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finden statt, weil wir bestimmte Vorstellungen haben, wie sich die Eltern uns gegenüber verhalten sollten und ebenso umgekehrt. Ein Kind erwartet, dass es von seinen Eltern geliebt wird, dass es von ihnen unterstützt und verstanden wird. Eltern erwarten von ihren Kindern, dass sie sich um sie kümmern, wenn sie alt sind.

      Alle diese Vorstellungen ergeben eine Erwartungshaltung und daraus entsteht Abhängigkeit, denn wehe, der andere, hier in diesem Falle die Eltern oder die Kinder, entsprechen dieser Haltung nicht. Dann fühlen wir uns verletzt oder sind wütend.

      Unser Vater- und Mutterbild ist hierarchisch geprägt. Wir stellen diese beiden Wesen über uns, und deshalb projizieren wir auch alles, wonach wir uns sehnen, auf sie, in der Hoffnung, sie mögen dieses erfüllen. Wenn die Eltern unsere Sehnsüchte und Wünsche nicht stillen konnten, geben wir den Auftrag zur Erfüllung unserer Bedürfnisse an unsere Partner und andere Menschen weiter.

      Falls das immer noch nicht ausreicht, um diese Sehnsucht zu stillen, schieben wir einfach die Verantwortung wieder von uns, indem wir sie unseren Eltern geben und uns einreden, alle unsere Probleme kämen nur deshalb, weil unsere Eltern uns das Gefühl gegeben hätten, uns nicht zu lieben.

      Auch Gott, als Ausdruck von Vater-Mutter in einem spirituellen Kontext, erlebten wir oft als außerhalb von uns. Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als ich in der Volksschule war und mir vorstellte, Gott sei ein ältere Mann mit weißem Bart und langem Kleid. Er wohnte in den Wolken und sah von oben herab den Menschen zu. In einer Phase meiner Kindheit hatte ich sehr viel Probleme mit der Frage: Kann Gott mich denn überhaupt hören, wenn er da oben ist und so viele Menschen gleichzeitig etwas von ihm wollen?

      Das Bild vom göttlichen Sein, das außerhalb von uns existiert, schafft genauso Abhängigkeit und Erwartungen wie der Glaube, dass unsere Eltern für unser Glücklichsein verantwortlich sind.

      Die geistige Welt lehrt uns immer wieder, dass jegliche Erwartungen dem Ego entspringen, nicht dem göttlichen Sein.

      Unsere Eltern, unsere Kinder, alle Menschen sind Teil der einen göttlichen Quelle, von Vater-Mutter-Gott. Wir sind alle göttliches Sein. Wir sind alle vollkommen auf unsere eigene Art und Weise und wir spielen alle das gleiche Spiel hier auf diesem Erdenstern. Es gibt also keinen Unterschied. Wir sind alle gleich(berechtigt). Wir sind einfach Geschwister.

      Dieses Bild schafft für mich eine Leichtigkeit im Bezug auf den Missbrauch in meiner Familie. Ich erlebe mich und meinen Vater, der auf der Seelenebene mein Bruder ist, als auf der gleichen Stufe stehend. Das bedeutet, ich muss mich nicht ohnmächtig ihm gegenüber fühlen, weil er nicht als Autorität, als Machtüber-Energie, über mir steht. Er steht neben mir, und dadurch kann ich viel leichter „Nein“ sagen. So sind wir einfach zwei Kinder, die ein Spiel gespielt haben. Jetzt habe ich keine Lust mehr, dieses Spiel weiterzuspielen. Ich suche mir ein anderes. Auch brauche ich mich nicht länger für ihn verantwortlich fühlen, und auch mein Inneres Kind muss sich nicht mehr missbraucht fühlen und seine Lebendigkeit abgeben.

      Um die Verantwortung für mein Leben zu übernehmen, darf ich anerkennen, dass ich für mein Inneres Kind auch den Inneren Vater und die Innere Mutter in mir trage. Genauso wie ich Vater-Mutter-Gott in mir finde, weil auch das göttliche Sein ein Teil von mir ist. So wie ich über die Vereinigung des Inneren Mannes mit der Inneren Frau, Frieden in den Partnerschaften im Außen Raum nehmen lassen kann, kann ich dem Inneren Kind über die Verbindung zum Inneren Vater und der Inneren Mutter Heilung geben. Ich werde frei von der Abhängigkeit, im Außen geliebt werden zu müssen, um glücklich sein zu können. Ich kann beginnen, mich selbst zu lieben.

      Die nächste Übung ist in zwei Teilen aufgebaut. Der erste Teil hilft dir beim Einverstandensein mit den Menschen, die deine Eltern sind, so wie sie sind. Im zweiten Teil nimmst du Kontakt auf mit deinem Inneren Vater und deiner Inneren Mutter und löst dich von den Erwartungen im Außen und erkennst, dass alle deine Wünsche im Inneren bereits erfüllt sind.

      Anerkennung der Andersartigkeit – Erster Teil

      Du kannst diese Übung mit deinen Eltern machen, selbst wenn sie ihren physischen Körper schon verlassen haben, oder auch mit anderen Menschen, zum Beispiel den Großeltern, wenn du bei ihnen aufgewachsen bist.

