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Es waren exponierte Häuser, z. B. der „Herrenspittel“, das Gasthaus zum „Plettenberg“ als Kasino für Offiziere, die „Traube“ für Unteroffiziere. In der Villa des Fabrikanten Munding „residierte“ General König. Im ehemaligen „Konsum“, dem Haus Konrad Eha, „unterhielt eine französische Sanitätsabteilung eine Schreibstube“. Andere sprechen vom „Konsum“ als der regulären Kommandantur, die Anlaufstelle für mögliche Beschwerden und Ausgangspunkt für die ersten Maßnahmen der Sieger gewesen sei. Diese bestanden unter anderem in der „Suche nach Kriegsverbrechern und Nazis sowie deren Verhaftung“, so schrieb Jean Gonnet, Militärgouverneur für den Kreis Balingen, allerdings nach (!) der Zeit des Schwarzen Lagers Dormettingen. „Dazu müssen gefährliche Nazis gesucht und verhaftet, Widerständler aufgespürt, Waffen konfisziert, eine entnazifizierte Verwaltung und Polizei eingesetzt, der öffentliche Dienst reorganisiert sowie die Versorgung wiederhergestellt, die Kriegsgefangenen und Deportierten umgesiedelt, registriert und heimgeschickt sowie Bewegungsfreiheit (innerhalb der Zone) geregelt werden. […] Der Unterhalt der Truppen besteht aus Requisition und Beschlagnahmung, der Versorgung mit Lebensmitteln, Ausrüstungsgegenständen, Wohnungen und deren Ausstattung.“15

      15 Geschichte der Kreisdelegation von Balingen, Vorwort, S. 43. In: Blau-Weiß-Rot: Leben unter der Trikolore. Die Kreise Balingen und Hechingen in der Nachkriegszeit 1945 bis 1949. Herausgeber Landratsamt Zollernalbkreis, bearbeitet von Andreas Zekorn. Zollernalb-Profile. Schriftenreihe des Zollernalbkreises. Band 5, Balingen 1999. S. 43 ff. Besonders S. 37.

      16 Aussage Friedrich Geise, des ehemaligen Leiters von „Wüste“ 9, am 17. August 1948. In: Staatsarchiv Sigmaringen 9/720/1/A 4.

      Hier beginnt die Geschichte des „Schwarzen Lagers“, denn der selbst ernannte Kommandant von Dotternhausen, Lieutnant Delètre, riss die Macht an sich und nahm mit seinen Spießgesellen angeblich in französischem Namen Verhaftungen und Requirierungen vor. Es traf auch Angehörige der DÖLF, weshalb deren Vorgeschichte wichtig ist.

      Ölschiefer

      17 Vgl. Opfermann, Schömberg-Buch, S. 220 ff.

      18 Rudolf Rohrbach: Ein Ölschiefer-Werk entsteht. 1987. S. 42 – Die russischen Kriegsgefangenen, die im Werk ein eingezäuntes Lager hatten, arbeiteten auch im Kalksteinbruch auf dem Plettenberg, wo sie in der „Hütte neben dem alten Schafhaus wohnten. Das Essen brachten ihnen zwei Dotternhausener Frauen von unten auf den Berg“, so Helmut Künstle. In: Am Fuß des Plettenbergs, hgg. von der Gemeinde Dotternhausen. Dotternhausen 1994, sog. „Heimatbuch“, S. 316. Nach diesen Russen ist der sog. „Russenweg“ am Plettenberg benannt. – Zwei Russen hätten sich vor einem Luftangriff in einem Bombentrichter in angebliche Sicherheit gebracht, weil nicht zweimal eine Bombe in den gleichen Trichter falle: Beide wurden getötet. – Diese beiden am 27.02. und die am 18.04.1945 beim letzten Luftangriff auf das Zementwerk getöteten fünf Russen wurden am Plettenberg in einem Grab verscharrt, die Stelle mit einer Art Kreuz markiert.

      Plan des Zementwerkes, links das Lager der Russen

      Schieferbruch zum Zementwerk, Foto aus der Nachkriegszeit

      19 „Erläuterungen zum Organisationsplan Geilenberg-Bauvorhaben Wüste“ vom 19. April 1946, also ein Jahr nach Kriegsende. In: Staatsarchiv Ludwigsburg EL 317 III, Bü 1252. – Aus dem Dotternhausener „Heimatbuch“ ist bekannt, dass „im Oktober 1944 […] das Lehrmittelzimmer der Schule zusammen mit weiteren Lokalen in der Gemeinde von der OT beschlagnahmt“ wurde. „Nach Kriegsende war das Schulgebäude von den Besatzungstruppen vollständig belegt und wurde erst nach dem 30. Oktober 1945 für den Unterricht freigegeben“, S. 19.

      Bau der Schlichemtalsperre ab August 1941, Foto Erwin Krauß

Briefkopf des Zementwerkes August 1942: Rudolf Rohrbach, Dr. Maier Grolmann/Sekretärin Frau Ott.

      Das „Schwarze Lager“ in Dormettingen

      „Beginn der ersten Festnahmen von politisch belasteten Personen durch bewaffnete D. P. aus Dormettingen“ stellt lapidar die Stadtchronik Schömberg zum 1. Mai 1945 fest. Die vom Naziregime aus ihrer

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