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Buch „Gesetze der Form“, dass Unterscheiden als fundamental für Logik und Wirklichkeit. Demnach teilt die Unterscheidung die anfängliche Unbestimmtheit in Bereiche, ähnlich wie der Kontrast zwischen unterschiedlichen WIen überhaupt etwas hervorruft. (Unterscheidung ist jedoch eine aktive Tätigkeit eines Subjekts, und damit entweder nicht notwendig für die eigenständige Existenz der Wirklichkeit, oder nicht notwendig damit das Subjekt etwas erkennen kann, da das bloße Wahrnehmen eines Kontrastes kein Unterscheiden ist. Auch den Begriff der Unterscheidung als fundamental zusammenhängend mit dem Begriff des Kontrasts zu definieren ergibt keinen Sinn, da der Begriff keine neue Information enthalten würde.)

      Dass wir die Wirklichkeit nur als Kontraste wahrnehmen, entspricht auch dem ontologischen Strukturenrealismus, nach dem unsere wissenschaftlichen Theorien uns keinen gegenständlichen, sondern einen strukturalen Zugang zur Welt ermöglichen, wobei mit Struktur im weiteren Sinne ein Netz physikalischer Relationen zwischen Objekten gemeint ist, welche selbst nicht existieren. Es sollen also nur die Beziehungen zwischen den Dingen aber nicht die Dinge selbst existieren. Nach einer anderen Variante des Strukturenrealismus existieren Objekte konstituiert durch ihre relationalen Eigenschaften als eine Stelle in einer Struktur – jedoch nicht eigenständig und ohne intrinsische Eigenschaften. Verwiesen wird hier auch auf ähnliche Verhältnisse in der Quantentheorie, welche ganz andere Seinsformen als in der Wirklichkeit existent betrachtet als es klassische Theorien tun. Aber das ist ein anderes Thema. J. Worrall war der Meinung, dass der epistemische Strukturenrealismus nicht den antirealistischen Argumenten unterliegt, jedoch geht auch der Strukturenrealismus bloß von der nicht beweisbaren Annahme aus, dass eine Wirklichkeit existiert.

      Es gab in der Philosophie eine große Debatte um die Identität von Objekten, welche sich ziemlich offensichtlich als Unsinn herausstellt, wie auch viele Philosophen und Denker erkannten. Die Identität eines Objektes bezeichnet alle Eigenschaften eines Objektes. Damit bezeichnet die „Identität" eines Objektes einfach nur das Objekt selbst. Zwei Objekte haben nun eine gleiche Identität bzw. sind identisch, wenn sie gleich sind. So wurde viel diskutiert ob es möglich ist, dass zwei Objekte „identisch“ sein können, obwohl es nach den Gesetzen der Physik offensichtlich möglich ist, dass zwei WIe gleich sein können, da z.B. alle Elektronen immer gleich sind. Zu der Verwirrung kam es, weil Identität zum Teil so definiert wurde, dass es eine Identität eines Objektes nicht ein zweites Mal geben kann. Die Aussage, zwei Dinge seien nicht identisch, war also lediglich eine tautologische Aussage mit der Bedeutung, dass das eine Ding nicht das andere Ding ist. Ein anderer Ausdruck für gleich ist identisch. Und Ähnlichkeit bedeutet lediglich, dass etwas nur teilweise identisch ist (wozu auch zählt, dass es gleichförmig aber kleiner/größer ist). Zwei W/BIe an verschiedenen Orten bzw. zu verschiedener Zeit können gleich sein. Um denselben W/BI handelt es sich, wenn ein W/BI bloß ein W/BI zu früherer/späterer Zeit ist, weil wir diese kausale Verbindung beider W/BIe annehmen.

      Ähnlich zu der Vorstellung, dass die Wirklichkeit nur aus bestimmten Zuständen besteht, meinte David Lewis: „All there is to the world is a vast mosaic of local matters of particular fact, just one little thing and then another.“ Diese Tatsachen sind jedoch keinesfalls nur materieller Natur und sind vielleicht sogar laut Quantentheorie unbestimmt, das heißt handelt sich nicht um eine bestimmte, einzelne Tatsache.

      Wie Wahrnehmungen zu wahren Erkenntnissen führen beschreibt z.B. Moritz Schlick in diesem Beispiel aus „Positivism and Realism“: „I observe two pieces of green paper and determine that they have the same color. The proposition which asserts the sameness of color is verified, among other ways, by the fact that at the same time I have two experiences of the same color. The proposition: 'there are two spots of the same color before me now' cannot be reduced to others; it is verified by the fact that it describes the given.“