      Mache es dir bequem. Entspanne dich. Verbinde dich fest mit der Erde, erlaube, dass du deine Wurzeln weit und kräftig in die Erde wachsen lässt. Dann verbinde dich mit deinem Hohen Selbst und las das Licht und die Liebe deines Hohen Selbst dein gesamtes Sein erfüllen und auch durch deine Wurzeln in die Erde fließen.

      Nun bitte deinen Schutzengel an deine Seite, um dich zu begleiten und die Energien so zu lenken, dass sie zum Wohle aller Beteiligten sind. Bitte nun dein Hohes Selbst und deinen Schutzengel, dich mit dem Tempel von An, dem Tempel der Goldenen Flamme, zu verbinden. Nimm wahr, wie über dein Hohes Selbst das Goldene Licht der Anerkennung von allem, was ist, in dein gesamtes Sein einströmt und über dich in die Erde fließt.

      Nun visualisiere vor deinem Inneren Auge die Wesenheit deines Vaters. Erlaube nun, dass das Goldene Licht von An aus dir überfließt, zu deinem Vater strömt und ihn umhüllt und durchdringt. Nach einiger Zeit wirst du erkennen, dass das Goldene Licht von deinem Vater zu dir zurückfließt und so ein Kreis des Fließens entsteht. Atme und mache dich voll damit, genieße das Goldene Licht des Einverstandenseins, atme es zu deinem Vater aus und atme es von deinem Vater kommend wieder ein.

      Nun erlaube dir wahrzunehmen, ob dir vielleicht Wesenszüge von deinem Vater in den Sinn kommen, die dir nicht sympathisch waren, die dich verletzten, dich wütend gemacht haben oder ähnliches. Atme diese Energien nun auf einer Welle von Goldenem Licht in dein Herz und nimm wahr, wie sie dort durchdrungen werden und eins werden mit dem Licht und der Liebe deines Hohen Selbst, und wie sich diese Energien in reines Licht verwandeln.

      Wie eine Lichtwelle breiten sich diese transformierten Energien in deinem Sein aus. Dadurch findet auf allen Ebenen eine Anerkennung der Energie statt. Du hast aufgehört, gegen sie zu kämpfen, du hast sie in deine Liebe, dein Herz genommen, und sie konnte sich verändern. Die Welle dieser Energie fließt auch wieder über dein Sein mit dem Goldenen Licht von An zu deinem Vater zurück. Wiederhole dieses, bis dir kein Wesenszug mehr einfällt, den du umwandeln könntest. Genieße das Einverstandensein mit der Wesenheit deines Vaters und auch die Anerkennung deiner Andersartigkeit durch deinen Vater. Dann bedanke dich bei deinem Vater und entlasse ihn aus deiner Inneren Welt. Löse den Fluss der Energien, indem du das Goldene Licht wieder zu dir atmest und nicht mehr zu deinem Vater fluten lässt.

      Wenn du weißt oder siehst, dass er sich vollständig aus deinem System gelöst hat, dann rufe deine Mutter herein und stelle sie dir mit deinem geistigen Auge vor. Nun wiederhole das Fluten des Goldenen Lichts und das Annehmen ihrer Wesenszüge, wie du es mit deinem Vater getan hast. Abschließend bedanke dich auch bei ihr und verabschiede sie aus deinem Sein.

      Bevor du das Goldene Licht von An wieder aus deinem System entlässt, spüre noch einmal der Veränderung in deinen Körpern und in deinen Chakren nach. Spürst du, dass nun mehr Gelassenheit, Frieden, Einverstandensein und Anerkennung mit deinen Eltern Raum genommen hat? Dann bedanke dich beim Goldenen Licht von An und bitte dein Hohes Selbst und deinen Schutzengel, diese Energie wieder aus deinem System zu entlassen. Nun bedanke dich bei deinem Schutzengel, auch bei dir selbst, und lobe dich für deine Bereitschaft der Annahme.

      Jetzt komme in deinem Tempo vollständig in deinen physischen Körper, ins Hier und Jetzt, zurück. Erde dich gut, zentriere dich gut und schließe deine Chakren auf das jetzt für dich angenehme und richtige Maß.

      Begegnung mit dem Inneren Vater und der Inneren Mutter – Zweiter Teil

      Entspanne dich auf deine eigene Art und Weise, verbinde dich mit dem solaren Kern, dem Erdmittelpunkt der Erde, und atme die Energie des Vertrauens in dein Sein und fülle dich damit. Verbinde dich mit deinem Hohen Selbst und atme diese Energie in jeden Körper, in jedes Chakra, in jede Zelle deines Seins.

      Nun gehe mit deiner Aufmerksamkeit zu deinem Herzen, spüre, wie es weit und offen ist und erlaube, dass das Licht und die Liebe deines Herzens ausstrahlen in dein gesamtes System, tief in die Erde und weit in den Kosmos. Jetzt erschaffe dir bitte in deiner Inneren Welt einen gemütlichen Raum, statte ihn aus, so wie es dir gefällt.

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