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Die Prinzen von Orleans. Александр Дюма
Читать онлайн.Название Die Prinzen von Orleans
Год выпуска 0
isbn
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
Издательство Public Domain
Hätte jener Officier eine solche Beschimpfung nicht auf der Stelle züchtigen sollen?. . .
Endlich wichen die Soldaten von selbst; aber der Mangel gehöriger Anführung und die verschiedenen sich widersprechenden Befehle brachten Verwirrung hervor, die Anarchie that das Uebrige. Orleans weigerte sich, le Guerchois zu Hilfe zu ziehen, welcher an der Spitze seiner Marine-Brigade schon die feindlichen Reihen durchbrochen hatte und Verstärkung bedurfte, um das begonnene Werk zu vollführen. Der Herzog von Orleans berief die Anführer zusammen und erklärte ihnen, daß sie ihr Heil in der Flucht suchen müßten. So gab er das Signal zum Rückzuge. Murrend folgten ihm die französischen Soldaten.
Und dennoch ward Orleans, als er an den Hof zurückkehrte, mit Lobprüchen wegen seiner im Gefecht bewiesenen Tapferkeit überhäuft und fein Mißlingen eine ruhmvolle Niederlage genannt!
Mademoiselle Seri, jetzt Gräfin Argenton, eilte ihrem Geliebten entgegen, welcher zurückkehrte, wie er abgegangen war, der Meinung rechtlicher Leute trotzend und die guten Sitten mit Füßen tretend.
Da der Herzog sah, daß seine Feigheit mit Lorbeern gekrönt ward, richtete er, um das Ziel der Orleans, sich, selbst während der Thränen der Ihrigen, der Throne zu bemächtigen, nicht zu verfehlen, sein Augenmerk auf Spanien, mit der geheimen ehrgeizigen Absicht, Philipp V. die Krone zu stehlen. Hier der Brief, den er an Frau von Maintenon, die damals allmächtige Favorite des Königs, schrieb:
»Gnädige Frau!
»Ich würde glauben, gegen die Dankbarkeit, die ich
»über Ihre Güte empfinde, zu sündigen, so wie gegen
»das Vertrauen, welches ich der mir von Ihnen verspro-
»chenen Freundschaft schuldig bin, wenn ich Ihnen nicht
»Rechenschaft ablegte von den Schritten, die ich bei dem
»Könige gethan habe, von denen er mit Ihnen ohne Zweifel
»sprechen wird, und wegen welcher ich um Ihre gütige
»Verwendung bitte. Ich habe ihn ersucht, in Spanien
»dienen zu dürfen.
»Ich bitte Sie, gnädige Frau, überzeugt zu sein, daß ich bei dieser Gelegenheit weder meine Neigung, noch meine Eigenliebe berücksichtige. Ich halte mich nicht für fähig, Besseres zu leisten, als die, welche bis jetzt dort waren, geleistet haben; aber ich glaube, daß, indem ich als eine Art Geißel für den Schutz des Königs gegen die Spanier betrachtet werden kann, ich vielleicht beitrage, ihren Eifer und ihre Treue gegen ihren König anzufeuern. Ich schmeichle mir wenigstens, weder den Truppen des Königs, meines Oheims, noch denen des Königs von Spanien ein übles Beispiel gegeben zu haben.
»Ich glaube, gnädige Frau, daß, da ich Ihnen meine Ansicht über diese Sache vorgestellt habe, ich nicht hinzuzufügen brauche, wie leicht ich mich in die Gesinnungen derer, die in jenem Lande das Vertrauen des Königs besitzen, fügen würde. Ich habe ihm also meinen Wunsch vorgestellt, und er hat mir etwas geantwortet, was mich um so mehr überrascht hat, als ich mich weder für totalentvoll, noch für so hochstehend halte, um solche Eifersucht einflößen zu können.
»Der König sagte mir mit einer Güte und einem Vertrauen, wovon ich tief gerührt bin, daß er mich völlig fähig zu dem Posten, zu dem ich mich erböte, glaube, daß aber der König von Spanien einigen Argwohn aus meiner Ernennung dazu schöpfen könne.
