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besten erreichen kann. Also fasse ich mal kurz an dieser Stelle zusammen was ich weiß: Ich habe meine anaerobe Schwelle, den Maximalpuls und die Trainingsbereiche in denen ich mich bewegen soll durch den Test beim SMI Frankfurt am Main in Erfahrung bringen können, durch den Staffelmarathon 2010 wusste ich mei-ne derzeitige Zeit die ich für 10 Kilometer benötige, mir ist jetzt klar was zum Beispiel ein 6er Schritt ist (1 Kilometer in 6 Minuten) und ich bin fähig mir das Ganze in km/h umzurechnen. Die Trainingspläne von Herrn Steffny in seinem Buch sind erprobt und funktionieren, ich bin nun fähig mir einen entsprechenden Trainingsplan zu wählen und nach eben diesem zu trainieren. Ich stand nun 8 Wochen vor meinem ersten Halbmarathon in meinem Leben und war gespannt, ob mir diese Rechnung aufgehen würde. Da ich schon immer Sport betrieben habe, war ich natürlich kein absoluter Sportanfänger und hatte somit schon eine solide Grundausdauer, welche mir ja auch im SMI bestätigt wurde. Wenn ich es also clever anstellen würde, so wird meine Grundlagenausdauer bis Oktober 2011 noch verbessert und es sollte mir mein Ziel in einer guten Zeit gelingen. Im Mai 2011 habe ich mir noch mal einen Termin im SMI gemacht, es soll erneut getestet werden, wie sich meine Grundlagenausdauer bis dahin gesteigert hat. Aufgrund dieser Kenntnisse dann, geht es ab Sommer 2011 langsam aber sicher auf die heiße Trainingsphase für den Marathon zu. Mit diesen Erkenntnissen trainierte ich zunächst zwei Wochen weiter und stellte dann fest, dass die Pulsfrequenz und die theoretische Geschwindigkeit nicht alles ist. Beim Laufen finde ich hat man in jedem Fall ein Problem, man kann alles ein paar Mal machen, dann kommt die Abrechnung. Sie können also einen Fehler zwei oder drei Einheiten durchziehen und dann kommen die Schmerzen und die Frage nach dem „warum?“ Ich musste feststellen, dass zwar meine Kondition locker ausreichte um 12 km/h zu laufen, jedoch meine Bänder noch nicht so weit waren. Einen Wettkampf kann man so schon mal bewältigen, das wöchentliche Fahrtspiel oder Tempotraining müssen aber dahingehend erst einmal langsam vorbereitet werden. Diese Kleinigkeit habe ich übersehen und darum hatte ich auftretende Schmerzen an der linken Fußaußenseite. Als ich die letzten Trainingstage revuepassieren ließ stellte ich fest, dass ich 10 Kilometer am Stück mit vollem Tempo gelaufen bin. Beim ersten Mal war das gar kein Thema, mein Körper sah das vermutlich als einen Wettkampf an. Nach dreimaligem Wiederholen dieser Einheit jedoch, stellte ich diese Schmerzen fest. Ich nahm also das Tempo wieder zurück, beschränkte mich auf lange, ruhige Ausdauerläufe und es wurde mir auch von Lauffreunden bestätigt, dass der Fehler hier bei mir lag. Natürlich muss ich die Tempoeinheiten zunächst kürzer halten und nicht gleich mit 10 Kilometern durchheizen. Auch wurde mir gesagt, dass ich mein Training 3 % die Woche steigern kann, jedoch nicht Intensität und Tempo zugleich sondern entweder das eine oder das andere. Und somit wären wir wieder beim wichtigsten Thema, dem Körpergefühl. Wer mit Köpfchen trainiert, ein Läufertagebuch führt und sich über sein Trainingsverhalten Gedanken macht, kann oft seine Fehler selbst finden, sie eliminieren und somit das Verletzungsrisiko und langwierige Trainingsausfälle vermeiden. Es ist auch nicht immer gleich volle Ruhe nötig. Ich trainierte mit diesem Problem auch weiter, jedoch machte ich keine Tempoeinheiten, hörte stets in meinen Körper hinein und beobachtete ob mir das was ich gerade tat wirklich gut tat oder ich erst mal definitiv Laufpause machen sollte. Was mein Problem noch begünstigt hatte, war der von mir zuvor angesprochene Fehler, am falschen Ort Geld zu sparen, den ich begangen hatte und auf den ich nun an dieser Stelle noch einmal zurückkommen will:

      Ich dachte mir ein günstiges Schnäppchen zu erwerben und kaufte mir im Internet den Laufschuh Brooks Defyence. Ich selbst lief zu diesem Zeitpunkt den Brooks Defyence 2. Ein erfahrener Fachmann hätte mir von diesem Kauf von vorn herein abgeraten. Ich kaufte mir den Schuh, lief ihn und das Resultat war Schmerzen am linken Fuß. Daher werde ich für meinen Teil mich nur noch persönlich im Laufshop beraten lassen. Die Problematik dabei ist natürlich, man muss einen gescheiten Laufshop finden, wo man auch ordentlich von Leuten beraten wird, die was vom Laufen und von Sportmedizin verstehen. Ich habe meine Überlastungsschmerzen deshalb bekommen, weil ich mir einen zwar neuen, aber vor zwei Jahren hergestellten Laufschuh gekauft hatte. Die Zahl, also zum Beispiel Defyance 2, Defyance 3, und so weiter, gibt Aufschluss darüber, in welchem Jahr der Schuh auf den Markt kam. Das wusste ich zu dem Zeitpunkt aber nicht. Mir war zwar klar, dass mein neu erworbener Defyance älter sein musste als mein alter Defyance 2, mehr Gedanken machte ich mir darüber aber nicht. Ein Fachmann im Laufshop verriet mir das Problem: Das ältere Modell ist zwar neu, lagerte aber bereits zwei Jahre im Shop. Dieser Onlinehändler verkaufte dieses „Schnäppchen“ dann zwar 40 Euro günstiger als im normalen Laden, dieser jedoch hätte diesen Schuh längst ausrangiert, weil die Dämpfeigenschaft des Schuhs aufgrund des Alters des Materials nicht mehr gegeben ist. Das weiche Material im Schuh, welches für die Dämpfungseigenschaft verantwortlich ist, ist verhärtet, die Dämpfung nicht mehr gegeben -Resultat, man belastet seine Gelenke ungedämpft und zerstört diese auf Dauer damit. Zurückgeben konnte ich den Schuh nicht mehr, da ich ihn ja bereits gelaufen habe. Ich musste mir, wollte ich mich nicht noch mehr verletzen, eben einen neuen Schuh kaufen und das tat ich diesmal beim Fachmann meines Vertrauens im Laufshop Usingen. Der Vorteil den ich hierbei ebenfalls genoss, dass ich, sollte mir der Schuh Probleme bereiten, ihn dem Verkäufer zurückbringen konnte und er ihn mir umgetauscht hätte. Der Mann weiß wohl warum er einem solch ein tolles Angebot machen kann. Er wird kaum jemanden haben, der ihm einen Schuh zurück bringt, weil er weiß was er da wem empfiehlt und verkauft.

      Ich hatte also meine Schmerzen zum einen sicher wegen der zu schnellen Intensitäts- und Temposteigerung bekommen, aber zum größten Teil durch das vermeintliche Schuhschnäppchen, was mir auch meine Orthopädin bei der ich dieses Problem untersuchen ließ, bestätigte. Herausgefunden habe ich das nur deswegen weil ich mir dachte, dass es nicht schaden könne, nochmal auf meinen alten Laufschuh, den Brooks Defyance 2 umzusteigen, nur so lange, bis sich die Schmerzen beruhigt haben. Zu dieser Theorie kam ich, weil sich meine Füße in den alten Schuhen ja mehr oder weniger zu Hause fühlten und ich wollte ihnen so viel Entspannung wie möglich bieten. Das hieß für mich also, Trainingsintensität rausnehmen, gewohnte Schuhe tragen und abwarten. Ich ging ja zunächst davon aus, dass die Schmerzen normal seien, weil der neue Schuh noch eingelaufen werden muss und ich dies vielleicht zu schnell getan hätte und dass ich, wenn die Schmerzen wieder weg sind, den neuen Schuh erneut einlaufen werde, diesmal aber halt langsamer, zunächst also nur auf Kurzstrecken. Die Schmerzen wurden besser und ich stieg wieder um auf den neuen Brooks Defyance. Das Resultat war, die Schmerzen kamen zurück. Und als ich mich dann an den Usinger Runner's Shop wandte, wurde ich eines Besseren belehrt und mir das vorhin beschriebene erläutert, dass die Dämpfung des vermeintlich neuen Schuhs bereits vollkommen ausgehärtet sei und ich meine Gelenke somit ungedämpft belastet habe. Nachdem ich dann vom Runner's Shop anständige Schuhe bekam, konnte ich wieder schmerzfrei laufen. Zwar musste ich zunächst mit den Schmerzen im linken Fuß weiterleben, sowas geht ja nicht von heute auf morgen weg, aber ich konnte weitertrainieren. Ich musste nur die Intensität etwas sänken, hielt mich mit Tempoeinheiten zurück, behandelte die Verletzung mit Eis und Elektrotherapie und brauchte einfach Geduld und Zeit. Wichtig war an dieser Stelle nur eins, immer auf seinen Körper hören, vorsichtig weitermachen und alles würde sich wieder normalisieren. Das mit dem „auf seinen Körper hören“ ist ohnehin immer das höchste Gebot sowohl im Training als auch im Alltag. Zudem muss man im Winter mit Tempoeinheiten aufpassen, da es auf den gefrorenen Straßen gern zu Verletzungen kommen kann.

      Der erste Berglauf

      Durch die oben beschriebene Verletzung kam mir eine wunderbare Idee. Ich wollte anstatt eines langen Laufs am 23. Januar 2011 einmal einen Berglauf machen. Beim Berglauf ist das orthopädische Risiko ja geringer und zudem ist die Strecke die ich laufen wollte nicht allzu weit. Ich hatte mir den Feldberg von Bad Homburg aus vorgenommen, das sind ca. 13,5 Kilometer fast nur bergan. Der Schnee war zu dem Zeitpunkt schon weggetaut, obwohl es an diesem besagten Tag leicht geschneit hat - war aber nicht der Rede wert. Schon immer hatte ich mit dem Gedanken gespielt, einmal auf den Feldberg zu laufen, mit dem Fahrrad habe ich mir das Ziel Feldberg längst erschlossen. Den Feldberg aber hochzulaufen, das sollte eine ganz neue Erfahrung für mich werden. Ich sah das Ganze als eine Art Wettkampf an und habe mich auch entsprechend verhalten. Normalerweise bin ich jemand, der gern in die Sauna oder in die Badewanne geht, soll ja einen Tag vor dem Wettkampf angeblich nicht gemacht werden, weil die Muskelspannung zu sehr nachlässt. Ich mache sowas ohnehin immer nach einem harten Training, nie würde ich das davor tun. Einen Tag davor - nun, da würde ich

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