „Vielleicht nehmen sie nur so wenige Rinder, um dich nicht noch mehr gegen sich aufzubringen“, sagt Andy,

      „Oder um schneller verschwinden zu können“, wendet Roger ein.

      „Habt ihr sie verfolgt?“, fragt der Rancher an den Reiter gewandt.

      „Ja, schon. Aber in den Bergen verloren wir die Spuren.

      „Dann beerdige ihn. Wir haben jetzt keine Zeit. Los, Männer!“

      „Wollen wir nicht wenigstens bleiben, bis er unter der Erde ist?“, fragt Roger. „Tom Pegg läuft dir doch nicht davon.“

      „Wir haben keine Zeit!“, schreit Berton Keefe. „Los jetzt!“

      Der Wagen rollt los. Die Reiter folgen ihm. Nur Roger hält noch. Sein Blick ruht auf dem Cowboy.

      „Das ist keine gute Ranch“, murmelt der Mann. „Sie hat nicht einmal Zeit zu einer Beerdigung. Ob dein Vater daran denkt, dass Meek für ihn erschossen wurde?“

      Roger hört die Bitterkeit aus den Worten des Mannes und merkt, wie er die Schultern zuckt.

      „Pegg kann er morgen noch davonjagen“, redet der Weidereiter weiter. „Dagegen habe ich nichts. Ich bin Rindermann. Aber . .“

      „Wenn du fort reitest, werden andere kommen und deinen Platz einnehmen. Es ändert sich deshalb nichts. Deshalb solltest du bleiben. Ein Rindermann findet hier draußen nicht jeden Tag einen Job.“

      „Andy, wo bleibst du?“, schreit der Rancher zurück.

      „Ich komme“, erwidert Andy, wobei er immer noch auf den Cowboy blickt. „Vielleicht ändert er sich doch noch.“

      „Er ändert sich nie. Er kann gar nicht anders sein, sonst wäre er nicht, was er heute ist. Nur Männer wie er sind zu etwas gekommen.“

      Andy reitet schweigend weiter. Er fragt sich, ob der Vorwurf auch ihm gelten sollte. Als er den Wagen eingeholt hat, sagt sein Vater:

      „Es ist alles ganz einfach. Pegg hat einen Wagen. Ich halte ihm den Schuldschein unter die Nase. Er weiß vielleicht nicht einmal, dass ich ihn von der Bank übernommen habe. Er wird die fünfhundert fälligen Bucks nicht haben. Und ihr ladet alles auf seinen Wagen, was er noch brauchen kann und für uns wertlos ist.“

      „Gut, Dad.“

      3

      Sie halten auf dem sandigen Platz vor der Hütte. Die Tür ist geschlossen.

      „Pegg!“, ruft der Rancher. „Mach auf, zum Teufel!“

      Der Cowboy neben dem Wagen zieht seinen Colt und drückt ab. Die Kugel kratzt über das Hüttendach, und das Echo springt von der Wand zurück und weht in die Prärie hinaus. Als es verklungen ist, ruft Berton Keefe:

      „Mach auf, Pegg! Wir wissen, dass du da bist.“

      Knarrend öffnet sich eine kleine Schießscharte in der Tür. Der dicke Lauf einer Parkerflinte schiebt sich heraus.

      „Was wollt ihr, Keefe?“, fragt eine knurrige Stimme.

      „Er hat Angst, wir wollten ihn überfallen“, meint der Cowboy, der neben dem Wagen hält.