»Sollte es möglich sein, daß einige Jahre mehr dem Könige von Spanien solche Empfindungen eingeflößt hätten, da derselbe doch überzeugt sein kann, daß, der Bande des Bluts gar nicht zu gedenken, meine Ehrfurcht und Anhänglichkeit für den König und ihn, mir einen Ruhm jederzeit theurer als den meinigen machen werden? Machen Sie, gnädige Frau, nach Ihrer vortrefflichen Einsicht Gebrauch von dem, was ich Ihnen so eben in Bezug auf das Gelingen der Sache und die Zufriedenheit des Königs vorgestellt habe. Nur nach Seinem Willen wünsche ich den meinigen zu lenken, und sollte. Er je für gut befinden, mich nach jenem Lande zu schicken, so werde ich, gewohnt, mich der Beweise Ihrer Güte zu erfreuen, überzeugt sein, daß ich auch diese neue Gunst nur Ihnen zu danken habe, und werde dieselbe als die wichtigste, die mir Zeit meines Lebens zu Theil geworden ist, betrachten, weil fiel mir vielleicht die einzige Gelegenheit gibt, mich im Dienste des Königs aufzuopfern, und demselben so die Ehrfurcht, die Dankbarkeit, und wenn ich es auszusprechen wagen darf, die Zärtlichkeit zu beweisen, die ich für seine Person hege.
»Ich beschwöre Sie, gnädige Frau, Rücksicht darauf zu nehmen und überzeugt zu sein, daß nichts meine Ehrfurcht und Dankbarkeit für Sie übersteigt und ich mit diesen Gesinnungen lebenslänglich sein werde« 2c.2c.
Die Redensarten, Listen, Schmeicheleien, ja Erniedrigungen fehlten jenen Fürsten nicht, wenn es ihnen darauf ankam, sich einem Throne zu nähern! Sie wußten allen Denjenigen zu schmeicheln, von denen sie Förderung ihrer herrschsüchtigen Pläne erwarteten.
Frau von Maintenon erhielt vom Könige, was der Ehrgeizige von ihr erbeten hatte. Orleans wurde nach Spanien geschickt, wo der Herzog von Berwick, der die französische Armee kommandierte, ihn mit großer Auszeichnung empfing; er brauchte sich nur vor Bayonne, Valencia und Saragossa zu zeigen, um alle Thore sich öffnen zu sehen. Die Belagerung von Lerida allein verdient erwähnt zu werden. Die Stadt ward von französischen Truppen genommen; diese Truppen bestanden größtentheils aus fremden Abenteurern, die Ludwig XIV. anzuwerben genöthigt gewesen war, indem Frankreich, gänzlich erschöpft, nur noch Kinder in den Kampf zu schicken hatte. Der Herzog von Orleans gab die Stadt der Plünderung dieser Miethlinge Preis. Bei seiner Rückkehr nach Frankreich ward er wieder mit den Lobprüchen des Hofes überhäuft, darauf ging er wieder nach Spanien zurück. Aber sein Naturell, einen Augenblick bezähmt, gewann bald die Oberhand; er empörte, den Hof von Madrid durch seine unbezähmte Neigung zu Vergnügungen und Orgien. Bei einem Souper erlaubte er sich sogar sehr schlechte, gemeine Spöttereien über Frau von Maintenon und Frau von Ursins, die Geliebte Philipp V. Diese leichtsinnigen Witzeleien wurden beiden königlichen Buhlerinnen hinterbracht, und sie nährten seitdem einen tiefen Unwillen gegen den Herzog.
In dieser Zwischenzeit kam es an den Tag, daß Orleans die Sache, zu deren Vertheidiger er sich aufgeworfen hatte, verrathend, den erniedrigenden Vorschlägen des Wiener Hofes ein geneigtes Ohr geliehen hatte. Niemand wunderte sich darüber. Gleichzeitig erfuhr man, daß er sich durch Lord Stanhope, einen Gefährten seines Leichtsinns, überreden, auch durch das Gold Englands hatte verführen lassen. Auch wurde es bekannt, daß er die Absicht habe, sich seiner Gemahlin zu entledigen und die verwitwete Königin von Spanien zu heirathen; das Wort Gift gehörte zu denen, die schon damals den Namen Orleans brandmarkten.
Die Gefechte, welche zwischen den beiderseitigen Truppen. Statt fanden, waren von geringer Bedeutung. Orleans, wie die andern Prinzen, zogen die Degen nicht; denn die Fürsten halten sich, einem groben Irrthum unterliegend, der die Republiken stand macht, und ihnen Aussichten in die Zukunft gewährt, während der Kämpfe fern von der Gefahr. Wer kann sagen, wie weit Hochmuth und Wahnsinn, wenn sie sich des beschränkten Gehirns der Könige bemächtigt haben, führen können?. . .
Als Orleans nach Madrid zurückkam, sah er sich ernsten Befragungen unterworfen; anscheinend ganz harmlos schwatzend, fühlte man ihm auf den Zahn; man verlangte Rechenschaft über seine Unterhandlungen mit den Feinden. Er war gezwungen, gehaßt und verachtet abzureisen. In Madrid ließ er einen seiner Genossen, einen gewandten Spion, Namens Renaut, der, indem er für Orleans wirkte, ein solches Aergerniß gab, daß Ludwig XIV., von seinen Schleichwegen