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ist die größte Stadt im Emsland, daher finden wir auch nicht nur eine schöne Innenstadt zum Bummeln und Schlemmen, sondern auch viel Sehenswertes aus der weit über 1.000-jährigen Geschichte, wie z.B. das Rathaus am Marktplatz. Etwas außerhalb können wir uns im Geester See erfrischen. Das Freilichtmuseum Heimathof führt uns in die Heilkunde der Kräuter ein. Ebenfalls sehr bunt geht es in der Erlebniswelt Emsflower zu, es ist Europas größtes Gewächshaus.

      Weiter geht´s von Lingen immer gen Norden via Meppen, Haren (Ems), Lathen, Dörpen, Papenburg und Leer nach Emden an die Nordsee.

      Von ganz alt bis modern reicht das Spektrum von Meppen, das am Zusammenfluss von Ems, Dortmund-Ems-Kanal und Hase liegt. Ganz alt sind die Exponate im Archäologiemuseum, etwas jünger die Bauten in der Altstadt, die Hubbrücke oder die toll gelegene Höltingmühle. Modern ist das Angebot in der Fußgängerzone der Innenstadt.

      Der Emsland-Dom namens St. Mauritius ragt über die alten Häuser Harens deutlich hinaus. Das Schifffahrtsmuseum berichtet von der Zeit als bedeutende Schifferstadt. Zu ihm zählen 50 Binnenschiffe sowie 170 See- und Küstenschiffe.

      Die Hauptattraktion von Lathen sollte eigentlich die Fortbewegung revolutionieren, doch bislang konnte der Transrapid in Deutschland nicht etabliert werden. Umso beeindruckender ist es für uns, die bis zu 500 km/h schnelle Magnetschwebebahn vorbei rasen zu sehen. Der Besuch des Informationszentrums sollte eine Pflicht sein. Wer´s lieber etwas ruhiger mag, unternimmt eine Planwagenfahrt durch die Wälder oder sieht sich das Gut Junkern-Beel an, deren Wurzeln bis zu einem Rittersitz im 13. Jahrhundert zurückreichen.

      Backstein bestimmt auch die Region um Rhede mit seinem Landwirtschaftsmuseum und die nächste Metropole Papenburg. Die vielen Kanäle der Stadt werden mit blumengeschmückten Klapp- und Zugbrücken überquert, während im Wasser überall historische Schiffe ankern, allen voran das Museumsschiff Brigg Frederike. Viele Jahre überdauert haben auch das Papenbörger Hus, die Meyers Mühle, die Alte Werft und die Bockwindmühle. Dem Charme dieser Stadt kann niemand widerstehen – also wollen wir auch mehr wissen und gehen ins Heimatmuseum und ins Freilicht-Museum namens Van-Velen-Anlage. Wichtig ist der Besuch der Meyer-Werft, auf der gigantische Kreuzfahrtschiffe gebaut werden. Wenn wir Glück haben, können wir bei der Weiterfahrt einen der Ozeanriesen auf dem Weg ins offene Meer begleiten.

      Tipp: Ganz in der Nähe von Papenburg liegt das Erholungsgebiet „Surwold´s Wald“ mit Riesenrutsche, Klettergarten, Sommerrodelbahn und Märchenwald.

      In Leer können wir ebenfalls Museumsschiffe sehen, die malerisch auf den 750 ha Wasser der Stadt dümpeln. Das „Tor Ostfrieslands“ hat eine ganze Menge zu bieten, schließlich gibt es eine lange Tradition als Leineweberstadt, von der das Heimatmuseum zu berichten hat. Ansehen müssen wir uns auch die Große Kirche, das Rathaus mit seinem Turm und das Hafentor.

      Teure Gemälde und Plastiken stehen in der Kunsthalle von Emden. Henri Nannen, einst Verleger des „Stern“, trug die Exponate mühsam zusammen. Mühsam ist sicherlich auch die korrekte Beladung der großen Frachtschiffe, deren Bäuche oft bis an den Rand mit Autos gefüllt sind – immerhin ist Emden der westlichste Seehafen Deutschlands. Um den Fluten unserer Ems, die sich hier mit denen der Nordsee vermischen, hinterher zu sehen, steigen wir auf den Turm des Rathauses.

      Tipp: „Alles ist möglich“– nahezu unbegrenzte Radelträume ermöglicht der Nordseeküsten-Radweg, dem wir von Leer nach Emden schon ein Stück gefolgt sind. In östlicher Richtung können wir dem „längsten Radweg der Welt“ über Dänemark und Norwegen nach Schweden folgen. In westlicher Richtung verläuft er entlang der Küsten von den Niederlanden, Belgien, England nach Schottland. Erstaunliche 6.000 km Radelvergnügen sind möglich!

