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Akte. Александр Дюма
Читать онлайн.Название Akte
Год выпуска 0
isbn
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
Издательство Public Domain
Der junge Mann griff lebhaft nach dem Kranze, den ihm die Korintherin darbot, und setzte ihn auf sein Haupt.
Die Götter sind uns gnädig, rief er aus. Sieh her, Sporus, Orangenblüten von dem Baume der Hesperiden, dessen goldene Früchte dem Hippomenes Sieg verliehen, indem sie Atalante in ihrem Lauf aufhielten, und Oleander von Apollos heiligem Baume. Wie heißt du, Botin meines Glückes?
Ich heiße Akte, antwortete das Mädchen errötend.
Akte rief der ältere der beiden Reisenden aus. Hörst du, Sporus? Noch eine glückliche Vorbedeutung. Akte heißt das Ufer. So erwartete mich das Land der Griechen, um mich zu krönen.
Was findest du daran Verwunderliches, bist du nicht der Auserwählte, Lucius? antwortete der Jüngling.
Wenn ich nicht irre, fragte das Mädchen schüchtern, bist du gekommen, um einen der Preise zu erringen, die der römische Prokonsul den Siegern verleihen wird?
Die Gabe zu erraten ist dir in gleichem Maße eigen wie das Geschenk der Schönheit, sagte Lucius.
Gewiß hast du Verwandte in der Stadt!
Meine ganze Familie ist in Rom.
Oder doch einen Freund?
Meinen einzigen Freund siehst du hier, er ist so fremd wie ich in Korinth.
Vielleicht hast du Bekannte?
Ich habe keine.
Unser Haus ist groß, und mein Vater ist gastfreundlich. Wird Lucius unserem Hause die Ehre erweisen? Wir wollen Kastor und Pollux bitten, daß sie ihm günstig seien.
Bist du nicht vielleicht ihre Schwester Helena, schönes Mädchen? unterbrach sie Lucius. Es heißt, daß sie in einer Quelle zu baden pflegte, die nicht weit von hier entfernt sein kann. Diese Quelle besaß jedenfalls die Kraft, das Leben zu verlängern und die Schönheit zu erhalten. Venus wird dieses Geheimnis dem Paris und Paris wird es dir vertraut haben. Wenn dem so ist, führe mich zu dieser Quelle, Akte! Nun ich dich gesehen habe, möchte ich ewig leben und immer dich sehen.
Ach, ich bin keine Göttin, antwortete Akte, und die Quelle der Helena besitzt keine Wunderkraft. Doch hast du dich über die Lage nicht getäuscht, hier, wenige Schritte von uns, stürzt sie von einem Felsen ins Meer.
Dann ist der Tempel daneben der Neptunstempel?
Ja, und diese Fichtenallee führt zum Rennplatz. Früher, sagt man, habe jedem Baum eine Bildsäule gegenübergestanden; aber Mummius hat sie weggenommen, und so haben sie für immer mein Vaterland für das deinige vertauscht. Willst du diese Allee hinabgehen, Lucius? fuhr das Mädchen lächelnd fort, sie führt zum Hause meines Vaters.
Was denkst du von diesem Anerbieten, Sporus? sagte der junge Mann, indem er die Mundart wechselte und lateinisch sprach.
Daß du nicht an der Beständigkeit deines Glückes zweifeln darfst.
Wohlan, so will ich ihm noch dieses Mal vertrauen, denn noch nie ist es mir in einer so hinreißenden und berückenden Gestalt erschienen wie heute. Dann nahm er den jonischen Dialekt wieder auf, den er vollkommen rein sprach. – Führe uns, Mädchen, sagte Lucius, wir wollen dir folgen, und du, Sporus, befiehl dem Lybikus, daß er über Phöbe wachen soll. Akte ging voran, während der Jüngling zu dem Schiffe zurückkehrte, um den Befehl seines Herrn auszurichten. Als sie bei dem Rennplatz angekommen waren, blieb sie stehen und sagte zu Lucius: Siehst du, hier ist der Ringplatz. Er ist mit Sand bestreut und wohl vorbereitet, denn übermorgen beginnen die Spiele. Rechts auf der anderen Seite des Flusses am Ende der Fichtenallee ist das Hippodrom, wo am zweiten Tage die Wagenrennen stattfinden. Dort in der Richtung nach der Burg hin liegt auf halber Höhe des Hügels das Theater, wo um den Sängerpreis gestritten wird. Um welchen der drei Preise wird sich Lucius bewerben?
Um alle drei, Akte.
Du bist ehrgeizig, junger Mann.
Die Zahl drei ist den Göttern wohlgefällig, sagte Sporus, der seinen Gefährten eben eingeholt hatte. Geleitet von ihrer schönen Wirtin, gingen die Reisenden weiter. In der Nähe der Stadt blieb Lucius stehen.
