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froh und glücklich sein.«

      »Wie heißt er?«

      Die Försterin wiederholte den Spruch, und Pucki sprach ihn mehrmals nachdenklich vor sich hin.

      »Mutti, wird man glücklich, wenn man den anderen beglückt?«

      »Ja, mein Kind; du freust dich ja auch, daß wir Rose ein schönes Weihnachtspaket schicken. Schenken zu dürfen macht Freude. Wir beglücken durch dieses Paket deine Freundin und sind selbst glücklich darüber, daß wir dazu imstande sind. Hast du nun begriffen, was der Spruch bedeutet?«

      »Ja, Mutti.«

      Bei den Besorgungen in der Stadt trafen sie Frau Niepel, die ebenfalls Einkäufe machte.

      »Sie werden am Weihnachtsabend wieder viel Trubel im Hause haben, liebe Frau Niepel, Ihre drei Buben werden dafür sorgen.«

      »Mein Ältester macht mir viel Kummer; er lernt auch nicht gut, ich bin darüber recht unglücklich.«

      Man ging weiter zum Kaufmann.

      Puckis Augen wunderten durch den großen Raum. Die vielen Kästen und Gläser erregten stets ihr Interesse. Dort drüben stand ein hohes Glas mit Schokolade. Schon manches Mal hatte ihr der freundliche Kaufmann ein Stückchen Schokolade daraus geschenkt. So ging sie zu dem Glase und sah es verlangend an.

      »Du möchtest wohl ein Stück«, sagte der Kaufmann, »hier hast du eines.«

      »Danke.«

      Mit großem Appetit verzehrte Pucki das Stückchen Schokolade. Sie fand, daß der Spruch auf dem Holzbrett etwas sehr Schönes sei.

      »Mutti«, sagte sie auf dem Heimwege, »wie glücklich wird der Weihnachtsmann sein, wenn er mich zu Weihnachten beglücken kann. Ich meine, der Weihnachtsmann sollte mir recht viel schenken.«

      Der eingelernte Spruch ließ Pucki keine Ruhe mehr.

      Das Packen der Pakete an Bekannte und Verwandte kurz vor Weihnachten war für sie ein Fest. Alles das, was die Mutter zusammentrug, erschien ihr nicht genug.

      »Könnten wir nicht noch ein bißchen mehr einpacken?«

      Sie brachte bald dieses, bald jenes heran, mitunter mußte Frau Sandler entsetzt abwehren. Die Tochter hätte am liebsten die ganze Speisekammer ausgeräumt. Jedesmal, wenn wieder ein Paket fertiggestellt war, umhalste sie die Mutter stürmisch und jauchzte:

      »Gelt, nun sind wir beide glücklich!«

      An Rose Scheele gingen sogar zwei Pakete ab. Pucki hatte mancherlei von ihrem Spielzeug geopfert, und auch von dem Schmanzbauer war eine Wurst und ein großes Stück Butter gespendet worden.

      »Wäre der große Claus schon hier, er schickte ihr ganz gewiß auch was Schönes. Wie wird sie sich freuen!«

      Für Frau Scheele wurde auch noch ein Geldgeschenk beigelegt mit der Bitte, ihren Kindern einen Weihnachtsbaum zu kaufen, damit auch dort rechte Weihnachtsstimmung herrsche.

      »Du sitzest immer neben mir, Pucki, und scheinst ganz zu vergessen, daß der Aschenbecher für Vati noch nicht fertig ist. Willst du ihm etwas Unfertiges auf den Weihnachtstisch legen?«

      »Mutti, wo denkst du hin! Ich hab' nur noch ein paar kleine Stäbchen durchzuziehen.«

      »So geh und mache alles fertig.«

      Pucki saß im Zimmer und quälte sich mit der Handarbeit. Sie überhörte es, daß der Vater heimkam, sie sah auch nicht auf, als er die Tür öffnete, da sie glaubte es wäre die Mutti.

      »So fleißig, Pucki?«

      Das Kind stieß einen entsetzten Ruf aus, nahm den Aschenbecher, hielt ihn auf den Rücken, sah vor sich die Stäbchen und griff nach ihnen, nachdem sie den Aschenbecher auf den Stuhl gelegt hatte.

