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die Ehegatten an ihre Pflichten und versucht, sie zu versöhnen; es kann mit ihrem Einverständnis Sachverständige beiziehen oder sie an eine Ehe- oder Familienberatungsstelle weisen.

      3 Wenn nötig, trifft das Gericht auf Begehren eines Ehegatten die vom

      Gesetz vorgesehenen Massnahmen. Die Bestimmung über den Schutz

      der Persönlichkeit gegen Gewalt, Drohungen oder Nachstellungen ist sinngemäss anwendbar.[118]

      Art. 173

      2. Während des Zusammenlebens

      a. Geldleistungen

      1 Auf Begehren eines Ehegatten setzt das Gericht die Geldbeiträge an den Unterhalt der Familie fest.

      2 Ebenso setzt es auf Begehren eines Ehegatten den Betrag für den Ehegatten fest, der den Haushalt besorgt, die Kinder betreut oder dem andern im Beruf oder Gewerbe hilft.

      3 Die Leistungen können für die Zukunft und für das Jahr vor Einreichung des Begehrens gefordert werden.

      Art. 174

      b. Entzug der Vertretungsbefugnis

      1 Überschreitet ein Ehegatte seine Befugnis zur Vertretung der ehelichen Gemeinschaft oder erweist er sich als unfähig, sie auszuüben, so kann ihm das Gericht auf Begehren des andern die Vertretungsbefugnis ganz oder teilweise entziehen.

      2 Der Ehegatte, der das Begehren stellt, darf Dritten den Entzug nur durch persönliche Mitteilung bekannt geben.

      3 Gutgläubigen Dritten gegenüber ist der Entzug nur wirksam, wenn er auf Anordnung des Gerichts veröffentlicht worden ist.

      Art. 175

      3. Aufhebung des gemeinsamen Haushaltes

      a. Gründe

      Ein Ehegatte ist berechtigt, den gemeinsamen Haushalt für solange aufzuheben, als seine Persönlichkeit, seine wirtschaftliche Sicherheit oder das Wohl der Familie durch das Zusammenleben ernstlich gefährdet ist.

      Art. 176

      b. Regelung des Getrenntlebens

      1 Ist die Aufhebung des gemeinsamen Haushaltes begründet, so muss das Gericht auf Begehren eines Ehegatten:

      1. die Geldbeiträge, die der eine Ehegatte dem andern schuldet, festsetzen;

      2. die Benützung der Wohnung und des Hausrates regeln;

      3. die Gütertrennung anordnen, wenn es die Umstände rechtfertigen.

      2 Diese Begehren kann ein Ehegatte auch stellen, wenn das Zusammenleben unmöglich ist, namentlich weil der andere es grundlos ablehnt.

      3 Haben die Ehegatten unmündige Kinder, so trifft das Gericht nach den Bestimmungen über die Wirkungen des Kindesverhältnisses die nötigen Massnahmen.

      Art. 177

      4. Anweisungen an die Schuldner

      Erfüllt ein Ehegatte seine Unterhaltspflicht gegenüber der Familie nicht, so kann das Gericht dessen Schuldner anweisen, ihre Zahlungen ganz oder teilweise dem andern Ehegatten zu leisten.

      Art. 178

      5. Beschränkungen der Verfügungsbefugnis

      1 Soweit es die Sicherung der wirtschaftlichen Grundlagen der Familie oder die Erfüllung einer vermögensrechtlichen Verpflichtung aus der ehelichen Gemeinschaft erfordert, kann das Gericht auf Begehren eines Ehegatten die Verfügung über bestimmte Vermögenswerte von dessen Zustimmung abhängig machen.

      2 Das Gericht trifft die geeigneten sichernden Massnahmen.

      3 Untersagt es einem Ehegatten, über ein Grundstück zu verfügen, lässt es dies von Amtes wegen im Grundbuch anmerken.

      Art. 179[119]

      6. Veränderung der Verhältnisse

      1 Verändern sich die Verhältnisse, so passt das Gericht auf Begehren eines Ehegatten die Massnahmen an oder hebt sie auf, wenn ihr Grund weggefallen ist; in Bezug auf den persönlichen Verkehr und die Kindesschutzmassnahmen bleibt die Zuständigkeit der vormundschaftlichen Behörden vorbehalten.

      2 Nehmen die Ehegatten das Zusammenleben wieder auf, so fallen die für das Getrenntleben angeordneten Massnahmen mit Ausnahme der Gütertrennung und der Kindesschutzmassnahmen dahin.

      Art. 180[120]

      Sechster Titel:[121] Das Güterrecht der Ehegatten

      Erster Abschnitt: Allgemeine Vorschriften

      Art. 181

      A. Ordentlicher Güterstand

      Die Ehegatten unterstehen den Vorschriften über die Errungenschaftsbeteiligung, sofern sie nicht durch Ehevertrag etwas anderes vereinbaren oder der ausserordentliche Güterstand eingetreten ist.

      Art. 182

      B. Ehevertrag

      I. Inhalt des Vertrages

      1 Ein Ehevertrag kann vor oder nach der Heirat geschlossen werden.

      2 Die Brautleute oder Ehegatten können ihren Güterstand nur innerhalb der gesetzlichen Schranken wählen, aufheben oder ändern.

      Art. 183

      II. Vertragsfähigkeit

      1 Wer einen Ehevertrag schliessen will, muss urteilsfähig sein.

      2 Unmündige oder Entmündigte brauchen die Zustimmung ihres gesetzlichen Vertreters.

      Art. 184

      III. Form des Vertrages

      Der Ehevertrag muss öffentlich beurkundet und von den vertragschliessenden Personen sowie gegebenenfalls vom gesetzlichen Vertreter unterzeichnet werden.

      Art. 185

      C. Ausserordentlicher Güterstand

      I. Auf Begehren eines Ehegatten

      1. Anordnung

      1 Die Gütertrennung wird auf Begehren eines Ehegatten vom Gericht angeordnet, wenn ein wichtiger Grund dafür vorliegt.

      2 Ein wichtiger Grund liegt namentlich vor:

      1. wenn der andere Ehegatte überschuldet ist oder sein Anteil am

      Gesamtgut gepfändet wird;

      2. wenn der andere Ehegatte die Interessen des Gesuchstellers oder der Gemeinschaft gefährdet;

      3. wenn der andere Ehegatte in ungerechtfertigter Weise die erforderliche Zustimmung zu einer Verfügung über das Gesamtgut verweigert;

      4. wenn der andere Ehegatte dem Gesuchsteller die Auskunft über sein Einkommen, sein Vermögen und seine Schulden oder über das Gesamtgut verweigert;

      5. wenn der andere Ehegatte dauernd urteilsunfähig ist.

      3 Ist ein Ehegatte dauernd urteilsunfähig, so kann sein gesetzlicher Vertreter auch aus diesem Grund die Anordnung der Gütertrennung verlangen.

      2. …

      Art. 186[122]

      Art. 187

      3. Aufhebung

      1 Die Ehegatten können jederzeit durch Ehevertrag wieder ihren früheren oder einen andern Güterstand vereinbaren.

      2 Ist der Grund der Gütertrennung weggefallen, so kann

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