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blitzenden Zähnen an. »Dir braucht man kein Glück zu wünschen. Du hast es dir eingefangen.«

      Die anderen Gäste drängen heran und bringen ihre Glückwünsche an. Hinter dem Brautpaar verlassen Gellert und Marina die Kirche. Gellert hat Marina noch fester in ihren Nerz gewickelt. Er hilft ihr in den Wagen.

      In Doktor Hartmanns Haus werden zunächst Cocktails herumgereicht. Dabei finden die Freundinnen Zeit, sich einiges zu erzählen.

      Marinas Haut ist ebenfalls gebräunt. Sie trägt das Haar in einer neuen, reizvollen Frisur, und die Augen, diese großen lichtblauen Augen, die Spiegel ihrer reinen Seele sind, bilden einen rätselhaften Kontrast zu der Bräune der Haut.

      »Ich kann es immer noch nicht fassen, daß ihr gekommen seid«, versichert Annemarie zum soundsovielten Male.

      Marina zeigt auf den Gatten, der mit Doktor Hartmann im eifrigen Gespräch steht. »Das war doch für mich eine Überraschung. Wir sind mit dem Flugzeug gekommen, sonst hätten wir es nicht geschafft«, berichtet Marina. »Albert liebt ja Überraschungen. Mit mir wäre heute sowieso nichts anzufangen gewesen, wenn ich ausgerechnet bei deinem Ehrentag nicht hätte dabei sein können.«

      Annemaries Augen wandern hin-über zu den beiden Herren. »Ich glaube, Marina, wir haben beide in den Glückstopf gegriffen. Konrad ist der beste aller Männer; wenn er mit jemand verglichen werden könnte, dann höchstens mit deinem Mann.«

      Auch Marina blickt in die Richtung, wohin Annemaries Augen gewandert sind. Im selben Augenblick sieht Gellert herüber. Seine Augen ruhen mit einem Ausdruck von Innigkeit und Liebe auf ihr.

      Marina ist leicht errötet. Wie immer, wenn sie die hellen Augen ihres Gatten treffen, meint sie, man müßte ihr vom Gesicht ablesen, wie sehr sie ihn liebt.

      Susanne ist nicht da. Doktor Hartmann hat sie mit seiner Hausdame, mit der er sehr zufrieden ist und die Susannes Herz im Sturm erobert hat, für ein paar Tage weggeschickt. Sein junges Glück will er vorerst für sich genießen. Da sie keine Hochzeitsreise machen können, er hat einige wichtige Termine wahrzunehmen, wollen sie es sich im Hause so gemütlich wie möglich machen.

      So vergeht Annemaries Hochzeitstag in reinster Freude und Harmonie.

      Wochen sind wieder vergangen.

      An einem Vorfrühlingstag, als Gellert zum Essen heimkommt, findet er einen wunderhübsch gedeckten Tisch in Marinas Salon vor.

      »Weißt du, was heute ist?« empfängt sie den Gatten und reicht ihm den Mund zum Kuß.

      »Keine Ahnung«, stellt er sich unwissend.

      »Oh, Albert!« Das klingt ganz entsetzt.

      Er küßt sie schnell noch einmal.

      »Haben wir vielleicht unseren Hochzeitstag?«

      »Also hast du es doch nicht vergessen.« Sie strahlt ihn an. Er greift in seine Rocktasche und überreicht ihr ein schmales, längliches Kästchen.

      Sie öffnet es. Auf weißem Samt liegt ein kostbares mit Brillanten besetztes Armband. Sie ist ganz benommen.

      »Ich glaube – du verwöhnst mich zu sehr«, sagt sie. Ihr wird tatsächlich angst und bange. So viel Glück muß den Neid der Götter herausfordern.

      Er nimmt sie in seine Arme. »Mir kommt es immer vor, daß ich dich noch viel zu wenig verwöhne. Was sind schon Geschenke, mein Liebling? Ein Herz voller Liebe, wie du es mir entgegenbringst, wiegt viel, viel schwerer.«

      »Immer verstehst du es, dich als den Nehmenden hinzustellen. Ich komme mir neben dir klein und unbedeutend vor.« Sie sieht ihn mit einem verwirrten Blick an.

      »Weißt du noch immer nicht, welche Rolle du in meinem Leben spielst?« fragt er ernsthaft.