      Der Begriff rational definiert sich herkömmlich als von der Vernunft bestimmt, und Erkenntnis als Einsicht, die durch die Verarbeitung von Eindrücken und Erfahrungen gewonnen wird. Dabei ist der Begriff Einsicht jedoch synonym mit Erkenntnis. Eindrücke und Erfahrungen lassen sich mit dem Begriff der Wahrnehmung zusammenfassen. Eine rationale Erkenntnis wird also durch die Verarbeitung von Wahrnehmungen durch die Vernunft gewonnen. Dabei muss eine Erkenntnis immer rational sein, denn nur die Vernunft kann Erkenntnisse aufstellen. Wenn man z.B. etwas wahrnimmt, und dann behauptet man hätte es nicht wahrgenommen, ist das keine Erkenntnis. Die vernunftmäßige Aussage jedoch, dass man es wahrgenommen hat, ist eine Erkenntnis. Eine nicht-rationale Perspektive ist damit pragmatisch bzw. beim Erfüllen von Wertungen hinderlich, da sie den Wahrnehmungen widersprechen würde. Donald Davidson meint in „Probleme der Rationalität“, dass Rationalität eine notwendige Bedingung ist, um das Denken, Sprechen und Handeln anderer zu interpretieren, also verstehen zu können. Rational bzw. vernunftgemäß könnte bedeuten, dass etwas unserer intuitiven Logik folgt oder entspricht. Deswegen sei Rationalität auch internalistisch und die internen Fakten ließen sich allein durch nachdenken erschließen bzw. begründen. Es erscheint auch möglich, dass man verschiedene Logiken und Systeme der Rationalität entwickeln und anwenden kann. Und das Erlernen unserer intuitiven Logik kann auch extern, also durch unsere Umgebung bestimmt sein. Die rationalen Regeln darüber, was sein kann und was woraus folgt, lassen sich aus unseren Wahrnehmungen der Wirklichkeit ableiten.

      Die erkenntnistheoretischen Abhandlungen von Sartre wie in „Das Sein und das Nichts“ oder auch Werke von anderen berühmten Philosophen wie Hegel scheinen größtenteils sinnlose oder nicht relevante sprachliche Konstrukte zu sein, die sich in realitätsfernen bzw. bedeutungslosen Überlegungen verlieren, und sollen deshalb hier nicht näher untersucht werden.

      Unter Multipler Realisierung versteht man die Vermutung, dass ein mentaler Zustand (also ein bestimmter BI) in verschiedenen Wesen durch ganz verschiedene Gehirnzustände (also verschiedene Bewusstseins-WIe) realisiert sein kann. Es sei inzwischen bewiesen, dass bei verschiedenen Personen ein bestimmter mentaler Zustand auch mit unterschiedlichen neuronalen Zuständen in Wechselbeziehung zueinander stehen kann. Dies ließe sich heutzutage mit Hilfe der Positronen-Emissions-Tomographie beobachten. Herkömmliche Argumentationen von Multipler Realisierung nehmen als Beispiel oft Schmerz. Solche nicht der Wirklichkeit entsprechenden BIe lassen sich jedoch viel schwieriger den Bewusstseins-WIen zuordnen, da man nicht wissen kann ob es sich um gleiche BIe handelt, wenn diese angeblich durch zwei verschiedene Bewusstseins-WIe realisiert sind. Bei einem der Wirklichkeit entsprechenden BI hingegen lässt sich theoretisch durch Kommunikation genau wissen, ob es sich um den gleichen dargestellten WI handelt. Eine Ursache in der Wirklichkeit kann z.B. bei verschiedenen Lebewesen oder bei digitaler Technik aufgrund verschiedener Formen der „Wahrnehmung“ verschiedene WIe bewirken, welche ebenfalls Bewusstseins-WIe sein könnten. Nun müsste es sich aufgrund unterschiedlicher Bewusstseins-WIe auch um verschiedene BIe handeln. Jedoch entstanden sie aus der gleichen Ursache, müssen also Abbild oder Repräsentation dieser sein. Verschiedene Repräsentationen können diese BIe nicht sein, da ein der Wirklichkeit entsprechender BI immer minimal einen Kontrast darstellt – wodurch diese BIe sich widersprechen würden, wenn sie aufgrund verschiedener Bewusstseins-WIe verschiedene Kontraste darstellen. Dies müsste sich durch Kommunikation herausstellen. Verschiedene WIe müssten also deswegen den gleichen BI besitzen, weil sie den gleichen abgebildeten Kontrast enthalten, welcher auf verschiedene Weisen realisiert ist. So könnte sich das Problem der gleichen BIe auf verschiedenen Bewusstseins-WIen lösen. Natürlich stellen nicht-der-Wirklichkeit-entsprechende BIe keinen Kontrast von etwas dar. Ihre Bewusstseins-WIe können aber trotzdem gleich sein. Denn die Positronen-Emissions-Tomographie zur Untersuchungen von Gehirnzuständen hat eine zu geringe Auflösung um auszuschließen, dass nicht die Gehirnzustände auf kleinerer Ebene (einzelne Neuronen) entscheidend dafür sind, was für ein BI realisiert wird. Verschiedene Zustände können auf kleiner Ebene gleich sein und gleiche Zustände können auf kleiner Ebene verschieden sein. Siehe auch The Internet Encyclopedia of Philosophy: Mind and Multiple Realizability: ii. New Physical Typologies I.

      Es heißt, dass Urteile a priori ohne Basis der Erfahrung (Empirie), also ohne Wahrnehmung, gefällt werden können, da sie Bedingungen der Erfahrung oder aus diesen abgeleitet sind. Im Gegensatz dazu stehen Urteile a posteriori.

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