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benötigt; und sobald das Gehalt des Mannes nicht mehr reicht, um seine Familie zu ernähren, wird sie zur Notwendigkeit. Erst jetzt schlägt die Stunde des Feminismus und begünstigt genau jene Menschen im politischen Aufstieg, die ihn predigen, solange sie das System selbst unangetastet lassen. Um es nochmals klar zu sagen: Der Feminismus ist ein kapitalistisches Produkt. Schumpeter sah das 1942 aus ähnlichen Gründen voraus. Erkennen lässt sich das auch an seinen Forderungen in der Spätphase: Nicht eine Aufwertung der weiblichen Talente steht im Vordergrund, sondern das krampfhafte Hineinzwängen der Frauen in männliche Domänen, weil diese in der Hauptsache Produktivität schaffen, Steuereinnahmen generieren und damit dem Kapitalismus dienen (siehe Kasten »Der Feminismus und die Gender-bender«).

      Der Feminismus und die Gender-bender

      Die rechtliche Gleichstellung von Mann und Frau ist in unserer Gesellschaft zu 100% erfüllt. Jede Frau hat dieselben Rechte wie ein Mann, alle Wege stehen ihr offen. Der spätkapitalistische Feminismus der Gegenwart dagegen ist nichts anderes als die übrig gebliebene kleine Spielwiese der kapitalistischen Linken, wenn sich fundamentale Veränderungen als unmöglich und größenwahnsinnig herausgestellt haben. Der Staat belässt dem Volk diese Spielwiese der hitzigen Debatte zur Ablenkung und befeuert sie, um die Aggression nach dem »Teile und herrsche«-Prinzip von sich weg in Nebenschauplätze zu kanalisieren (rechts vs. linksliberal). Heute hat sich diese Ideologie bis in das absurde Weltbild des »Gender-Mainstreamings« gesteigert und sie hat ein ganz klar definiertes Feindbild: die patriarchalische Gesellschaft. Und kein Klischee ist zu abgenutzt, um dieses Feindbild zu bedienen. So ist es die verschwörerische Verbrüderung der Männer, die den politischen und unternehmerischen Erfolg der Frauen behindert und die jedem Mann inhärente Frauenverachtung sorgt für ihre schlechte Bezahlung. Dass der Führungsdrang nach oben im statistischen Mittel (!) in der männlichen Genetik und das soziale Engagement in die Breite in der weiblichen Genetik begründet liegt, ist für die Verfechter der Gender-Ideologie1 ein Ding der Unmöglichkeit, denn genetische Unterschiede opferte man schon zuvor bei menschlichen Großrassen am Altar der politischen Korrektheit, ja man negierte die Existenz von Rassen an sich als Reaktion auf die noch absurdere nationalsozialistische Rassenlehre, die letztendlich im Holocaust kulminierte.2 Ebenso führt man die Interessensunterschiede zwischen Mann und Frau auf die Erziehung zurück, d.h. auf soziale Determinierung, eine Pseudo-Wissenschaft, die ihre tragische Widerlegung neben zig wissenschaftlichen Studien vor allem im Fall David Reimer3 erfuhr. Trotz der Tatsache, dass Gender-Mainstreaming, konsequent weitergedacht, die Evolutionstheorie leugnen muss, feiert diese Ideologie nach wie vor fröhliche Urständ und wurde durch massive Lobbyarbeit zum fixen Bestandteil der europäischen Leitkultur. Doch wo setzt der moderne Feminismus an, um die angeblich noch immer herrschende Unterdrückung der Frau in der westlichen Gesellschaft zu beheben?

      Er fordert Quotenregelungen für männlich dominierte Berufssparten und Ausbildungsstätten, d.h. weniger qualifizierte (bzw. interessierte) Frauen sollen besser qualifizierte (bzw. interessierte) Männer ersetzen, um die Quoten zu erfüllen. In manchen Sparten ist es nicht einmal möglich, durch Quoten die geforderten 50% Frauenanteil zu erfüllen, so gering ist das weibliche Interesse. Seltsamerweise werden nie Frauenquoten gefordert in Männerdomänen wie der Kanalarbeit und Müllabfuhr oder im Heereswesen, wo der Staat nur Männer zur Einberufung zwingt. Ebenso werden nie männliche Quoten gefordert in Frauendomänen wie sozialen Berufen (vom Psychologen bis zum Kranken- und Altenpfleger, vom Kindergärtner bis hin zum Friseur und Kosmetiker). Allein daran ist nicht nur die ideologische Ausrichtung zu sehen, sondern auch die Verachtung gegenüber Berufen, die diese patriarchalisch indoktrinierten, nach Macht strebenden, feministischen Ideologen selbst geringschätzen. Sie bewerten eben die Männerdomänen, in denen sie Quoten durchsetzen wollen, höher als die Frauendomänen bzw. die bildungsfernen Männerdomänen, die mindestens genauso wichtig sind. Sie teilen damit die patriarchalisch-kapitalistischen Ansichten, die sie zu kritisieren vorgeben – man beachte beispielsweise allein die Abwertung der Mütter, deren Aufwertung den rechten Politikern überlassen wird, bzw. ihre abwertende Sicht auf das Mutterdasein an sich. Man sieht, dass die eigentliche Intention eben nicht Gleichberechtigung ist, sondern das Schüren von Neiddebatten. Es geht nur vordergründig um die bei vielen Feministen zu beobachtende pathologische Einstellung zum männlichen Geschlecht (gewalttätig, unsensibel, die Frauen unterdrückend). Hintergründig ist die Verachtung des eigenen Geschlechts wirksam. So wie Frauen gerne über hübsche Frauen lästern (Flittchen), weil sie unbewusst genauso aussehen wollen und auch Männer gern über hübsche Frauen lästern, weil sie unbewusst wissen, dass sie jene niemals ins Bett bekommen – beides also psychologische Phänomene zur eigenen Höherstellung (anstatt zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbstwertgefühl), so geht es auch im Feminismus um den Minderwertigkeitskomplex der weiblichen Feministen, der sich gern als Frauenpower geriert und von der Unterdrückung durch die patriarchalische Gesellschaft redet, während gleichzeitig versucht wird, genau diese patriarchalische