      »Du mußt es mir noch sehr oft sagen, Albert.«

      »Gib mir deinen Arm«, fordert er sie auf. Er nimmt das Armband aus dem Kästchen und legt es ihr an. »Jetzt wirkt es erst.«

      Bewundernd dreht sie ihren Arm hin und her. »Viel zu kostbar.«

      Er drückt sie an sich. »Du sollst das nie wieder sagen, hörst du, sonst muß ich ernstlich böse werden. Übrigens habe ich noch eine Überraschung. Mach dich heute abend recht schön, wir gehen ins Konzert.«

      »Hast du das Programm mit?« forscht sie. Sie haben am Tisch Platz genommen. Sorgsam legt Marina das Armband in das Kästchen zurück.

      »Nichts wird verraten«, lacht er. »Das soll ja meine Überraschung sein.«

      Als er Marina abends abholen kommt, findet er sie inmitten des Zimmers, strahlend schön, eine zarte Frauengestalt mit einer biegsamen Taille, umflossen von einem zartblauen Abendkleid, das wie abgestimmt zu ihren Augen ist.

      Sie muß sich nach allen Seiten drehen.

      »Du bist wahrhaftig schön«, sagt er mit Andacht. Ungeachtet des Kleides wirft sie sich in seine Arme.

      »Wenn ich dir nur gefalle, Albert, nichts interessiert mich sonst.«

      Arm in Arm gehen sie zum Wagen, den Felix steuert.

      Diesmal sitzen sie zusammen in derselben Loge, in der einst Marina allein gesessen hat. Die alten Erinnerungen tauchen wieder auf.

      Ihre Hand tastet sich zu der des Gatten. Fest umschließt er die schlanken Finger Marinas.

      Dann beginnt das Konzert. Das große Sinfonie-Orchester spielt. Marina verliert sich ganz und gar an die Musik. Es geht wie ein elektrischer Strom durch ihren Körper, als der Sänger erscheint.

      Es ist der gleiche, der auch damals gesungen hat.

      Sie wechselt einen Blick mit dem Gatten. Sie weiß jetzt, warum er ihr nichts vom Programm gesagt hat.

      Und alles spielt sich in gleicher Reihenfolge ab wie damals. Zum Schluß muß er sich so oft verneigen, daß ihm nichts anderes übrigbleibt, als immer wieder eine Zugabe zu geben.

      Marina preßt ganz fest die Hand des Gatten. Die Musik setzt ein, und dann fällt der Sänger ein:

      »Du bist die Welt für mich,

      Ich lebe nur für dich,

      Für dich allein…«

      Marina läßt sich zurückgleiten und schließt die Augen. Damit hat Albert sie aus tiefer Bewußtlosigkeit gerissen. Es ist ihr gemeinsames Lied. Gellert beobachtet seine schöne Frau. Er ahnt, was in ihr vorgeht. Er neigt sich zu

      ihr.

      »Weißt du nun endlich, was du für mich bist? Meine Welt, in der ich arm und einsam wäre – ohne dich!«

      Er preßt ihre Finger so fest, daß es sie schmerzt. Aber sie lächelt ihn an, dankbar und glücklich.

      Und heute abend, nimmt sie sich vor, wird sie Albert ihr Geheimnis anvertrauen. Sie werden bald nicht mehr zu zweit, sondern demnächst zu dritt sein.

      Sie hört Professor Eickberg sagen:

      »Sie sind noch jung, liebe, gnädige Frau. Sie werden noch viele, viele Kinder haben.«

      – E N D E –

Cover Mein Leben für mein Kind

      Wie ein gefangenes Tier lief Udo Reimer in seinem Zimmer hin und her. Eine merkwürdige Unruhe hielt ihn gepackt, die er nicht loswerden konnte.

      Er ging von Zimmer zu Zimmer, ruhelos, unschlüssig, blieb hier stehen, rückte an einem Gegenstand und stellte ihn gedankenlos an einen verkehrten Platz.

      Vor dem hohen Spiegel in der Diele des abseits gelegenen Hauses, das er unlängst gemietet hatte, blieb er stehen und betrachtete sich aufmerksam.

      Etwas wie Ekel packte ihn. Zerstört das einst so schöne Gesicht. Ein Zug von Überdruß und Leichtsinn um den Mund. Die Augen von

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