      „Ich habe dir etwas zu bringen, Pegg“, meinte der Rancher. „Mach endlich die Tür auf, zum Satan!“

      „Ich denke nicht daran. Verschwindet von meiner Farm! Ich weiß, wie ihr es mit den anderen Männern im Tal gemacht habt. Mit mir nicht, Keefe. Siehst du, dass die Flinte auf dich gerichtet ist?“

      „Damit kannst du mir keine Angst machen“, sagt der Rancher wegwerfend. „Ich bin nicht bewaffnet. Du weißt das, und es würde Mord sein.“

      „Ja, vielleicht wäre es Mord, wenn du dein Rudel zu Hause gelassen hättest. Aber bis jetzt ist es überall im Tal das gleiche gewesen. Mit mir nicht, Keefe! Sage, was du willst, und dann verschwindet.“

      „Na schön, Pegg. Ich will fünfhundert Dollar abholen. Warum sollst du nicht noch ein wenig den großen Mann spielen? Hier ist ein Schein von der Bank. Er gehört mir. Die Summe, die darauf steht, ist heute fällig. Nun schieb das Geld durch das Fenster, oder mach auf.“

      „Einer soll den Zettel herbringen“, tönt es zurück.

      „Warum? Damit du ihn zerreißt? Ich könnte in vier Stunden einen neuen von der Bank in der Hand haben.“

      „Ich will ihn genau sehen. Weil ich dir nicht traue, Keefe. Weil du ein Raubwolf bist!“

      Berton Keefe winkt Andy heran und gibt ihm den Schein.

      „Zeig dem Hohlkopf, dass wir im Recht sind! Gib ihm das Ding ruhig in die Hand. — Pegg, von mir aus kannst du ihn unter einer Lampe studieren. Aber in drei Minuten ist das Geld da oder die Tür offen. Sonst passiert was!“

      Andy reitet zum Haus hinüber, schiebt die Parkerflinte mit den Fingerspitzen etwas zur Seite und reicht den Zettel in die Klappe hinein. Er grinst dabei, weil er sich überlegen fühlt. Und er grinst genauso wie sein Vater.

      Auch die Cowboys lächeln. Sie haben auf dieser harten Weide selten genug Grund dazu. Heute haben sie einen.

      Nur Roger ist ernst. Er lehnt auf dem Sattelhorn und fragt sich, wie sein Vater das verarbeiten wird, was nun kommt.

      Die Parkerflinte ist verschwunden. Aus dem Haus dringt kein einziges Geräusch. Plötzlich taucht das Gewehr wieder auf.

      „Nun?“, fragt der Rancher.

      „Es ist gut, Keefe. Du hast dir die Mühe umsonst gemacht. Da ist dein Geld.“ Eine knochige, verarbeitete Hand schiebt sich neben dem Lauf des Gewehres durch die Luke. In dieser Hand liegen Geldscheine.

      Berton Keefe hat sich im Wagen nach vorn gebeugt und starrt ungläubig auf diese Hand. Andy, der immer noch neben der Tür hält, greift nicht zu. Er blickt auf seinen Vater, und er blickt ihn ratlos an, als wisse er nicht, was er nun tun soll.

      „Ich würde das Geld nehmen“, sagt Roger in die Stille. „Deshalb kamen wir doch hierher, schätze ich.“

      Andy reibt sich sinnlos durch das Gesicht und blickt wieder auf seinen Vater.

      „Woher hast du das Geld?“, schnarrt der Rancher. „He, Pegg, wer hat es dir gegeben? Du selbst hast doch nichts!“

      „Willst du es nun nehmen und verschwinden? Was geht es dich an, woher es stammt. Ich habe es, und hier ist es!“

      „Andy“, schnauft der Rancher und winkt mit der Hand. „Nimm es.“

      Andy greift nach dem Geld. Er zählt es schnell durch, als er zum Wagen reitet.

      „Verdammt, es stimmt genau“, sagt er. „Das verstehe ich nicht. Aber vielleicht steckt er mit den Viehdieben unter einer Decke.“

      Keefe hebt den Kopf mit einem Ruck und starrt auf das Gewehr.

      „Mit den Viehdieben“, murmelt er.

      „Verschwindet!“, kommt es grollend aus dem Haus. „Und versucht besser nicht, mir etwas andichten zu wollen.“

      Roger wendet sein Pferd, als er sieht, dass sein Vater den Cowboys ein Zeichen gibt.

      4

      Sie

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