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war Hauptmann I.

      Ich erfuhr, dass unsere Aufgabe darin bestehen würde, politisch-operativ bedeutsame Vorkommnisse wie Tötungsdelikte, Suizide, Havarien oder Brände, Störungen auf Verkehrswegen, Flugzeugabstürze oder Zwischenfälle in der zivilen Luftfahrt, Vorkommnisse, in welche Regierungsmitglieder einbezogen waren, wie z.B. Verkehrsunfälle, auf das Vorliegen der Tätigkeit (staats-)feindlicher oder negativer Kräfte zu untersuchen. Der Terminus »politisch-operativ bedeutsam« umfasste dabei jedes denkbare Szenario, auch Dinge, die nicht von vornherein als strafbares Delikt erkannt oder deklariert werden konnten oder mussten.

      Die Grundlage für unsere Tätigkeit war ein Befehl des Ministers für Staatssicherheit aus 1958 und der Befehl Nr. 18/67 vom 19. Mai 1967. Mit dem Befehl aus dem Jahr 1958 wurde im MfS eine spezielle Kommission zur Untersuchung von Tötungsdelikten und Bränden geschaffen, denn es hatte sich als notwendig erwiesen, Diensteinheiten zur Untersuchung und Aufklärung von Vorkommnissen und Erscheinungen mit staatsfeindlichem Charakter oder hoher Gesellschaftsgefährlichkeit zu schaffen.

      Der Befehl 18/67 beinhaltet den Aufbau von Spezialkommissionen der Linie Untersuchung in den Bezirksverwaltungen des MfS Rostock, Cottbus, Magdeburg, Halle, Karl-Marx-Stadt und Erfurt (»Linie« bedeutet im MfS, dass diese Aufgabe in den weiteren Gliederungen im Bezirk und im Kreis jeweils einer dortigen Einheit oder bestimmten Mitarbeitern zugeordnet war). In den Jahren 1969 und 1970 erfolgte der Aufbau derartiger Kommissionen in den Bezirken Schwerin, Dresden, Frankfurt/Oder, Leipzig, Neubrandenburg, Suhl und Gera. Somit war in jeder Bezirksverwaltung für Staatsicherheit (BV) eine Spezialkommission vorhanden.

      Wir waren uns bewusst, dass wir diese Aufgabe nicht allein oder neben den Kriminalisten des MdI durchführen konnten. Wir waren der Meinung, da wir alle aus dem MdI kamen, unsere Verbindungen zu den Morduntersuchungskommissionen der Volkspolizei zu pflegen und auszubauen. Den MUK war zu erläutern, dass es jetzt beim MfS eine Spezialdienststelle gab, die gemeinsam mit ihnen die Untersuchung von Verbrechen gegen Leben und Gesundheit oder auch andere Straftaten durchführen würde. Das mussten wir mit den MUK abklären, um zu vermeiden, dass wir völlig unangemeldet im gleichen Delikt tätig wurden. Wir führten persönliche Gespräche mit den MUK und betonten immer, dass sich diese Zusammenarbeit günstig für die Aufklärung von Verbrechen auswirken würde, da wir ja auch spezielle Aufgaben am konkreten Delikt übernehmen und diese der MUK nach Streichung aller Interna des MfS, also unter Wahrung der Konspiration und Geheimhaltung, übergeben konnten. Bei all diesen Gesprächen mit den MUK gab es nie Verstimmungen, wir kannten uns aus der früheren Arbeit gut und schätzten uns.

      Wir sprachen auch mit unseren Kriminaltechnikern, die im MfS-internen Sprachgebrauch so nicht mehr hießen, sondern Mitarbeiter für Kriminaltechnik. Wir schauten, was an Technik vorhanden war, notierten, was fehlte, sprachen über ein Alarmierungssystem und bereiteten uns auf den Einsatz vor.

