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Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman. Michaela Dornberg
Читать онлайн.Название Der neue Sonnenwinkel Box 2 – Familienroman
Год выпуска 0
isbn 9783740928636
Автор произведения Michaela Dornberg
Жанр Языкознание
Серия Der neue Sonnenwinkel
Издательство Bookwire
Sagte es und entfernte sich.
Roberta sah ihr nach, Sandra Münster war eine ausnehmend sympathische Frau, sie sah sehr gut aus. Aber das Schönste an ihr war wohl ihr gutes Herz. Dass sie sich in den Witwer Felix Münster verliebt hatte, war zu verstehen. Er sah fantastisch aus, war sehr vermögend. Dass sein Geld und Besitz ins Trudeln geraten waren, war erst Jahre nach ihrer Hochzeit geschehen. Aber das Geld war es auch nicht, was Sandra bewogen hatte, Felix zu heiraten. Ehe es mit ihm und ihr etwas geworden war, hatte sie sich in seinen Sohn Manuel verliebt. Und Sandra liebte ihren Stiefsohn noch immer, kein bisschen weniger als ihre gemeinsamen Zwillingskinder.
»Sandra hat recht«, lachte Felix, »ich habe mir da auch das eine oder andere ausgeguckt, und obwohl von allem reichlich vorhanden ist, seht nur, wie vollbeladen die Teller mancher Leute sind. So etwas ist wirklich unverschämt. Wenn diese Menschen alles bezahlen müssten, dann sähe alles ganz anders aus. Wenn sie alles aufessen würden, dann wäre es gut. Aber wenn halb volle Teller stehen bleiben, weil die Gier größer war als man essen kann, das macht mich wütend.«
Nach diesen Worten, die wirklich zutreffend waren, ging auch er, stellte sich brav an.
Carlo Heimberg war ein richtiger Kavalier.
»Weißt du was, mein Liebes«, schlug er seiner Frau vor, »du suchst jetzt einen schönen Platz für uns aus, und ich gehe zum Buffet. Ich weiß ja, was dir schmeckt und werde das Richtige für dich mitbringen.«
Ehe er ging, warf er ihr einen liebevollen Blick zu.
Marianne von Rieding sah ihrem Mann ganz gerührt nach.
»Carlo ist ein so wundervoller Mensch«, schwärmte sie. »Nach dem Tod meines ersten Mannes hatte ich eigentlich mit dem Kapitel Eheleben abgeschlossen Dass Carlo dann auf meinen Weg kam, das ist beinahe schon ein Wunder.«
Carlo Heimberg und Marianne von Rieding wirkten sehr harmonisch miteinander, sie gingen sehr liebevoll miteinander um. Man spürte, dass es eine tiefe Verbundenheit zwischen ihnen gab. Es war eine erwachsene Liebe, mit der man behutsam umging, weil man wusste, dass so etwas durchaus nicht selbstverständlich war.
Die beiden waren zu beneiden.
Von einer solchen Verbundenheit hatte Roberta auch geträumt. Max war ein großer Fehler gewesen, und dann Kay …, den hatte sie offenbar nur kennenlernen sollen um ihr zu zeigen, dass es Magie in der Liebe gab. Für einen Wimpernschlag hatte sie es erleben dürfen. Doch konnte man davon träumen, dass es so etwas auch im wahren Leben gab?
Roberta wusste es nicht, und deswegen bemühte sie sich, sich auf ihren Beruf zu konzentrieren. In dem befand sie sich auf jeden Fall auf sicherem Boden, da konnte ihr niemand etwas vormachen, da gab es keine Zweifel.
Liebe …
Wer wünschte sich nicht, dass sie einen wie ein Blitzschlag treffen möge. Dumm war nur, dass das Leben nicht auf Wolke Sieben stattfand.
Sie zuckte zusammen, als sie Marianne von Riedings Stimme hörte: »Soll ich Ihnen auch einen Platz freihalten?«, wollte sie wissen.
So gern sie Marianne von Rieding hatte, jetzt war sie doch eher daran interessiert, was und ob etwas bei Nicki und Roberto los war.
Ehrlich gesagt hatte sie da ihre Bedenken, weil sie ihre spontane Freundin kannte. Wenn nötig, musste sie da eingreifen.
Roberta bedankte sich bei Marianne, dann blickte sie sich suchend um.
Von Nicki keine Spur. Sie wäre jetzt zutiefst alarmiert, wenn sie nicht festgestellt hätte, dass auch von Roberto nichts zu sehen war.
