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eine neue Geschichte aus seinem abenteuerlichen Leben auf Lager.

      Eigentlich sind wir auf Reisen gegangen, um Fauna und Flora zu bewundern, doch die prägendsten Eindrücke haben stets die Menschen hinterlassen. Dabei ist es wichtig, genügend Zeit für Spontanität zu haben.

      Nach dreieinhalb Jahren haben wir den Kontinent verlassen. Von Uruguay verschifften wir unser Fahrzeug nach Deutschland und fuhren zurück in die Heimat.

      Es ist ein Geschenk, ein Zeitnomade sein zu können. Mit den eigenen vier Rädern konnten wir die Welt aus einer anderen Perspektive und mit andern Augen betrachten und dafür sind wir unendlich dankbar. Doch unsere Wurzeln sind und bleiben trotz allem immer in der Schweiz.

      Die Seidenstraße

      Zwei Jahre nach unserer großen Reise durch Nord- und Südamerika hieß es wieder Abschied nehmen. Genau wie das letzte Mal fiel uns das Lebewohlsagen sehr schwer.

      Über die Balkanländer gelangten wir nach Griechenland, bestaunen Athens bedeutendsten Tempel, die Akropolis, und fuhren weiter nach Istanbul. Hier begann für uns die eigentliche Seidenstraße. Istanbul oder Konstantinopel wird seit alters her als Tor zum Orient bezeichnet, als Schmelztiegel europäischer und orientalischer Kultur.

      Im Iran lernten wir Behrooz und seine Frau Nazanin kennen, die wir fünf Jahre später erneut auf unserer Heimreise besuchten. Es ist interessant, wie sich das Land mit seinen Bewohnern in dieser Zeit verändert hat.

      Wir verließen Usbekistan und fuhren in eine märchenhaft schöne Gebirgslandschaft mit Blick auf schneebedeckte Gipfel und türkisblaue Seen. Unser Suri wand sich langsam durch enge Schluchten und unsere Blicke hingen wie gebannt an den gewaltigen Bergmassiven des Pamirs, dem zweithöchsten der Welt: Wir befanden uns in Tadschikistan.

      An Hochgebirgsseen und korrupten Polizeikontrollen entlang führte unsere Reise schließlich zum legendären Baikal-See, dem tiefsten und wasserreichsten See der Welt.

      In der Mongolei angekommen, tuckerten wir über Edelweiß-Wiesen, wo wir bei den Jurten immer wieder von Nomaden zu Stutenmilch eingeladen wurden. Dieses Land ist ein Camper Paradies. Man braucht nur abzubiegen und schon ist man mutterseelenallein mitten in der Steppe.

      Das genaue Gegenteil erwartete uns anschließend in China. Über eine Milliarde Menschen leben hier im Reich der Mitte. Hier muss man die vier M schon lieben, das heißt: Man muss Menschen mögen, denn von diesen gibt es reichlich. Doch außer Menschen hat China noch einiges zu bieten, erwähnt seien hier nur die große Mauer, die eine Gesamtlänge von über 10.000 Kilometern hat, die Terrakotta-Armee in Xi’an oder die Yuanyang-Reisterrassen in den südlichen Ailo-Bergen. Aber es gäbe noch sehr viel mehr anzufügen.

      Wir durchquerten Südostasien und befanden uns nach einem Jahr in Myanmar, dem Land der Pagoden. Es war für uns ein spannender Kontrast in diesem viel zu lange von der Außenwelt abgeriegelten Land, eine Zeitreise in die Vergangenheit, die aber nicht mehr lange Bestand haben wird. Sollte jemand die Möglichkeit haben, dieses Land jetzt noch zu bereisen, dann nichts wie hin.

      Über Nordost-Indien ging unsere Reise weiter nach Nepal, wo wir am eigenen Körper dieses verheerende Erdbeben miterlebten. Mit einem Schlag war die Stadt Kathmandu ein einziges Trümmerfeld. Leicht beschädigte Häuser wechselten sich ab mit total zerstörten Gebäuden, von denen nur noch die Grundmauern standen. Inmitten der Stadt war die Straße aufgerissen wie nach einem Bombenangriff. Es ist kaum in Worte zu fassen, was diese Leute durchmachen mussten, sofern sie überhaupt überlebt haben.

       Kathmandu nach dem Beben. Es wird noch Jahre dauern, bis der ehemalige Zustand wiederhergestellt ist.