Was ist das für ein Brunnen, und was sind das für zerbrochene Bildwerke? sagte er. Sie scheinen der besten Zeit griechischer Kunst anzugehören.
Es ist der Brunnen der Pyrene, deren Tochter hier von Diana getötet wurde, antwortete Akte. Als die Göttin sah, wie schmerzlich die Mutter ihr Kind beweinte, verwandelte sie diese in einen Quellbrunnen. Die Bildwerke sind von Lysippos, einem Schüler des Phidias.
Schau her, Sporus, rief der junge Mann mit der Leier begeistert aus. Welch herrlicher Ausdruck liegt in diesen Gestalten! Hier ist der Kampf des Ulysses mit den Freiern der Penelope dargestellt, nicht wahr? Sieh doch, wie prächtig dieser Verwundete stirbt, wie er sich vor Schmerzen krümmt. Der Stich sitzt unterhalb des Herzens; wäre er nur wenige Linien höher getroffen, so hätte er keinen Todeskampf gehabt. Oh! der Bildhauer war ein trefflicher Künstler, der sein Handwerk wohl verstand. Ich werde diesen Marmor nach Rom oder nach Neapel bringen lassen. Ich will ihn in meinem Atrium haben. Noch nie habe ich einen lebenden Menschen unter solchen Leiden verscheiden sehen.
Er ist ein Zeuge unserer früheren Herrlichkeit, sprach das Mädchen. Die Stadt ist eifersüchtig und stolz darauf; wie eine Mutter, die ihre schöneren Kinder verloren hat, umfaßt sie die inniger, die ihr noch geblieben sind. Ich glaube kaum, daß du reich genug bist, diese Trümmer zu kaufen.
Kaufen! antwortete Lucius mit einem Ausdruck unsäglicher Verachtung; wozu kaufen, wenn ich nur zu nehmen brauche? Ich will diesen Marmor, und er ist mein, mag auch die ganze Stadt Korinth nein dazu sagen. Sporus drückte seinem Herrn die Hand.
Wenn nicht, fuhr dieser fort, die schöne Akte den Wunsch ausspricht, daß dieser Marmor in ihrem Vaterlande bleibe.
Ich verstehe ebensowenig, wie dir als wie mir solche Macht zukommt, Lucius, aber ich danke dir dafür. Laß uns diese Trümmer, Römer, und vollende nicht das Werk deiner Väter. Sie kamen als Sieger ins Land, du nahst als Freund. Was sie in Grausamkeit verübten, wäre von dir Gotteslästerung.
Beruhige dich, schönes Mädchen, sagte Lucius. Ich finde, daß es in Korinth noch köstlichere Dinge zu holen gibt als das Relief des Lysippos, das doch nur von Marmor ist. Als Paris nach Lacedämonien kam, entführte er nicht die Statue der Minerva oder der Diana, sondern Helena, die schönste der Spartanerinnen. – Akte senkte die Augen unter dem glühenden Blick, mit dem Lucius sie betrachtete. Sie ging weiter und trat in die Stadt ein; die beiden Römer folgten ihr.
In Korinth herrschte wieder die rege Tätigkeit längstvergangener Zeiten. Die Ankündigung der Spiele, die hier stattfinden sollten, hatten Teilnehmer aus ganz Griechenland und aus Sizilien, Ägypten und Asien herbeigeführt. In jedem Hause waren Gäste, und die Neuangekommenen hätten wohl schwerlich ein Unterkommen gefunden, wenn ihnen nicht Merkur, der Gott der Reisenden, das gastfreundliche junge Mädchen entgegengeführt hätte. Von ihr geleitet, schritten sie über den Marktplatz der Stadt, wo in buntem Durcheinander alle möglichen Waren zum Verkauf ausgestellt waren: Papyrus und Leinwand aus Ägypten, Elfenbein von Lybien, Leder aus Kyrene, Weihrauch und Myrrhen aus Syrien, Teppiche aus Karthago, Datteln aus Phönizien, Pferde aus Selinunt, keltiberische Schwerter, gallische Korallen und Karfunkelsteine.
Ihr Weg führte sie über einen Platz, auf dem ehemals die Statue der Minerva stand, ein Meisterwerk des Phidias, das aus Verehrung für den großen Künstler nicht wieder ersetzt worden war. Dann bogen sie in eine auf diesen Platz mündende Straße und traten nach wenigen Schritten vor einen Greis, der auf der Schwelle seines Hauses stand.
Vater, sprach das Mädchen, hier ist ein Gast, den Jupiter dir sendet. Ich bin ihm begegnet, als er ans Land stieg, und habe ihm Gastfreundschaft angeboten.
Sei