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Stellen (z. B. an den Augenlidern) sogar nur 0,03 – 0,05 Millimeter.

      Ein kleiner Mikrokosmos bewohnt die Oberhaut und die damit verbundenen Strukturen: Haarfollikel, Talg- und Schweißdrüsen.x Mit den meisten leben wir in guter Nachbarschaft. Wir als Wirt geben Proteine und Fette an die Oberfläche ab, die von den Mikroben verstoffwechselt werden. Sie produzieren für uns im Gegenzug bioaktive Moleküle, wie Zellwandbestandteile und Antibiotika. Diese Produkte hemmen die Invasion von Krankheitserregern und aktivieren Immunzellen aus den tieferen Schichten der Haut. Wir arbeiten also Hand in Hand.

       Eine gute Hautpflege nährt nicht nur die Haut, sondern auch unsere Freunde / Mitbewohner und verbessert unsere Abwehr.

      Der physiologische pH-Wert der obersten Schicht der Epidermis (des Stratum corneum) liegt zwischen 5,4 und 5,9.xi Es scheint so zu sein, dass der pH-Wert die Funktion der Hautbarriere, den Stoffwechsel und die Schuppung beeinflusst.xii Entzündliche Hauterkrankungen weisen eine gestörte Hautbarriere und einen erhöhten pH-Wert auf. Das gilt auch für gealterte und trockene Haut.

      Aus ayurvedischer Sicht sollte die Haut eine gewisse Öligkeit / Fettigkeit besitzen. Damit wird ein Schutzfilm erzeugt, der Krankheitserreger abwehrt und gleichzeitig das gesunde Mikrobiom nährt. Die Ernährung sollte daher niemals fettfrei sein, sondern gute Fette in Maßen enthalten. Mehr dazu erfahren Sie im Kapitel über Stoffwechsel und Ernährung.

      Die unter der Oberfläche liegende Keimschicht liefert Nachschub für die Hornschicht und erneuert sie etwa jeden Monat. Darunter liegt die Basalschicht. Hier befinden sich schon die ersten Außenposten des Immunsystems. Diese schauen wir uns jetzt mal genauer an.

       Von Stars und TRegs

      Die Immunzellen der Haut (Langerhans-Zellen genannt) sind Mitglieder einer Familie sog. dendritischer Zellen.xiii Dendriten sind Zellfortsätze. Sie verleihen den Zellen eine sternenförmige Gestalt und helfen ihnen, Angreifer aufzuspüren. Diese Art von Zellen befindet sich nicht nur in der Haut, sondern auch in den Deckgeweben (Epithelien) der Atemwege, des Verdauungstrakts und des Urogenitaltrakts. Sie transportieren verdächtiges Material zu regionalen Lymphknoten und präsentieren es dort den TRegs (sprich Tierex), den regulatorischen T-Zellen.

      Bilder: Istock-ID 954706326 © toonishwarhead

      Die TRegs fungieren als Friedenswächter und Diplomatenxiv. Sie analysieren das Material und informieren den Rest des Immunsystems falls Gefahr besteht. TRegs sind in den verschiedenen Geweben fest integriert. Sie übernehmen dort lokal auch zusätzliche Aufgaben über die reine Immunabwehr hinaus. Sie helfen Haaren beim Wachstum oder Stammzellen bei der Regeneration. Das ist insofern interessant, als dass die ayurvedischen Konzepte solche Zusammenhänge schon vor über 2.000 Jahren beschreiben.

      Insgesamt ist die oberste Hautschicht kein angenehmer Ort für Krankheitserreger. Das gilt für alle Oberflächengewebe (Epithelien), welche die Zugänge zum Körper kontrollieren. Eine Etage „tiefer“, in der Lederhaut, sieht das schon ganz anders aus. Hier befindet sich ein potentielles Bakterien-Paradies: das Bindegewebe. Es ist warm, geschützt, voller Nährstoffe und bietet freie Bewegung durch den gesamten Organismus.

      Daher ist die Abwehrkraft der obersten Hautschicht essentiell für unser Gesundheit.

      Aus der Lederhaut entsteht durch Gerben Leder, daher der Name. Der obere Teil enthält unter anderem viele feine Blutgefäße (Kapillare) zur Nährstoffversorgung, Sinnesrezeptoren und freie Nervenendigungen. Abwehrzellen können sich in dieser Schicht frei bewegen. Der untere Teil bildet ein stabiles aber zugleich bewegliches Netz aus festen und elastischen Eiweißfasern. Dieses Netz bindet Flüssigkeit. Die hier gebundene Menge Wasser entscheidet einerseits darüber, wie straff und glatt die Haut darüber aussieht und andererseits, wie gut sich Immunzellen bewegen können.

