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Raunen erfüllte den Raum. »Ich … Ich habe schon länger darüber nachgedacht und ich finde, dass es vor allem für die jüngeren unter uns eine Möglichkeit wäre, Praxiserfahrungen zu sammeln«, fuhr sie ungeachtet der Unruhe fort.

      »Was? Du willst uns alle rausschicken?!«, stutzte William und bäumte sich sogleich von seinem Stuhl auf.

      »Ja … Auch wenn es hier drin sicher ist, finde ich es wichtig, dass wir nicht vergessen, was dort draußen ist. Wenn wir uns zu sicher fühlen, werden wir unvorsichtig … Außerdem weiß niemand, was die Zukunft noch bringen wird … Im Schutz der Erfahrenen werden die Jüngeren mit raus gehen. Andersrum werden wir auch mehr beim Ackerbau anpacken. Jeder wird von jedem lernen«, erklärte sie und versuchte standhaft zu wirken.

      »Und wenn jemand stirbt?«, meldete sich Franks Frau verängstigt zu Wort und stand von ihrem Platz auf.

      »Jeder von uns geht dieses Risiko ein, wenn er dort raus geht«, antwortete Ivy und erinnerte sich an die Unterhaltung mit Elmar, Klaas und Christoph. »Jeder von uns muss in der Lage sein, für sich zu sorgen und zu kämpfen. Stämme, die an Seilen befestigt im Wind umherschwingen, können in keiner Art und Weise das trainieren, was dort draußen wirklich los ist«, erinnerte sie jeden einzelnen.

      »Die Kinder auch?« Verwirrt sah William sie an.

      Erwartungsvoll durchbohrte Sean Ivy mit großen Augen.

      »Jeder muss in der Lage sein, Infizierte zu töten. Wer weiß, wie lange es diesen Ort noch geben wird oder was morgen passieren könnte.«

      Nachdenklich sahen sich die Leute gegenseitig an. Verängstigt blickten die Mütter auf ihre Zöglinge.

      Plötzlich stand Sean mutig auf und zog alle Augen auf sich. »Unsere Mom hat für uns gekämpft. Jeden Tag tötete sie Infizierte um uns zu beschützen. Aber hätte ich gewusst, wie man sie tötet, wäre sie jetzt noch am Leben.«

      Dustin, Williams ältester Sohn, stand ebenfalls auf.

      »Ich will auch mit raus!«

      »Setz' dich hin, Junge!«, fuhr er seinen Sohn an und wollte ihn am Arm auf den Stuhl zerren. Doch Dustin schüttelte seine Hand von sich und sah Ivy entschlossen an.

      »Du hast recht, Ivy. Wenn wir nur hierbleiben und Däumchen drehen, sind wir nicht vorbereitet. Bei der nächsten Tour bin ich dabei!«, fuhr der Sohn bestimmend fort und nickte ihr zu.

      »Wo wir beim nächsten Thema wären«, warf Railey ein, erhob sich von seinem Stuhl und schritt nach vorn. »Wir werden ins Krankenhaus fahren um die nötigen Gerätschaften und Utensilien für unsere Krankenstation zu besorgen.«

      »Und wann?«, fragte William missmutig und warf seinen Sohn einen erbosten Augenaufschlag zu.

      »Übermorgen. Wir werden mit dem Transporter und dem Pick-Up fahren. Der Trupp holt das Zeug und verschwinden wieder«, erwiderte Railey.

      Grübelnd sahen sich die anderen an.

      »Ich werde meinen Sohn nicht allein dort rauslassen. Ich bin dabei!«, bäumte sich William erneut auf.

      »Rupert, Dustin, William. Noch jemand?«, hakte Railey in der Runde nach und Bryan erhob seine Hand. »Das nächste Mal wird es eine Liste geben, auf der jeder eingeteilt wird. Entweder für die Tour oder Arbeiten im Innenbereich. Der einzige Grund, der eine Teilnahme an den Touren verhindert, ist…«

      »Der Tod!«, unterbrach Franks Frau. »Ihr könnt nicht verlangen, dass wir daraus gehen!«

      »Wir alle wollen überleben. Dafür lohnt es sich zu kämpfen. Auch dort draußen«, erwiderte Railey mit ruhiger, aber fester Stimme. »Wir alle sitzen im selben Boot, also sollte für jeden das gleiche gelten. Ich unterstütze Ivy bei ihrem Vorschlag.«

      Nachdenklich sahen sich die Mitglieder der Gemeinde an. Schließlich standen die ersten auf und verließen grummelnd den Raum.

      Rupert blickte in viele besorgte Gesichter, ging auf Ivy zu und klopfte ihr mit einem gequälten Lächeln beherzt auf die Schulter.

      »Tolle Versammlung«, witzelte er in seinen Vollbart. »Es ist wahrlich nicht einfach, solche Entscheidungen als Anführer für die Gruppe zu treffen«

      »Ich hatte nie darum gebeten, diesen Posten zu übernehmen«, jammerte sie mit kläglichen Augen. Erschöpft rieb sie sich die Stirn und prustete vor sich her.

      »Und doch hast du ihn … Du machst deine Sache gut und die Leute vertrauen dir. Das sind gute Entscheidungen für die Gruppe. Wohl überlegte Entscheidungen, auch wenn sie nich jedem hier gefallen.«

      »Ich will doch nicht, dass irgendjemand auf mich sauer deswegen ist. Ich will doch nur, dass sie überleben … Das wir überleben«, erwiderte sie traurig.

      »Du kannst es nie allen recht machen. Gewöhn' dich dran.«

      Mit diesen Worten ließ der Arzt die Anführerin im Gemeinschaftsraum zurück.

      Ivy blieb noch einen Moment allein am Tisch sitzen und dachte über die klagenden Worte der anderen nach.

      Wenn sie nicht kämpfen, sterben sie irgendwann, dachte sie, während sie mit dem Stift auf dem Papier herum kritzelte.

      Ruben, der neben ihr auf dem Boden lag, gähnte vor sich her und zog ihre Blicke auf sich.

      »Hast du eigentlich auch den Virus? Was passiert mit den ganzen Tieren, wenn sie sterben?«, fragte sie den Hund, der skeptisch seinen Kopf zur Seite neigte.

      Gemeinsam trotteten beide unterhalb der Baumhäuser entlang, tapsten die Treppenstufen nach oben und traten in den Wohnraum ihres Hauses ein.

      Während sich der Hund neben die Couch legte, kletterte Ivy die Treppe hinauf, zog sich aus und legte sich grübelnd neben ihren Mann, der schon im Halbschlaf war.

      Vertraut kuschelte er sich an sie, küsste ihre nackte Schulter. Doch ihr Blick klebte gedankenverloren an der Zimmerdecke.

      ***

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