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konnte, der in den Staub trat. Nelson schnellte um die Ecke und wurde sofort durch einen Schuss empfangen, der ihm dicht an den Ohren vorbeipfiff.

      Er schoss zurück, und der Gegner stürzte getroffen zu Boden. Er versuchte einen weiteren Schuss abzugeben, aber Nelson ließ es nicht dazu kommen.

      Er feuerte ein weiteres Mal sein Gewehr ab.

      Aus den Augenwinkeln sah er dabei eine Bewegung an einem der wenigen Fenster, die die Rückfront des Wohnhauses besaß.

      Augenblicklich warf Nelson sich zu Boden, rollte sich herum und wich auf diese Weise den Schüssen aus, die nun von dort auf ihn abgefeuert wurden. Nelson sah flüchtig einen Mann, der ein Gewehr im Anschlag hielt.

      Als er dann auf den Bauch zu liegen kam, gelang es ihm endlich, einen verhältnismäßig gut gezielten Schuss mit der Winchester abzugeben.

      Dem Mann entfiel das Gewehr.

      Er stieß einen Laut aus, der halb Fluch, halb Schmerzensschrei war, und zog sich vom Fenster zurück.

      Dann folgte ein kleiner Wortwechsel, dessen Sinn Nelson nicht mitbekam.

      Von der anderen Seite des Hauses waren jetzt auch Schüsse zu hören. Ein gellender Todesschrei schnitt sich in Nelsons Trommelfell.

      Er hoffte nur, dass es nicht Connally war, den es da erwischt hatte.

      Nelson legte die Winchester, die er bisher in den Händen gehalten hatte, für einen Moment auf den Boden und griff nach einem der trockenen Sträucher, die am Haus emporrankten.

      Er riss das Gewächs mit einem kräftigen Ruck aus der Erde, wo es ohnehin nicht mehr viel Halt gehabt hatte. Es war längst abgestorben, aber für das, was er vorhatte, wie geschaffen …

      Aus seiner Hemdtasche holte er Streichhölzer, riss eins von ihnen an der Schuhsohle an, so dass es sich entzündete.

      Dann steckte er den Strauch in Brand.

      Als die Flammen bereits hungrig emporzüngelten, machte er ein paar Schritte nach vorn und warf ihn durch das offene Fenster ins Haus.

      63

      Connally sprang durch das halb geöffnete Scheunentor und warf sich augenblicklich zu Boden, als er das Mündungsfeuer im Halbdunkel aufblitzen sah.

      Connally feuerte zurück.

      Ein Mann stürzte mit einem gellenden Schrei zu Boden und blieb reglos liegen.

      Connally wusste, dass die Sache damit noch nicht ausgestanden war. Er rollte sich ein weiteres Mal herum und versuchte dabei auszumachen, wo sich weitere Gegner aufhielten.

      Beiläufig nahm er eine Bewegung wahr.

      Dann spürte er etwas Hartes im Rücken.

      „Waffe fallen lassen!“, kam ein barscher Befehl, bevor er in der Lage war, irgendetwas zu unternehmen.

      Connally erkannte die Stimme.

      Dann war das Klicken eines Revolverhahns zu vernehmen.

      Connally wusste, dass seine Lage ernst war und dass sein Gegner keinen Spaß verstehen würde. So warf er also die Winchester zu Boden.

      „Pfoten hoch, Connally!“

      Er gehorchte und spürte, wie ihm der Revolver aus dem Holster gezogen wurde. Die Waffe wanderte zu der Winchester in den Staub.

      „Jetzt darfst du dich vorsichtig umdrehen, Connally!

      Sehr vorsichtig, wenn ich bitten darf! Und keine Dummheiten!“

      Mit erhobenen Händen drehte Connally sich um und sah in das angespannte Gesicht von Leary.