      Junge sein zu wollen, wurde als Transsexualität ausgelegt. Noch heute wird der Verweis auf dieses gescheiterte Experiment als antifeministische Propaganda gewertet.

      Gesellschaft nachzuahmen. Nicht umsonst sind die Koryphäen des Feminismus selbst in literarischen und psychologischen Berufssparten zu finden (die das weibliche Talent bedienen), während die technisch begabte Frau sich keinen Deut um den Feminismus schert. Statt also die weiblichen Talente höher zu stellen und ein Bewusstsein zu schaffen für die Wichtigkeit sozialer Berufe und all die damit verbundene Arbeit aufzuzeigen, die Krankenschwestern und Altenpflegerinnen, aber auch Mütter tagtäglich vollbringen, versucht man die Frauen krampfhaft in männlich dominierte Berufe zu drängen, weil man diese unbewusst höher bewertet. Und während die Feministen nicht müde werden zu betonen, wie viel besser Mädchen und Frauen bei jenen Tests und in jenen Sparten abschneiden als ihre männlichen Kollegen, ist man sich nicht zu schade, diese Frauenpower durch Lobbys, Frauenquoten und dergleichen zu pushen – d.h. ein Eingeständnis, dass Frauen im Durchschnitt in männlichen Berufssparten doch nicht so erfolgreich sind, ebenso wie Männer im Durchschnitt für soziale Berufe weniger geeignet sind und im Vergleich mit weiblichen Talenten (z.B. Multitasking-Fähigkeit) jämmerlich versagen. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Der moderne Feminismus ist eine zutiefst frauenverachtende Ideologie, die alle weiblichen Attribute und Vorzüge als minderwertiger einstuft als typisch männliche. Die perfekte Frau hat eben im Feminismus ein Mann zu sein. Weil der patriarchalische Debitismus die männlichen Attribute begünstigt und den Feminismus, auf der Suche nach Nachschuldnern, nach oben hievt, ist der Kapitalismus der Vater und Freund des Feminismus.

      Ein weiteres kapitalistisches Produkt ist das zunehmende Sinken der Reproduktionsrate, das zwar mit dem Eintritt der Frauen in das Berufsleben und ihren Selbstverwirklichungswünschen Hand in Hand geht, aber nicht deren Ursache ist, wie später noch gezeigt wird.1

      Mit der Unabhängigkeit der Frauen explodieren die Scheidungsraten und die dazugehörigen Patchwork-Familien und der Kindermangel führt zu einem sich immer weiter zuspitzenden Demographieproblem. Nicht nur die Renten der Alten werden durch den fehlenden Nachwuchs unbezahlbar, auch der Kapitalismus verlangt nach Nachschuldnern (neben Eigentum als Beleihungsbasis), d.h. neuen Kreditnehmern und Konsumenten, um weiterhin zu funktionieren. Obendrein verlässt sich der bereits stark verschuldete Staat auf weiter fließende Steuereinnahmen zur Bedienung der Staatsschulden, zur Finanzierung der aufgeblähten Staatsquote und der Bestechung der Wähler. Hier passiert dann mit einer besonderen Regelmäßigkeit, die Paul C. Martin erkannte, »zeitgleich« in vielen Kulturen dasselbe: Sie öffnen die Grenzen für Ausländer, d.h. für neue Steuerzahler. Im alten Rom waren das die Germanen, denen alsbald auch diverse Bürgerrechte verliehen wurden, bei uns sind das Wirtschaftsflüchtlinge und Konzerne aus aller Welt. Es ist einleuchtend, dass das Fremde im bisher »eigenen Land« Spannungen hervorruft – weniger in Wohlstandsphasen, umso mehr aber in wirtschaftlich schlechten Zeiten. Dies ist ein völlig natürliches Fraktal der Individualpsyche und eine Binsenweisheit in der systemischen Psychologie. Nicht nur Kinder beginnen ab einem gewissen Alter Unterschiede beispielsweise in der Hautfarbe bewusst wahrzunehmen und eine andere Hautfarbe als ihre eigene als etwas Interessantes (im positiven Sinne), trotzdem aber Fremdes zu begreifen (wer sieht aus wie ich bzw. wie meine Eltern und wer nicht). Es bleibt also immer eine gewisse Spannung zurück, die – so positiv sie anfangs auch ist – schnell ins Gegenteil umschlagen kann. Wo

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