      Die Haut fungiert auch als Salzspeicher. Infektionen mit bestimmten Hautparasiten heilen in Versuchstieren deutlich schneller aus, wenn diese eine salzreiche Kost zu sich nehmen. Forscher der Uni Bonn konnten aber umgekehrt nachweisen, dass zu viel Salz (2 Fastfood Mahlzeiten pro Tag) das Immunsystem schwächen kann.xv Statt max. 5 essen viele Deutsche 8 – 10 Gramm Salz pro Tag mit fatalen Folgen für die Immunkraft.

      Die Immunzellen sind nicht die Einzigen, die Immunreaktionen auslösen können. Schmerzrezeptoren der Haut haben offenbar die Fähigkeit, selbständig Krankheitserreger zu erkennen. Sie aktivieren daraufhin Immunzellen und warnen umliegende Rezeptoren über einen möglicherweise bevorstehenden Angriff.xvi

      Das Unterhautfettgewebe (Subcutis) besteht aus Bindegewebe und Fettzellen. Für die Immunabwehr ist diese Schicht wichtig, weil hier eine Vielzahl von immun-relevanten Botenstoffen produziert wird.xvi

      Alle drei Hautschichten spielen also eine wichtige Rolle in der Immunabwehr.

       Natürlich schöne Haut ist ein Indikator für ein funktionales Immunsystem. Die Strahlkraft Ihrer Haut spiegelt die Leistungsfähigkeit Ihres Immunsystems wider.

      Praktische Tipps für eine gesunde Haut

      ➢ Verwenden Sie milde Kosmetik. Achten Sie bei Hautpflege-Produkten auf einen physiologischen pH-Wert von 5,4 bis 5,9.

      ➢ Verwenden Sie gerade bei hellerer Haut vor allem im Gesicht und allen licht-exponierten Körperteilen eine (tägliche) Pflege mit UV-A und UV-B Breitband-Lichtschutzfaktor (LSF) 30.

      ➢ Trainieren Sie regelmäßig ihre Muskeln. Dadurch fördern Sie die Elastizität der Haut.

      ➢ Sorgen Sie für ausreichend Schlaf (7 – 8 Stunden).

      ➢ Trinken Sie ausreichend Wasser.

      Nehmen Sie gute Nährstoffe zu sich:

      ➢ Essen Sie salzarm = max. 5 Gramm pro Tag

       (= 1 gestrichener Teelöffel)

      ➢ Gesunde Fette (Omega-3-Fette aus Nüssen, Algenöl etc.)

      ➢ Ausreichend Eiweiß (= mind. 1 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht, d.h. eine Person, die 60 kg wiegt, sollte ca. 60 – max. 120 Gramm Eiweiß pro Tag zu sich nehmen (insbes. Kollagen bei schwachem Bindegewebe). Dies können Sie auch gezielt als Kur ergänzen.

      ➢ Vitamin A (gelbes / oranges Gemüse, grünes Blattgemüse)

      ➢ Vitamin C (Hagebutten, Sanddorn, Paprika, Kohl, Spinat, Beeren, …)

      Weitere Tipps finden Sie auf

      www.win-silvester.de/immun

      Die Frisur hält – Dank Immunkraft!

      In das Bindegewebe der Lederhaut sind die Talgdrüsen, die Schweißdrüsen und die Haarfollikel eingebunden, die alle in die Oberhaut münden. Die Immunzellen sind hier besonders aktiv. Allerdings beschäftigen sie sich mit mehr als nur Abwehraufgaben. Sie unterstützen den Körper beim Haarwachstum.

      Haarfollikel arbeiten in einem gewissen Rhythmus. Sie wechseln zwischen Wachstumsphasen und Ruhephasen. Jedes Haar trägt ein kleines Reservoir an Stammzellen in sich, die in regelmäßigen Abständen das Wachstum neu initiieren. Forscher fanden heraus, dass die Stammzellen nur aktiv werden, wenn sie von Immunzellen aktiviert werden. Hier begegnen wir wieder den TRegs aus dem letzten Abschnitt. Ein Forscherteam verfolgte die Menge der TRegs in der Haut von Mäusen während der verschiedenen Phasen des Haarwachstums und fand einen interessanten Zusammenhang: gegen Ende der Ruhephase waren dreimal so viele TRegs um die Haarfollikel versammelt, als während der Ruhephasen.xviii Botenstoffe der TRegs schienen die Stammzellen zu aktiveren.

      Diese Erkenntnisse werfen ein ganz neues Licht auf die Art und Weise, wie die verschiedenen Zellen unseres Immunsystems im Körper arbeiten und wieviel mehr Aufgaben sie übernehmen als „nur“

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