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In Liebe und Hass - Fioria Band 3. Maron Fuchs
Читать онлайн.Название In Liebe und Hass - Fioria Band 3
Год выпуска 0
isbn 9783960740841
Автор произведения Maron Fuchs
Жанр Языкознание
Серия Fioria
Издательство Bookwire
„Haben wir das Thema nicht schon lange geklärt?“, brummte Jakob.
„Klar haben wir das, aber du wusstest viel länger davon, wer Takuto wirklich war“, entgegnete Lasse aufgebracht. „Du konntest viel leichter verstehen, was vor knapp eineinhalb Jahren passiert ist.“
„Wir, äh, wurden völlig davon, äh, überrascht“, murmelte Genta. „Und das, äh, finde ich, äh, unfair!“
Ich schlang vor lauter Unbehagen meine Arme um mich selbst. „Es tut mir wirklich leid. Bitte verzeiht mir.“
Lasse sah mich lange an. „Du warst wirklich einer meiner liebsten Kollegen ...“
„Und das wäre ich gerne geblieben“, flüsterte ich. „Aber die Schattenbringer haben mich in die Ecke gedrängt. Ich musste meine Fähigkeiten nutzen und habe mich vor dem Vorsitzenden und etlichen Stationsleitern enttarnt.“
„Du bist echt die Tochter von Erik Sato, oder?“, erkundigte sich Benjiro.
„Rein biologisch vielleicht“, zischte ich. „Mein Vater ist das größte Monster, das mir je untergekommen ist! Ich weiß selbst nicht, wie ich so lange nicht merken konnte, dass er ein Verbrecherboss ist.“
Melodia strich mir über den Arm. „Ganz ruhig.“
Ich nickte ihr dankbar zu, bevor ich wieder zu den anderen Rangern blickte. „Könnt ihr mir ... verzeihen?“, bat ich.
Der etwas pummelige Leo lächelte mich milde an und nickte. Benjiro zuckte ratlos mit den Schultern. Genta kaute auf seiner Unterlippe herum, nickte aber ebenfalls. Riku seufzte, dann nickte auch er. „Ehrlich gesagt haben wir es dir nie wirklich übel genommen“, gab Lasse zu.
Erstaunt musterte ich ihn. „Was?“
„Du bist ein Ranger und unser Kollege, wie auch immer du eigentlich heißt“, erklärte er. „Du hast mit uns für Fioria gekämpft. Nur das zählt.“
Stürmisch umarmte ich den etwa 30-jährigen Mann. „Danke!“
„Schon okay“, winkte er ab und tätschelte meinen Rücken.
„Was hat Viktor immer gesagt? In meinem Alter weiß ich, wer gut und wer böse ist. Und Takuto gehörte schon immer zu den Guten, egal, wer er wirklich ist. Er ist einer von uns“, zitierte Riku. „So oder so ähnlich.“
Gerührt lächelte ich. Diese Worte meines verstorbenen Kollegen bedeuteten mir viel. Ich wünschte mir nur, ich hätte sie aus seinem Mund hören können. Doch das ging nicht. Viktor war tot. „Ich danke euch“, murmelte ich ergriffen.
„Als könnte man lange sauer auf dich sein“, lachte Ulrich und legte mir einen Arm um die Schultern. „Wir sind froh, dass du zurück bist und uns im Kampf gegen die Schattenbringer helfen willst.“
„Lloyd und ich werden alles tun, was in unserer Macht steht“, versprach ich.
„Wo bleibt er denn?“, wunderte sich Haru.
„Er sucht einen Parkplatz“, erklärte ich.
„Und wir nehmen einen gesuchten Schattenbringer echt nicht fest?“, meldete sich James ungläubig zu Wort. „Bei Mia verstehe ich es irgendwie, aber ...“
„Du hältst die Klappe, du hast sowieso keine Ahnung“, zischte Haru.
„Na, na“, ermahnte Ulrich sie. „Nein, James, wir nehmen ihn nicht fest, denn er hat uns schon oft geholfen. Er steht nicht auf Eriks Seite.“
„Er wollte nie ein Schattenbringer sein“, flüsterte ich. „Und er ist längst aus der Organisation ausgestiegen.“
„Ein Insider auf unserer Seite ist doch was Gutes“, äußerte sich Lasse.