      Wir verfügten auch über ein eigenes kleines Fotolabor mit der üblichen technischen Einrichtung. Daran angeschlossen war ein Raum, in dem die Techniker allerlei Gerätschaften lagerten wie Leichensäcke aus Plastik mit Reißverschluss, Dutzende Plastikbehälter mit und ohne Deckel für den Transport von Substanzen, Gips, mehrere Packungen neutraler Watte zur Sicherung von Sprengstoffüberresten und vielerlei Substanzen zur Sicherung von daktyloskopischen und anderen Spuren und alles, was an Technik und Hilfsmitteln erforderlich war. Langes Suchen musste von vornher­ein vermieden werden. Hier lagerten auch die Einsatzkoffer der Techniker mit den Kameras und Fotogerätschaften, die immer griffbereit waren, sofern sie nicht in einem Barkas B-1000 oder in einem anderen Einsatzfahrzeug untergebracht waren.

      Fast die gesamte Technik stammte aus DDR-Produktion oder der anderer sozialistischer Länder. Wir hatten eine für die damalige Zeit hochmoderne Panoramakamera zur Fertigung von Panoramaaufnahmen aus sowjetischer Produktion, welche noch heute, fast 50 Jahre später, hochaktuell ist. Besonders stolz waren unsere Techniker auf ein Kamerasystem aus Schweden von der Firma Hasselblad. Natürlich hatten wir auch »Praktika«-Fototechnik aus der DDR Produktion. Ich kann nicht sagen, ob die Hasselblad bessere Technik oder schlechthin nur andere Technik von einem anderen Hersteller beinhaltete. Wir verfügten später auch über das System der Sofortbildkamera Polaroid aus der BRD.

      In diesem Raum hatten wir auch Kühlschränke mit Einsatzverpflegung, die aber meist nur aus Bockwurstbüchsen bestand. Aber das war besser als nichts. Nicht nur wir waren oft froh, irgendwo im Gelände eine kalte Bockwurst verspeisen zu können, auch mancher Fährtenhund freute sich darüber. Und hier stand auch ein Tiefkühlschrank, von dem später bei der Beschreibung eines Einsatzes noch die Rede sein wird.

      In den Garagen lagerten ein Laufrad zur Entfernungsmessung im Gelände, Leitern, Seilrollen zum Absperren im Gelände, ein Notstromaggregat, Gummistiefel, Lampen, Batterien, Sanitätstaschen und ein Benzinvorrat.

      Unsere Ausrüstung mit Pkw war in den jeweiligen Jahren unterschiedlich, aber immer auf einem modernen Stand. Anfang der 1970er Jahre hatten wir mehrere Pkw vom Typ Wolga M-21, aber auch einen Tatra-603, der ein bequemes Reisefahrzeug für lange Strecken war, dazu Pkw vom Typ Wartburg. In einem Pkw war ein Stromwandler installiert. So konnten wir mit laufendem Motor des Pkw Wechselstrom 220 Volt zur Nutzung von Scheinwerfern erzeugen. Erst Mitte der 1970er Jahre bestand unsere kleine Flotte ausschließlich aus den Pkw Lada 1500 und 1600.

      Anfang der 1970er Jahre wir ein Fahrzeug, das recht geheimnisumwoben war. Es handelte sich um einen Wolga M-21, und es wurde gleich seitens der Leitung angeordnet, dass dieses Fahrzeug nur von den Kraftfahrern gefahren werden durfte, obwohl wir alle die Genehmigung zum Führen von MfS-Fahrzeugen, auch mit Sondersignal, hatten. Das steigerte unsere Neugier und es sprach sich langsam herum, es würde sich um ein »Tarnfahrzeug« handeln. Mit dieser Erklärung konnten wir aber nicht viel anfangen. So war das geheimnisvolle Fahrzeug, das etwa zwei Wochen ungenutzt in der Garage stand, in aller Munde und schließlich klärte es sich auf: Es handelte sich bei diesem Tarnfahrzeug um die Karosse eines Wolga M21, aber mit einem Motor eines Tschaika. Erstaunlich war schon, dass dieser Motor in den M21 passte. Natürlich war auch erstaunlich, dass mit diesem Fahrzeug Geschwindigkeiten von 200 Stundenkilometern erreicht werden konnten.

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