ТОП просматриваемых книг сайта:
Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch. Walther Kabel
Читать онлайн.Название Science-Fiction-Romane: 33 Titel in einem Buch
Год выпуска 0
isbn 9788075835246
Автор произведения Walther Kabel
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Der Leutnant füllte sein Whiskyglas und trank … Seine Hand zitterte leicht.
Kapitän Gadarros nahm das Wort, und seine Stimme verriet, daß ich nunmehr kaum noch mit den bisherigen Ausflüchten mich aus der peinlichen Lage befreien könnte. Man vermutete in mir ebenfalls einen Eingeweihten, man glaubte mir nicht, daß ich zufällig mit in diese dunklen Dinge hineingezogen worden sei. Gadarros schaute mich scharf an. »Mr. El Gento, zu meinem Bedauern muß ich jetzt mit allem Nachdruck ein rückhaltloses Geständnis fordern. Leugnen Sie nicht mehr, Sie gehören mit zu diesen Fremden, die hier im Pazifik ein technisches Wunder geschaffen haben. Zunächst: Wo sind unsere drei Matrosen, die auf der Brigg mit Hiruto und der Sennorita davonfuhren?«
»Tot!«
»Ah – dann hat Hiruto nicht gelogen. Er behauptete, die drei hätten sich an der Dame vergreifen wollen …«
»So sagte er …«
»Sagte?!«
»Ja, denn ich war nicht dabei, als sie starben. Ich will Ihnen mitteilen, was ich weiß … Verlangen Sie jedoch keine Namen von mir …«
Ich erzählte … wie Chubur die Brigg an der Satansinsel beim Fischen entdeckt hatte, wie er uns holte, wie wir die Brigg wieder flott machten, den Pudel fanden, wie wir Hiruto und die junge Dame endlich erwischten, nachdem sie uns mehrmals betäubt hatten …
Kapitän Gadarros merkte, daß ich nicht log … Er schüttelte nur immer wieder den Kopf.
Und ich schloß mit den berechtigten Worten: »Sie sehen, ich weiß im Grunde nicht mehr als Sie! Ich habe sogar niemals die unterirdischen Gemächer der Insel betreten, ich ahnte nur ihr Vorhandensein. Ich gebe Ihnen aber darin vollkommen recht: Diese künstliche Insel versinkt, erscheint, und hinter alledem steckt die überragende Intelligenz eines einzelnen Mannes, der die scheinbaren vulkanischen Eruptionen einfach durch Minen hervorruft, der die Insel einnebelt, der hier, wo wir jetzt mit dem Kutter noch immer kreuzen, tief unter dem Wasser weiterlebt, atmet, – – wartet, bis wir davongefahren sind und er das Eiland wieder auferstehen lassen kann …!«
Gadarros drückte mir die Hand. »Es hieße Sie beleidigen, Ihre Angaben irgendwie anzuzweifeln … Und wenn wir die Sache nun einmal rein vom Standpunkt des internationalen Seerechts betrachten wollen, worauf ich übrigens das Marineamt schon hingewiesen habe: Kein Staat hat die Befugnis, irgend jemandem zu verbieten, auf offenem Meere, das niemandes Eigentum ist, sich eine Insel zu erbauen. Für die Einmischung Chiles fehlt hier jede rechtliche Grundlage – jede! Eigentlich sind wir sogar bereits zu weit gegangen. Ich habe mich leider dazu hinreißen lassen, die Brigg Hirutos damals anzugreifen. Wir haben das Feuer eröffnet, wir haben auch nachher in blindem Übereifer uns schwere Übergriffe erlaubt, für die sowohl England als auch Japan von uns Rechenschaft fordern könnte. Handelte es sich bei diesem Eiland etwa um ein Piratennest, wäre bewiesen, daß die Leute der Insel irgendwie sich vergangen haben, so wäre ich freilich geschützt. Doch davon ist keine Rede, – es sind weder Piraten noch Verbrecher, – zu ihnen gehört ein Mann wie Sajo Hiruto, Baron und Günstling des Kaisers von Japan, der reichste Mann Japans noch dazu, – wo würde der sich mit Verbrechern verbünden! Ich befinde mich also in einer äußerst unangenehmen Lage, Mr. El Gento. Diese Expedition kann mich Kopf und Kragen kosten, falls Japan und England sich einmischt, und man weiß ja, wie energisch die beiden Großmächte für ihre Untertanen eintreten!«
Er wehte den Zigarettenrauch mit der Hand weg … »Am besten wäre es, die Geschichte totzuschweigen. Das werden auch meine Vorgesetzten einsehen. Zum Beispiel wäre jede politische Brüskierung Japans für uns Chilenen äußerst gefahrvoll. Japan schielt längst nach den unserer Küste vorgelagerten Inselgruppen. Die Japaner würden jeden Vorwand benutzen, diese Inseln zu besetzen. Mit einem Wort, Mr. El Gento, – ich möchte mich geschickt wieder aus der Affäre ziehen. Wir Überlebenden der Jacht werden heimkehren und uns um das Eiland nicht weiter kümmern. Ich bitte Sie also, uns den Kutter zur Verfügung zu stellen.«
Gadarros hatte mit vollendeter Höflichkeit gesprochen. Seine Beurteilung der Sachlage war auch durchaus richtig. Er hatte seine Befugnisse in der Tat weit überschritten. Anderseits: Wie sollte ich mich seinem Wunsche gegenüber verhalten, ihm den Kutter zu überlassen?!