      »So, Vati, du hast doch nichts gesehen?«

      Mit vergnügtem Lachen ließ Pucki sich wieder auf dem Stuhl nieder, auf dem ihre Arbeit lag. Aber sofort sprang sie auf, denn sie hatte ein leises Knacken gehört.

      »Vati – nu ist alles kaputt! – Oh – –« Puckis Stimme zitterte bedenklich. »Da wollte ich dich beglücken – – sieh mal, wie er jetzt aussieht, und er war doch so schön!«

      Der Aschenbecher war vollkommen zerdrückt, der größte Teil der Stäbchen zerbrochen.

      »Nun ist bald Weihnachten, und alles ist kaputt – ach, Vati, ich bin so traurig!«

      »Das ist freilich schlimm, Pucki. Warum bist du immer so stürmisch.«

      »Du solltest es doch nicht sehen und solltest nichts wissen. Ach, Vati, es ist sehr schlimm!«

      »Wollen mal sehen, ob wir den Aschenbecher nicht wieder heil bekommen.«

      »Hilfst du mir?«

      »Ein bißchen.«

      »Ach, Vati, du bist aber gut!«

      »Na, dann gib mal her. Wir wollen gleich mal sehen, was wir machen können.«

      Einige Minuten später, als Vater und Tochter emsig bei der Arbeit waren, kam Frau Sandler ins Zimmer.

      »Nanu, was wird denn hier gemacht?«

      Pucki sprang auf und hing der Mutter am Halse.

      »Ich helfe ihr ein wenig«, sagte der Vater.

      »Mutti, der Vati weiß nicht, was wir machen. Er denkt, das ist was anderes. Wir sagen ihm nicht, was das wird. – Nicht wahr, Vati, du weißt nicht, was das ist.«

      »Gewiß etwas für deine Puppenstube.«

      »Ach, Mutti!« jubelte die Kleine, »der Vati weiß es wirklich nicht.«

      Später erfuhr Frau Sandler von dem Unglück, daß Pucki den Aschenbecher völlig zerbrochen hatte, in ihrem Eifer, das Geschenk zu verbergen. Sie ließ es daher ruhig geschehen, daß der Vati seinem Töchterchen bei der Arbeit half.

      Es war für Sandler gar nicht einfach, die zierlichen Stäbchen in die vorgebohrten Löcher zu stecken, und Pucki lachte hell auf, wenn dem Vati ein Stäbchen wieder heraussprang.

      »Meinste nicht, Vati, daß das sehr schwer ist und daß wir uns große Mühe geben müssen?«

      »Ja, ich würde mir so viel Arbeit für meine Puppenkinder nicht machen!«

      »Vati, es ist doch gar nicht für die Puppenstube.«

      »So, wer bekommt es denn dann? Wohl ein Weihnachtsgeschenk?«

      »Ich sag' dir nichts! Ich sag' dir nichts!«

      »Ich denke, nun kannst du den Rest allein fertigmachen.«

      »Ach, Vati, noch ein ganz kleines bißchen kannst du mir helfen.«

      Schließlich wurde der Aschenbecher gemeinsam fertiggestellt.

      »Nimm ihn aber gut in acht«, mahnte der Vater, »setze dich nicht wieder darauf, es ist kein Stuhl, sondern ein Aschenbecher.«

      »Oh, woher weißt du das?«

      »Ach so – na, vielleicht ist es auch etwas anderes.«

      »Findest du ihn sehr schön?«

      »Herrlich, Pucki.«

      »Na, dann ist es gut, dann wirst du dich ja freuen!« – –

      So kam das Weihnachtsfest immer näher heran. Endlich schrieb man den vierundzwanzigsten Dezember. Pucki steckte mit ihrer Unruhe die kleine Schwester an. Die beiden Kinder konnten sich vor Ungeduld kaum noch lassen. Da war es ein Glück, daß an diesem Tage ganz plötzlich Claus Gregor im Forsthause erschien. Pucki begrüßte ihn mit hellem Jubel.

      »Weißt du auch, daß heute Weihnachten ist? – Großer Claus, ich habe immerfort den Daumen gedrückt und an dich gedacht. – Ich schenke dir auch was, komm mal mit, großer Claus!«

      Im Garten stand

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