      „Verdammt ungünstige Umstände, unter denen wir uns hier wiedertreffen, Leary“, meinte Connally mit ehrlichem Bedauern im Tonfall. „Vor ein paar Stunden sind wir noch gemeinsam auf die Jagd nach Ausreißern gegangen!“

      „So schnell können sich manchmal die Dinge ändern…“

      „Ich habe dich immer für einen anständigen Kerl gehalten, Leary!“

      „Andernfalls wärst du jetzt wohl nicht mehr am Leben, Connally.“

      „Ich weiß. Aber es wundert mich, dass du dich für eine solche Sache hergegeben hast …“

      „McLeish ist mein Boss!“

      Connally lachte heiser.

      „Du bist ein freier Mann, Leary! Du solltest selbst wissen, was richtig ist und was nicht!“

      Leary machte einen betroffenen Eindruck. Er zog die Stirn in Falten und meinte: „Gibst du mir dein Ehrenwort, dass du nicht versuchst, mich über den Haufen zu schießen?“

      „Ja.“

      Leary steckte den Revolver ins Holster.

      „Du kannst deine Hände runternehmen!“

      Connally atmete auf. Er warf einen verstohlenen Blick zu seinen Waffen, unternahm aber nichts.

      Leary deutete auf den Toten, trat an ihn heran und drehte ihn herum, so dass Connally sein Gesicht sehen konnte.

      Es war Knowle.

      Learys Gesicht hatte sich unterdessen verändert. Es schien auf einmal wie versteinert.

      „Knowl und ich kannten uns eine halbe Ewigkeit!“, meinte er. „Er war für mich so etwas wie ein Freund.“

      „Ich hatte keine andere Wahl, Leary. Das weißt du.“

      Leary zuckte nur mit den Schultern. Er beugte sich über den toten Knowle und schloss ihm die Augen.

      Dann fragte er: „Wie geht es jetzt weiter, Jim?“

      Von draußen drang jetzt ein Schwall von Geräuschen herein.

      Schnelle Schritte, hin und wieder Schüsse, dann das Wiehern von Pferden.

      Und ein Gewirr von Stimmen!

      Die Bewegung, mit der Connally darauf reagierte, erschien Leary eine Spur zu hastig, und so fuhr seine Rechte augenblicklich zum Revolver.

      Obgleich es Connally drängte, zum Scheunentor zu stürzen, um zu sehen, was los war, hielt er zunächst inne und machte eine beschwichtigende Geste.

      Leary nickte.

      „Schon gut. Aber keine Dummheiten!“

      Durch das halb offene Scheunentor waren Rauchsäulen zu sehen, die aus den Fenstern des Wohnhauses drangen. Ein paar Männer liefen wild um sich schießend in Richtung der Pferde.

      McLeish und Hendricks waren darunter. Von einer Hausecke aus wurde geschossen. Es war Nelson, der mit vor Hass verzerrtem Gesicht auf die Flüchtenden feuerte.

      Zwei von ihnen sanken getroffen zu Boden, die anderen schafften es bis zu den Pferden.

      McLeish gestikulierte wild mit den Händen. Der Rancher schien der Panik nahe.

      Nelson schoss unverdrossen weiter. Als das Magazin des Winchestergewehres leer geschossen war, zog er den Revolver.

      Eins der Pferde brach zusammen, die anderen gerieten zum Teil in Panik. Sie bäumten sich wiehernd auf und rissen an ihren Zügeln, als ob der Teufel hinter ihnen her wäre.

      Die Flüchtenden hatten alle Mühe, die Tiere unter Kontrolle zu bringen. Sie klammerten sich an den Sätteln fest und versuchten, sich auf den Rücken der Tiere zu schwingen.

      In panischer Angst preschten sie davon, insgesamt nur noch fünf Mann.

      Nur der einäugige Hendricks schien einen kühlen Kopf zu bewahren.

      Bevor er sich auf den Rücken seines Pferdes schwang, löste er die Zügel der anderen Tiere und trieb sie dann mit ein paar Schüssen auseinander.

      Nelson

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