      Wenn uns jemand fragt, was das Eindrücklichste auf unserer Tour über die Seidenstraße war, dann ist das eindeutig Ladakh, der Norden von Indien. Es ist eine Hochgebirgslandschaft, deren Täler auf 3500 bis 4000 Meter Höhe liegen. Pässe und Berge sind nochmals 1000 beziehungsweise 2000 Meter höher. Das Klima ist extrem trocken und kalt. In Ladakh ist die uralte tibetische Kultur und Religion bis heute erhalten geblieben, darum wird die Gegend seit Jahrhunderten auch Kleintibet genannt. In der dünnen Luft quälte sich unser Reisemobil nur langsam die bis zu 5000 Meter hohen Pässe hinauf. Eigentlich bewegten wir uns in einer Zone, in der Menschen nichts zu suchen haben. Oben angekommen windet sich meist eine schmale, unbefestigte Passstraße in das Tal hinunter, wo wir meist in völliger Einsamkeit einen Übernachtungsplatz suchten. In dieser Höhe überspannt ein gewaltiger funkelnder Sternenhimmel das Tal. Auf den windgepeitschten Hochebenen züchten die Bewohner Yaks und Ziegen, Kühe und Schafe. Auf bewässerten Feldern, wo die Bauern das Schmelzwasser der Gletscher über kilometerlange ausgeklügelte Bewässerungskanäle ableiten, bauen sie Gerste und Erbsen an. Das wenige Grün, das einem in der vegetationslosen Bergwüste in die Augen fällt, ist der Natur in mühsamer Handarbeit abgerungen worden. Die weiß gekalkten Steinhäuser und die wenigen Bäume wirken da wie Oasen.

      Ein halbes Jahr verbrachten wir insgesamt in Indien. Als westlicher Besucher braucht man eine nahezu übermenschliche Kraft, um in diesem maßlosen Chaos überhaupt überleben, die Momente richtig einordnen und verarbeiten zu können. Meistens waren es doch persönliche Erlebnisse, die sich bei uns einbrannten, denn in Indien ist überall Leben, manchmal mehr, als man gerade ertragen kann. Es gab Momente, da wollten wir nur raus, kurz darauf waren wir jedoch erneut total begeistert von der Landschaft, den Kulturdenkmälern und den lieben Menschen.

      Nach zwei Jahren ging unsere Reise auf dem asiatischen Kontinent dem Ende entgegen und wir machten uns an die Vorbereitungen für die Verschiffung unseres Suri von Mumbai nach Durban, Südafrika, wo die Abenteuertour Afrika beginnt.

       Der höchste befahrbare Pass der Welt, der 5602 Meter hohe Kardong La, auf dem Weg ins Nubra Valles. Dahinter erwartete uns eine wilde und fantastische Landschaft.

      Solltet ihr Interesse an unserer Tour über die Seidenstraße haben, dann schaut doch rein unter Abenteuertour Seidenstraße. Auf 288 Farbseiten mit über 70 Fotos wird in diesem Buch von unserer Reise berichtet, von unzähligen Abenteuern, interessanten Begegnungen und spektakulären Landschaften. Erhältlich in jeder größeren Buchhandlung oder bei Amazon etc.

      Nach der Reise ist vor der Reise

      So viele Menschen haben wir auf unseren Touren durch den amerikanischen und asiatischen Kontinent getroffen und so viele haben die gleichen Sehnsüchte vom Reisen wie wir. Doch die wenigsten können diese Träume je in die Wirklichkeit umsetzen, da sie am falschen Ort geboren wurden. Sie werden wohl ewig davon träumen. Darum können wir uns glücklich schätzen in der Schweiz geboren zu sein. Zu wissen, dass man bei uns Reiseträume realisieren kann, ist ein unvorstellbares Privileg.

      KAPITEL 3

       Das Abenteuer kann beginnen

      Was versteht man eigentlich unter Abenteuer? Nun, das ist eine ganz persönliche Ansichtssache und beginnt im Kopf. Wir verstehen unter Abenteuer bestimmte prägende Momente, die für immer im Gedächtnis haften bleiben. Wir sind überzeugt, wir werden auch auf dieser Reise unzählige spannende, witzige, berauschende aber auch schwierige, traurige und depressive Momente erleben. Doch das Gute, das Positive wird bei Weitem überwiegen, das hat sich auf unseren vergangenen Reisen gezeigt. Dazu werden die kostbaren Begegnungen mit Menschen fremder Kulturen, das Entdecken grandioser Landschaften und ganz einfach das bewusste Genießen der Schönheit der Natur beitragen. Bestimmt wird es wieder eine abwechslungsreiche, mit Überraschungen gespickte Reise. – In dem Augenblick, in dem man die Wirklichkeit verlässt, um einen eigenen Traum zu leben, wird dieser Traum zur Realität.

      Unser Suri ist bis oben vollgepackt mit Sehnsucht und Vorfreude auf das Abenteuer – unser ganz persönliches Abenteuer. Also lieber Suri, fahr rein ins Ungewisse, das Leben fängt vor der Haustür an.

      Ein neuer Kontinent liegt vor uns

      Zwei Tage, bevor unser Suri in Südafrika

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