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sagt ihm, es geschah, weil ich dem Irrtum

      Schon nachsann, welchen ihr vorhin mir lös'tet.

      Schon aber rief zurücke mich der Meister,

      Weshalb den Schatten ich in Eile bat,

      Mir noch zu sagen, wer mit ihm dort weile.

      Ich liege hier mit mehr als tausend, sagt' er;

      Dort innen ist der zweite Friederich,

      Sodann der Kardinal, von andern schweig' ich.

      Drauf barg er in der Gruft sich und ich wandte

      Zum alten Dichter meine Schritt', erwägend

      Was feindlich mir in jener Rede schien.

      Mein Führer ging voran und, wie wir gingen,

      Sagt' er zu mir: Was bist du so betreten?

      Ich aber gab auf seine Frage Auskunft.

      Es wahre dein Gedächtnis, was du hörtest

      Daß dich bedrohe, so gebot der Weise,

      Und sprach, den Finger hebend: Nun merk' auf:

      Stehst du einst vor dem süßen Strahle jener,

      Die alles sieht mit ihrem schönen Auge,

      So hörst von ihr du deinen Lebensweg.

      Dann wandt' er seinen Fuß zur linken Seite;

      Fort von der Mauer gingen wir der Mitte

      Auf einem Pfade zu, der nach dem Tale

      Hinführet, dessen Stank die Luft schon einnimmt.

      Elfter Gesang

      An eines hohen Ufers letztem Rande,

      Gelangten wir zu schlimmerem Gedränge.

      Den Felsen, die im Kreis gebrochen, bilden,

      Wir aber zogen vor dem Übermaße

      Des schrecklichen Gestankes, der vom Abgrund

      Emporqualmt, hinter eines hohen Grabes

      Steindecke uns zurück, auf der ich las

      Die Inschrift: Anastas, den Papst bewahr' ich,

      Den ab vom rechten Wege zog Photin.

      Nur zögernd wollen wir jetzt niedersteigen,

      Daß etwas sich zuvor der Sinn gewöhne

      An den Gestank und er nachher nicht hindre.

      So sprach der Meister, und ich sagt': Ersinne

      Was uns die Zeit, die wir hier weilen, ausfüllt.

      Er aber: Du wirst sehn, daß ich's bedachte.

      Mein Sohn, im Innern dieses Felsgeklüftes,

      Begann er, sind drei Kreislein, die gleich denen,

      Die du verläßt, sich stufenweise folgen.

      Von fluchbeladenen Geistern sind sie alle

      Erfüllt, und daß dir bloßes Sehn genüge,

      Vernimm, wie und warum sie eingepfercht sind.

      Jedweder Bosheit Ziel, die Haß im Himmel

      Erwirbt, ist Unrecht, und zu diesem Ziele

      Gelangt durch Trug sie oder durch Gewalt.

      Doch weil Betrug dem Menschen eigne Sünd' ist,

      Mißfällt er Gott mehr, darum weilen tiefer

      Und leiden größre Qualen die Betrüger.

      Im ersten Kreis sind, die Gewalttat übten;

      Doch weil Gewalt sich gegen drei läßt richten,

      Ist weiter eingeteilt er in drei Ringe.

      Man kann sich selbst, dem Nächsten, oder Gott

      Gewalt antun, so ihnen als dem Ihren,

      Wie du noch hören und begreifen wirst.

      Durch Mord und arge Wunden tut dem Nächsten

      Gewalt man an, und dem was ihm gehöret

      Durch Raub und Brand und bösliche Zerstörung.

      Drum quält der erste Ring, mehrfach gegliedert,

      Totschläger und die freventlich mißhandeln,

      Mordbrenner, Räuber und Landschädiger.

      Gewalttat übt an sich und an dem Gute

      Das er besitzt der Mensch. Im zweiten Ring

      Ist denen drum fruchtlose Reu beschieden,

      Die sich des Sein's in eurer Welt berauben,

      Die ihr Vermögen mutwillig vergeuden,

      Und die, statt froh zu sein, trübsinnig weinen.

      Es richtet gegen Gott, der die Gewalt,

      Der ihn im Herzen leugnet oder lästert,

      Und die Natur und was sie schenkt verachtet.

      Darum beschließt der engste der drei Ringe

      Mit seinem Siegel Sodom sowie Cahors

      Und die böswillig Gott verachtend reden.

      Trug, welchen jegliches Gewissen anklagt,

      Kann gegen den man üben, der uns trauet,

      Und gegen den, der kein Vertraun beherbergt.

      Die letztgenannte Weise tötet nur

      Das Liebesband, das die Natur geschaffen;

      Drum nisten in dem zweiten dieser Kreise

      Die Kuppler, Schmeichler und die Amtsverkäufer,

      Die Fälscher, die Bestechlichen und Heuchler

      Nebst Dieben und mehr ähnlichem Gezüchte.

      Die andre Art verletzet mit der Liebe,

      Die von Natur ist, die hinzugekommne,

      Auf die sich das besondre Zutraun gründet.

      Darum verzehrt im engsten Kreise, wo

      Des Weltalls Punkt ist, auf dem Dis beruht,

      Sich wer verraten hat in Ewigkeit.

      Drauf sprach ich, Meister, deine Rede schreitet

      Zwar deutlich vor und unterscheidet gut

      Den Schlund hier und das Volk, das ihn bewohnet.

      Doch sage mir, die von dem fetten Sumpfe,

      Die, die der Wind treibt, und der Regen geißelt,

      Und die mit herbem Scheltwort sich begegnen,

      Wenn unter Gottes Zorn sie stehn, warum

      Sind in der roten Stadt sie nicht gestrafet?

      Und tun sie's nicht, warum sind sie gepeinigt?

      Und er entgegnete: Was irrt so ferne

      Dein Geist von dem ab, was er sonst zu sein pflegt,

      Falls dein Gedanke nicht wo anders hinschaut?

      Gedenkst du nicht der Worte deiner Ethik,

      Mit denen sie die dreierlei Gesinnung

      Behandelt, die zuwider Gottes Willen:

      Maßlosigkeit und Bosheit und die wilde

      Vertiertheit, und wie von den drei'n die erste

      Gott minder kränkt und weniger bestraft wird?

      Betrachtest du gehörig diesen Grundsatz,

      Erinnerst

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