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sind Sie angesehen - unsere Familien sind dann herrlicher…, um den Einflüsterungen der Herzogin von Chevreuse, die eine Dämonin ist, zuvorzukommen…“

      Als Fleisch gegen Fleisch stritt, wurde sein Gemüt schwächer. Kein Glaube, kein Charakter stabilisierte es. Er dachte an Wirkungen in der Welt, die sein Handeln herausfordern würden, und sah, dass seine Dignität, seine Verehrung von der Vermählung mit Anne de Bourbon abhing. Der Kosmos, dessen Gesetzmäßigkeiten von Königin Anne gelenkt wurden, würde zurückschlagen. Der Herzog willigte dann ein. Die Hochzeit sollte stattfinden.

      Sie schliefen dann doch wieder auf die Art miteinander, die sie so genossen, indem sie ihre Mundschleimhaut mit seinem Penis reizte.

      „Weis’ alle ab!“, rief sie wieder.

      Der Marschall von Bassompierre suchte sie auf. In der Benommenheit, die durch die Überraschung hervorgerufen wurde, war sie wie betäubt.

      „Sie sahen mich schon?“

      „Ja, sicher.“

      „Wann?“

      „Erinnern Sie sich nicht?“

      „Bei Hofe?“

      „Natürlich bei Hofe.“

      „Und Sie erinnern sich an mich?“

      „Natürlich.“

      „Wodurch lernten wir uns kennen?“

      „Ich kannte Ihren Gatten, den Herzog von Rohan.“

      „Da traf ich Sie?“

      „Ja, und auf Bällen.“

      „Und wie war ich da?“

      „Bezaubernd. Anziehend.“

      „Und wie erscheine ich Ihnen jetzt?“

      „Abermals bezaubernd. Anziehend.“

      In ihrer Betäubung suchte sie, wer sie war. Langsam erinnerte sie sich an François de Bassompierre. Er wurde von ihrem Gatten und von ihrer Stieftochter Marie de Rohan vergöttert.

      „Wenn Sie die Herzogin von Chevreuse kennen, die mich begeistert, müssen Sie lieben können.“

      „Ja, das kann ich.“

      „Gott!, ich fürchte mich.“

      „Sie werden doch geliebt!“

      „Ich erinnere mich nicht.“

      „Ja, der Adel, viele Edle, Herzöge, man liebt Sie…“

      „Jemand sagte mir, dass er mich nicht liebe. Es ist wie ein Nichts. Er wird mich jetzt hassen. Es ist wie ein leerer Himmel.“

      „Nein, Madame, Sie werden geliebt.“

      „Der mich verstieß, scheint mich nicht mehr zu lieben. Wie lebe ich ohne ihn… ich habe Angst, dass ich arm werde.“

      „Alle lieben Sie… ich liebe Sie doch auch.“

      „Sie lieben mich?“

      Sie spürt dann ein Leben wieder, als er sie umarmt.

      „Es ist lieblich, bestrickend.“

      „Es ist die Tröstung eines Fleisches.“

      „Ich spürte ein Drängen, Treiben, als Sie mich nahmen.“

      Er führt sie dann aufs Bett, sie sinkt nieder. Er entkleidet sie nackt, er entkleidet sich ebenfalls. Er liebt sie dann auf eine Art, die sie erregte, indem er sie vor dem Akte andachtsgleich fortwährend ansah.

      Er nimmt Geld und gibt es ihr. Sie kost ihn und bedankt sich.

      „Sie werden nicht arm“, sagt er.

      Alle bei Hofe gaben sich dem Taumel hin. Er tröstet sie dann, indem er ihr die Angst vor der Verlorenheit nimmt, indem er ihr lehrt, wie viele sich lieben.

      „Man stößt mich aus, weil ich liebe“, bangt sie.

      „Ihre Angst ist unnötig“, sagt er.

      „Der Graf von Coligny liebt die Herzogin von Longueville, der Herzog von Buckingham liebte die Königin Anna, der Graf Holland liebt die Herzogin von Chevreuse, ich liebe die Prinzessin von Lorraine-Guise. Der Herzog von Orléans liebte die Louise-Roger de la Mardelière. Wer liebt, der will nicht bedrängen.“

      „Werde ich so immer geliebt werden?“

      „Jemand wird Sie immer lieben.“

      Das Fleisch zog aber den Herzog von Longueville wieder zur Madame de Montbazon. Eine Idee konnte ihn nicht davon abhalten.

      „Was, Du nimmst sie wirklich?“

      „Ich sprach mit dem Fürsten… Meine Wünsche sind doch bei Dir.“

      „Weis’ alle ab!, sagte ich Dir doch.“

      „Gott, der Herzog hat mich doch auf Gefahren …“

      „Weis’ alle ab!“, und er nahm sie dann wieder auf die Art, die sie so liebten, und die auch ich so oft mit ihr erfühlte, indem er seinen Schwanz in ihren Anus einführte.

      „Genießt Du es denn nicht?“

      „Ja!“

      „…Wem ich gebe und nehme, der genießt es, dem gereicht es doch zur Lust.“

      „Ich weiß Deine Güte zu schätzen.“

      „Aber ich will meine Güte, meine Gabe, die ich liebe, auch verweigern, ich mag auch speien, geifern, wer mir nicht willfährt.“

      „Bist Du böse, ich verabscheue es, wenn Du nicht zartfühlend bist…“

      „Aber ich kann auch zur Furie werden, wer meine Gabe nicht zu schätzen weiß und mich abweist…“

      „Wir werden Freundschaft weiter pflegen können…“

      „Aber da ich immer Liebe gab, dich hegte, kennst Du mich nicht, wenn ich hasse.“

      „Ich kenne Dich nur, wenn Du liebend sprachst.“

      „Anne de Bourbon ist ein Küken, keine Frau… was an ihr kann Dich trunken machen…“

      „Ich sah sie, hörte sie rezitieren…“

      „Höre, ich denke über Pläne nach, Rachepläne, die sie stürzen können…“

      „Ihr Zauber ist nicht gering.“

      „Ich werde Schmutz über sie ausgießen, Kübel von Schmutz, in denen ihr reines Wesen stirbt…“

      „Madame, ich hasse Dich nicht.“

      „Aber ich beginne zu hassen.“

      „Ich verstoße Dich nicht.“

      „Ich kann zur Dämonin werden, die dir deine neue Liebe, die Dir nicht bleiben soll, verdirbt.“

      „Ich genoss es doch, wie Du mir wohl tatest.“

      „Ich werde Teufel herholen, die sie nachts quälen, Einflüsterer, die ihr bei Hofe das Leben verderben…“

      „Schatz, ich verstoße Dich nicht, wir bleiben uns…“

      „Glaube ich es Dir?“

      „Die Gefahr quält mich, bei Hofe abzufallen, wenn der Herzog von Bourbon-Condé mich verleumdet, aber glaube: Ich bleibe bei Dir.“

      „Ich fordere, dass Du schwörst!“

      „Ja, er darf es nicht wissen, ich schwöre: Ich bleibe bei Dir.“

      Sie schliefen dann wieder auf die Art miteinander, die sie so genossen, indem er seinen Schwanz in ihren Anus einführte. Seine Betörtheit hatte ihn dann wieder in seiner Macht und stach das Fleisch aus. Sein Fleisch war mächtiger als sein Geist. Da das Streben nach Größe den ganzen Adel betraf, bangte er, ins Hintertreffen

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