       Kartentipp:

      EmsRadweg, ADFC-Radreiseführer 1:50.000,

      Spiralbindung, ISBN 978-3-87073-640-8

       Tour 6, Weser-Radweg

      Von Hann. Münden nach Cuxhaven

      Sind Sie schon Tour 21 oder Tour 22 geradelt? Konsequent wäre es, denn die Fulda und die Werra, die wir auf diesen Touren kennenlernen, vereinigen sich in Hann. Münden zur Weser. Zielsicher streben wir durch Städte der „Weserrenaissance“ Richtung Norden. Die Landschaft um uns ist dabei ebenso abwechslungsreich wie die Orte, die wir durchradeln. Die Meinungen über die wahre Länge des Weser-Radweges gehen übrigens auseinander: Während der ADFC von 491 km und die Internet-Seite des Weser-Radweges von 494 berichten, ist oft auch von „über 500 km“ zu lesen. Uns kann diese eher akademische Diskussion egal sein, denn einer viel gelobten Beschilderung und einem perfekt ausgebauten Weg sei Dank haben wir ein echtes Highlight der Flussradwege vor uns!

      Flussradwege Info:

      500 km, durchgehende Beschilderung. Kaum nennenswerte Steigungen. Die Route führt meist abseits des Straßenverkehrs über separate Rad- oder Feldwege, daher perfekt für Familien.

      Start: Hann. Münden

      Ziel: Cuxhaven

      Info: WeserKontor, Bremen,

      Tel.: 0421/5980800

      www.weser-radweg.de

      Hann. Münden macht uns die Abreise denkbar schwer, denn in der Altstadt gibt es sehr viel zu sehen, wie z.B. das Welfenschloss, das uns schon den ersten Eindruck gibt, was wir bei der Weserrenaissance erwarten dürfen. Aus dem Reigen der Fachwerkbauten ragen die St. Aegidien-Kirche und der Pulverturm hervor. Wer sich das alles von oben ansehen mag, packt eine Bergwertung zum 220 m hohen Rabanenkopf an und genießt von der Tillyschanze einen schönen Ausblick. Eine der ältesten Steinbrücken des Landes überspannt die Werra, die sich wenig weiter mit der Fulda vermischt. Hier steht auch der berühmte Stein, dessen Inschrift mit den Worten beginnt „Wo Werra und Fulda sich küssen, sie ihre Namen büßen müssen…“

      Staustufe „Kasseler Schlagd“ in Hann. Münden

      Tipp: Hann. Münden ohne den berühmten Barockarzt Doktor Eisenbart? Das geht gar nicht! Bei Erlebnisführungen wandeln wir auf seinen Spuren. Noch viel lustiger ist es aber, der Doktor-Eisenbart-Sprechstunde beizuwohnen. Hier helfen auch seine Helfer Pickelhering und Feuerschlucker mit.

      Los geht´s in Hann. Münden. Reinhardshagen, Oberweser und Lippoldsberg führen uns in die Kurstadt Bad Karlshafen.

      Wir rollen zu Füßen von Reinhardswald und Bramwald, die sich rechts und links neben uns bis über 400 m hinauf ziehen. Mit einer alten Gierseilfähre können wir auf das Ufer bei Reinhardshagen übersetzen. Der eigentümliche Name der Fähre stammt von „gieren“. Damit ist das Drehen eines Schiffes um die Hochachse gemeint. So nutzt man die Strömung des Flusses zur Bewegung der Fähre aus. Im Ortsteil Veckerhagen steht eine alte barocke evangelische Dorfkirche. Auch bei Oedelsheim gibt es eine dieser technischen Raritäten zu bewundern. Die umliegenden Orte tragen so verheißungsvolle Namen wie Gottstreu, Gottsbüren oder Gewissensruh. Allen gemein ist, dass es sich um beliebte Urlaubsorte für Gäste handelt, die Ruhe und Entspannung suchen.

      Tipp: Über den Schwülme-Radweg gelangen wir in rund einer halben Stunde ins Zentrum von Uslar. Rund um das 1476 erbaute Rathaus liegt eine sehenswerte Altstadt mit Museum, Schmetterlingspark und der Kirche St. Johannis.

      Im Jahre 1838 wurde in Karlshafen eine Solequelle

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