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einmal, wie alt ich bin, und meinen Namen kennt er auch nicht richtig.« Con-

      ny brachte nun auch bei ihrer

      Mutti vor, was sie am meisten geärgert hatte. Vorsichtig hob sie den Kopf. Ihr Blick fiel auf Jens Seeger.

      »Du? Wollen sie dich einsperren?« Conny hatte nicht vergessen, wo sie sich befanden. Jens auf der Polizeiwache zu sehen, brachte sie mit Sabines Aussage, daß er vielleicht eine Gefängnisstrafe verbüßen müsse, zusammen. »Du hast doch gar nichts getan. Ich bin doch schuld.« Conny klopfte sich an die eigene Brust.

      »Jens hat mich begleitet, als ich überall nach dir gesucht habe, Conny«, berichtigte Gudrun, die ihr Töchterchen plötzlich sehr gut verstand. Jens war ein Mensch, den man einfach gern haben mußte.

      »Dann habt ihr… habt ihr miteinander geredet?« fragte Conny hoffnungsvoll.

      »Nicht viel, weil wir beide Angst um dich hatten. Unsere bangen Vermutungen haben wir für uns behalten, und an andere Dinge konnten wir nicht denken. Unterhalten werden wir uns aber noch oft.« Der letzte Satz klang so überzeugend, daß Conny überrascht aufhorchte.

      »Dann darf Jens manchmal zu uns kommen, und ich kann ihm das Vogelnest im Garten zeigen. Oh, jetzt braucht er es ja gar nicht mehr, weil er kein Bio-Lehrer mehr ist.« Connys Gesichtchen wurde ernst und traurig.

      »Wie ist das mit deinem Job?« fragte Gudrun besorgt.

      »Ich hatte ja ohnehin nur eine Aushilfsstelle. Die bekomme ich nicht mehr und eine Planstelle sowieso nicht. Dafür sorgen bestimmt die lieben Kollegen.« Verbittert dachte Jens an Heidi, die ihn aus lauter Eifersucht falsch beschuldigte.

      »Und was wirst du tun?« Auf Gudruns hübschem Gesicht zeichnete sich Betroffenheit ab. Sie konnte sich nur zu gut vorstellen, daß Jens nicht der Mensch war, der untätig bleiben wollte.

      Er lächelte ein bißchen wehmütig. »Dasselbe, das ich bisher getan habe, als ich wegen Einstellungsstop keinen Posten bekommen konnte. Ich werde mich im Autohaus meines Vaters um die Finanzen und die Buchhaltung kümmern. Juniorchef ist zwar mein älterer Bruder, aber wir verstehen uns gut. Es gibt keine Probleme.«

      »Du kennst dich in der Leitung eines Betriebs aus?« fragte Gudrun überrascht.

      »Ich bin praktisch damit aufgewachsen. Mein Vater hat uns schon früh zu allen möglichen Arbeiten herangezogen und auch alle Investitionen mit uns besprochen. Das war ihm ein Bedürfnis, nachdem meine Mutter gestorben war. Die Familie ist ihm sehr wichtig. Mir übrigens auch.«

      »Wollen wir nicht gehen?« Conny fühlte sich im nüchternen Büro der Polizei nicht wohl.

      »Können wir?« Gudrun sah den Beamten hinter dem Doppelschreibtisch fragend an.

      »Nur noch eine Unterschrift fürs Protokoll.« Der Mann in Uniform schob Gudrun ein Formular hin.

      Gleich darauf verließen drei glückliche Menschen die Dienststelle. Conny ging stolz zwischen den Erwachsenen und sah immer wieder erwartungsvoll hoch.

      »Connys Vater wird nach Kuba zurückkehren, das ist sicher«, begann Gudrun, als sie im Auto saßen. »Deshalb brauche ich demnächst einen tüchtigen Geschäftsführer. Hättest du nicht Lust…? Über die Anfangsschwierigkeiten würde ich dir hinweghelfen, und auch danach entscheiden wir alles gemeinsam.«

      Jens war so überrascht, daß er den Motor, den er gerade angelassen hatte, wieder abwürgte.

      »Und du glaubst, daß du mich brauchen kannst?« erkundigte er sich skeptisch.

      Conny hatte inzwischen den Schock, den ihr das selbstverschuldete Abenteuer eingejagt hatte, überwunden.

      »Wir brauchen nicht nur einen Geschäftsführer, sondern auch einen Papa«, meldete sie sich von hinten.

      Einige Augenblicke lang war es unheimlich still im Innenraum des Mittelklassewagens.

      Für Gudrun war diese Äußerung peinlich, Jens freute sich darüber. »Vielleicht kann ich mich für beide Jobs bewerben«, meinte er blinzelnd, was in der Dunkelheit allerdings niemand sah.

      »Du brauchst der Mami nur einen Kuß geben, sagt Sabine«, gab Conny von der Rückbank her ihre Anweisung.

      »Mit dem größten Vergnügen.« Jens legte den Arm um Gudrun und sah ihr liebevoll in die Augen. Ganz sanft und zärtlich berührten seine Lippen ihren Mund.

      Conny paßte genau auf, daß dieser Kuß auch entsprechend lange dauerte. Sie war zufrieden.

Ich will einen Papi - keinen Onkel

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