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weiß, dass hier keiner meiner Vorfahren hängt. Meine Vorfahren leben noch alle.“

      Verwundert und ehrfürchtig starrte Amanda sie an.

      „Das ist aber echt eine Seltenheit. Ich gratuliere.“

      Verlegen senkte Caroline den Kopf. Boris hingegen zuckte nur mit den Schultern.

      „Das kommt ganz drauf an, wie alt der Zweig ist, aus dem sie stammt.“

      Mit einem Blick auf die Uhr stand Caroline erneut auf.

      „Wir sollten vielleicht mal rübergehen.“

      Zustimmend nickten Boris und Amanda. Boris nahm noch einen Schluck. Dann verließen sie den Speisesaal und gingen hinüber zum Studierzimmer.

      Caroline öffnete die Tür und blieb verwundert stehen. Es sah genauso aus, wie sie sich ein Studierzimmer vorstellte. An zwei Wänden waren Regale über die ganze Wand gezogen und vollgestopft mit Büchern, die zum Teil schon ziemlich zerlesen aussahen. An der dritten Wand standen unter den Fenstern vier Schreibpulte nebeneinander. In der Mitte des Raumes waren fünf bequeme Sessel im Kreis angeordnet. Daneben jeweils ein Tischchen zum Ablegen der Bücher. Eine breite Tafel war an der vierten Wand angebracht worden. Außerdem waren diverse Leselampen im Raum verteilt.

      „Oh, wie ich sehe, seid ihr schon da. Hervorragend. Setzt euch.“

      Greg war hinter ihnen eingetreten und schloss nun die Tür. Nachdem sich alle einen Sitzplatz gesucht hatten, fuhr er fort:

      „Also, ich will heute nicht zu lange machen. Ihr hattet alle einen langen Tag und eine weite Reise. Aber einige Dinge möchte ich jetzt noch klären. Alles andere besprechen wir dann in den nächsten Tagen. Wir haben immerhin vier Wochen, um herauszufinden, wie stark ihr seid, welche Fähigkeiten ihr habt und wie ihr diese am effektivsten einsetzen könnt.“

      Mit diesen Worten schritt Greg zur Tafel, griff sich die Kreide und begann, einen Lageplan zu zeichnen, während er weitersprach.

      „Das hier ist das Kievets Hook House. Der Stammsitz der Silubra, der wir ja alle angehören.“

      Caroline konnte den Hauptbau erkennen und auch die zwei Seitenflügel. Das Muster kam ihr vage bekannt vor. Greg zeichnete weiter. Ein riesiger, runder Kreis krönte die Kreuzung, wo Haupthaus und Flügel aufeinandertrafen. Der Raum, der sich direkt an diese Kreuzung anschloss, und von dem Caroline nur die beiden schweren Flügeltüren gesehen hatte, schien vollkommen rund zu sein. Doch Greg hatte längst begonnen, das umliegende Gelände in groben Zügen zu skizzieren. Hinter dem Haus schien sich ein Pool zu befinden. Das gesamte Grundstück war von einer Mauer umgeben. Auf der Rückseite deutete Greg eine weitere, schmalere Zufahrt zum Haus an. Doch Caroline war auf die Form des Gebäudes in der Mitte fixiert. Dann verstand sie. Ehrfürchtig zog sie an ihrer Halskette, bis der Anhänger zum Vorschein kam. Er hatte die Form eines Ankhs. Die Form stimmte bis auf den grünen Stein in der Mitte des Kreuzes genau mit Gregs Zeichnung des Grundrisses überein. Greg sprach zur Tafel gedreht weiter.

      „Auf dem Gelände seid ihr absolut sicher und könnt euch ungestört bewegen. Kein fremder Geweihter und auch kein Mensch darf ohne unsere Zustimmung das Gelände betreten. Ihr könnt hier also eure Fähigkeiten jederzeit testen. Ihr dürft euch austoben. Einzige Ausnahme: kein frisches Blut. Also nicht an den Dienstmädchen vergreifen.“

      Greg drehte sich mit einem ironischen Lächeln um, als er die Kreide weglegte.

      „Solange ihr das Trinken, Verwandeln und Töten noch nicht im Griff habt, wird es nur Konserven geben und die in kleinen Dosen. Außerhalb dieser Mauern verhaltet ihr euch wie normale Teenager. Verstanden? An den Wochenenden und in der freien Zeit könnt ihr tun und lassen, was ihr wollt. Unser Chauffeur steht euch jederzeit zur Verfügung. Einzige Bedingung: Ihr meldet euch bei mir oder Bea ab. Und ihr müsst bis zum nächsten Unterricht wieder hier sein. Keine Verspätungen. Verstanden? Sonst werde ich böse.“

      Bei diesen Worten ließ er kurz seine Fratze aufblitzen. Erschrocken nickten alle.

      „Morgen werde ich euch zuerst einmal die Bibliothek zeigen. Danach werden wir uns ein wenig locker machen und testen, was ihr so drauf habt. Solltet ihr Fragen haben, könnt ihr mich in meinem Arbeitszimmer aufsuchen. Wenn ich mal nicht da bin, könnt ihr auch Bea fragen. Steve, der dritte Bewohner dieser Residenz, ist leider im Augenblick nicht da. Ich hoffe aber, dass ihr ihn auch noch kennenlernen werdet. Der Unterricht beginnt um neun Uhr nach dem Frühstück. Morgens werden wir üblicherweise die Theorie hinter uns bringen. Nach dem Mittagessen treffen wir uns dann noch mal für zwei oder drei Stunden, um einige praktische Übungen zu machen, eure Fähigkeiten zu testen und zu trainieren und um Verteidigungsmaßnahmen zu lernen. Wenn ihr wollt, können wir uns gerne nach dem Abendessen auch noch mal zu Einzelgesprächen treffen. Aber das ist keine Pflicht. Nächste Woche wird Bea mich für ein paar Tage vertreten, weil ich noch einen Termin habe. Danach werde ich euch wieder zur vollen Verfügung stehen. Ist noch etwas unklar?“

      Fragend sah Greg in die Runde.

      „Nun gut. Das Frühstück steht ab acht Uhr im Speisesaal für euch bereit. Lasst es euch gut gehen. Ich wünsche euch eine gute Nacht. Und bis morgen früh um neun Uhr an dieser Stelle.“

      In Sekundenschnelle war er verschwunden.

      „Das ging ja mal zügig.“

      Boris schälte sich aus dem Sessel und gähnte ausgiebig, als er sich streckte. Caroline und Amanda standen gemeinsam auf. Caroline warf noch einen Blick auf die Tafel, bevor sie das Licht löschte und die Türe hinter sich schloss. Gemeinsam schlurften sie zu ihren Zimmern.

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