Sie begrüßte hier und da jemanden, plauderte ein wenig.
Gerade als sie überlegte, ob sie sich auch mal anstellen sollte, kam von irgendwoher Nicki auf sie zugeschossen, mit hochrotem Gesicht, blitzenden Augen, bestens gelaunt.
Nicki musste nichts sagen, es war ihr anzusehen, dass es mit Roberto ganz offensichtlich gut lief, für den Moment zumindest.
»Du musst dich nicht anstellen. Roberto hat für uns in seinem Büro servieren lassen. Und ich kann dir sagen, meine Liebe, alles nur vom Feinsten.«
Sie hakte sich bei Roberta ein, zerrte sie durch das Restaurant.
»Weißt du, jetzt bin ich doch froh, gekommen zu sein. Roberto ist wirklich ein toller Mann. Und wenn er mich mit seinen glutvollen Augen ansieht und sein ›cara mia‹ flüstert, da bekomme ich eine Gänsehaut.«
Roberta wollte etwas sagen, doch Nicki winkte ab.
»Sag nichts. Ich weiß selbst noch nicht, wie es weitergehen soll, und manches kann man wirklich zerreden.«
*
Nicki wollte noch bleiben, deswegen hatten die beiden Frauen ausgemacht, dass sie einfach ins Doktorhaus kommen sollte, wann sie wollte.
Roberta ließ ihr ihren Hausschlüssel da. Sie würde den Ersatzschlüssel nehmen, der an sicherer Stelle deponiert war.
So war es vereinbart gewesen. Doch als Roberta am nächsten Morgen ins Gästezimmer blickte, war das Bett unberührt.
Nicki war also nicht gekommen, und es gab auch keine Nachricht von ihr.
Was hatte das zu bedeuten?
War sie in der Nacht noch nach Hause gefahren, hatte fluchtartig das Weite gesucht, oder war sie einfach bei Roberto geblieben?
So gern Roberta ihre Freundin auch bei sich hatte, in diesem Fall war sie bereit, zurückzutreten. Das Glück von Nicki, aber auch das von Roberto Andoni lag ihr sehr am Herzen.
Sie ging in die Küche, wo Alma bereits eifrig herumwerkelte und wo es schon köstlich duftete.
»Oh, Frau Doktor. Sie sind früh. Ich bin mit dem Frühstück noch nicht fertig«, rief Alma.
»Ich will auch noch nicht frühstücken«, beruhigte Roberta ihre Perle, das war sie in der Tat. »Aber wenn der Kaffee fertig ist, dann würde ich vorab gern eine Tasse trinken.«
Der Kaffee war fertig, und so setzten die beiden Frauen sich an den Küchentisch. Das machten sie öfters.
Alma erzählte von den Chorproben, die ihr sehr viel Spaß machten.
Sie hatte sich wirklich ganz hervorragend im Sonnenwinkel eingelebt, wohin sie das Schicksal geweht hatte, und sie fühlte sich wohl.
Darüber freute Roberta sich sehr, und sie schöpfte Hoffnung, dass es bei ihrer Freundin Nicki doch auch so sein könnte.
Alma hatte sich schließlich den Sonnenwinkel nicht ausgesucht, es hatte sich ergeben, man konnte sagen, dass es sich gefügt hatte. Und nun war alles gut.
Nicki wollte es nicht einmal versuchen, sondern sie blieb bei ihrer vorgefassten Meinung.
»Und wie war die Eröffnung vom ›Seeblick‹, Frau Doktor?«, erkundigte Alma sich. Und das war gut so. Dadurch wurde Roberta von ihren Gedanken abgelenkt.
Roberta begann zu schwärmen, und das war nicht übertrieben. Es war ja wirklich wunderschön gewesen, eine rundum stimmige Eröffnung, von der alle begeistert gewesen waren.
Roberta erzählte, dass unverhofft auch Nicki gekommen sei. Alma war von Nicki begeistert, und wenn die da war, legte Alma sich besonders ins Zeug.
»Und wo ist sie jetzt?«, wollte Alma wissen. »Schläft sie noch? Bleibt sie?«
Roberta zuckte die Achseln.
»Hier ist sie nicht. Sie hatte meinen Hausschlüssel, aber sie ist wohl im ›Seeblick‹ bei Roberto Andoni geblieben.«
»Aber das ist doch gut«, rief Alma sofort. Sie wusste von dem ewigen Hin und Her, und weil sie den charmanten Italiener auch mochte, hoffte sie auf ein Happy End der beiden. Auch