„Vielleicht erfahren wir von ihm, wo das Hauptquartier dieser Mistkerle liegt“, hoffte Mark.
Ich runzelte die Stirn. „Wisst ihr das noch nicht?“
Melodia schüttelte den Kopf. „Die verstecken sich gut ...“
„Ach so“, murmelte ich. „Lloyd müsste es wissen. Er wollte sowieso mit seinen Freunden in der Organisation reden, um Neuigkeiten zu erfahren.“
„Na, ist das Grund genug, ihn nicht zu verhaften?“, provozierte Haru James.
Er verdrehte die Augen. „Ja, ja. Zicke ... Neulich nachts hast du dich nicht so aufgeführt ...“
„Kein Wort mehr von dieser Nacht!“, verlangte sie wütend. „Du Idiot hast nur ausgenutzt, dass ich betrunken war!“
„Ich hab dich zweimal gefragt, ob du das wirklich willst“, verteidigte er sich.
Vernichtend musterte sie ihn. „Weil Betrunkene ja so klar im Kopf sind, dass sie das entscheiden können!“
„Genug davon“, unterbrach Ulrich den Streit. „Ich habe euch gesagt, ihr sollt dieses Problem in den Griff kriegen. Mir völlig egal, wie ihr das macht, Hauptsache, ihr gefährdet nicht mehr unsere Arbeit durch euren Streit. Als Ranger ist Teamwork unerlässlich!“
James fuhr sich durchs dunkle Haar und schnaubte. „Ja, ja ...“
Haru fixierte den Boden, sichtlich wütend und beschämt zugleich. Ich drückte sie fest an mich. „Du Arme“, flüsterte ich. „Geht das schon seit der Feier so?“
Sie legte ihre Stirn auf meiner Schulter ab. „Der nervt ohne Ende. Dabei hasse ich den Kerl! Ich will nichts von ihm hören!“
„Das ist alles etwas kompliziert“, merkte Melodia an.
„Entschuldige die Verspätung, ich musste ziemlich weit weg parken“, ertönte da eine bekannte Stimme vom Eingang.
Abrupt wirbelten wir alle zu Lloyd herum. Er hatte seinen blauen Mantel angezogen und die Kindertrage umgeschnallt, Takuto hing an seinem Rücken. Von so vielen Rangern ins Visier genommen zu werden, bereitete meinem Freund offensichtlich Unbehagen. Er spannte sich an und beobachtete meine ehemaligen Kollegen genau.
„Alles okay“, beruhigte ich ihn. „Sie nehmen uns nicht fest.“
Zögerlich kam er ein paar Schritte näher. „Gut ...“
„Lange nicht gesehen, Lloyd“, begrüßte Ulrich ihn.
Mein Freund nickte ihm zu. „Hallo.“
„Du willst uns also im Kampf gegen die Schattenbringer helfen?“, fragte James hörbar feindselig.
Lloyd musterte ihn kurz. „Nee, mit der Einstellung überlege ich’s mir noch mal.“ Er wandte sich an mich. „Wer ist der unsympathische Idiot?“
Haru prustete los, als James der Unterkiefer runterklappte. „Gut so, lass dir von dem Kerl nichts bieten“, lachte sie. „Das ist nur James.“
„Geht’s noch?“, rief der Verspottete gekränkt. „Ich kann dich jederzeit hinter Gitter bringen, vergiss das nicht!“
„Hört auf damit!“, verlangte Ulrich.
„Er hat doch ange...“ James wurde von lautem Geschrei unterbrochen. Der Lärm in der Zweigstelle hatte natürlich Takuto geweckt.
„Oh nein“, seufzte ich und schlug mir eine Hand vors Gesicht.
„Kannst du ihn nehmen?“, bat Lloyd. „Ich komme nicht dran.“
Ich schmunzelte. „Genau darum schnalle ich mir die Trage immer vor die Brust, nicht auf den Rücken.“
„Ja, ja“, murrte er.
Unter den fragenden Blicken der anderen ging ich um Lloyd herum und nahm Takuto auf den Arm. „Ganz ruhig“, redete ich