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gesellschaftliches Umfeld als in Südafrika. Mit seiner Auswanderung entging Elon Musk gleichzeitig seinem Wehrdienst in Südafrika, den er sonst in der South African Defense Force hätte ableisten müssen. In Kanada studierte er schließlich an der Queen’s University in Ontario. Sein Bruder Kimbal folgte ihm ein Jahr später nach Kanada.

      1992 / 1993

      Im Jahr 1992 zog Elon Musk in die USA, um dort an der University of Pennsylvania zu studieren. Schon während dieser Zeit suchte Elon Musk nach Geschäftsideen, in denen er seine profunden Computer- und Programmierkenntnisse umsetzen und zu Geld machen konnte. So vergingen einige Jahre, während er auf seinen Studienabschluss hinarbeitete. Unterdessen hatte sich Elon Musk Erfahrung bei verschiedenen Praktika erworben, die er während seines Studiums absolviert hatte. Ein Praktikum absolvierte er beispielsweise am Pinnacle Research Institute in Los Gatos, wo an Superkondensatoren als Energiespeicher der Zukunft geforscht wurde.

      Bald war er als überdurchschnittlich hart arbeitender Programmierer gefragt, der auch vor komplexen Projekten nicht zurückschreckte. Seine ungewöhnlichen Programmierkenntnisse konnte er in einem Praktikum bei Rocket Science Games beweisen. Das junge Startup-Unternehmen entwickelte anspruchsvolle Videospiele für Konsolen und Computer. Das notwendige Kapital dafür kam von Sega Enterprises und der Bertelsmann Music Group.

      1994 / 1995

      Die University of Pennsylvania verließ Elon Musk 1994 mit einem Bachelor-Abschluss in Finanzen und Physik. Nun war er soweit, eigene berufliche Ziel umzusetzen. Mit frischem Diplom in der Tasche gründete Elon Musk mit seinem Bruder Kimbal im kalifornischen Palo Alto seine erste Firma namens »Global Link Information Network«. Zu dieser Zeit erschien gerade das revolutionäre neue Microsoft-Betriebssystem Windows 95, und mit dem sich rasant verbreitenden Internet eröffneten sich zudem plötzlich völlig neue Kommunikationsmöglichkeiten. Überall schossen Startups aus dem Boden, die mit neuen Geschäftsideen an dem »Dotcom«-Boom teilhaben wollten.

      Als Startkapital von Global Link Information Network brachte Elon Musk 2.000 US-Dollar mit, ein altes Auto sowie einen gebrauchten Computer. Für Kimbal, der bis dato als Franchise-Nehmer für den Hausmeisterservice College Pro Painters arbeitete, bedeutete die Entscheidung für Global Link Information Network einen entscheidenden Einschnitt in sein Leben: entweder College Pro Painters oder Global Link Information Network. Kimbal Musk verkaufte seine Lizenz, er entschied sich damit für Global Link Information Network und seinen Bruder Elon.

      Auch für Elon Musk markierte die Entscheidung für Global Link Information Network eine Zäsur. Denn den Plan, an der Stanford University in Palo Alto (Kalifornien) seine Doktorarbeit im Bereich »Materialwissenschaft und Physik« zu schreiben, musste er aufgeben. Geplantes Thema: Superkondensatoren für den Antrieb von Automobilen.

      Stattdessen überzeugte Elon Musk das Unternehmen Navteq, das digitale Landkarten erstellte und vertrieb, die eigenen Landkarten im Internet zugänglich zu machen. Elon Musk suchte nun ein brauchbares Branchenverzeichnis, das er schließlich auf CD fand. Diese CD kostete einige hundert Dollar und war die erste größere Investition in das eigene Startup-Unternehmen. Im nächsten Schritt ging Elon Musk daran, einen Softwarecode zu schreiben, mit dem er die digitalisierten Karten mit dem Branchenverzeichnis verknüpfte. Das Ergebnis stellte Elon Musk online und schuf damit die ersten Gelben Seiten des Internets.

      Diese Geschäftsidee wollten die beiden Brüder ausbauen. Dazu war es notwendig, Akquise zu betreiben und schlichtweg »Klinken zu putzen«. Fortan war der eher introvertierte Elon für das Schreiben der Software zuständig, während der gegenüber Menschen aufgeschlossenere Kimbal sich um den Außendienst kümmerte. Hinzu stieß ein südkoreanischer Freund von Elon Musk, der die junge Firma als Programmierer unterstützte. Als Firmensitz diente zu dieser Zeit ein ärmliches kleines Büro, das für 400 Dollar im Monat angemietet wurde. Die drei Gründer richteten sich mit Teppichen und Möbeln das Büro wohnlich her, denn neben ihrem Arbeitsplatz benutzten sie es zugleich als Apartment. Diese Sparsamkeit war notwendig geworden, weil das von Elon Musks Vater zur Verfügung gestellte Startkapital von 28.000 Dollar bereits aufgebraucht war.

      1996 / 1997

      Im Januar 1996 änderte sich die Situation grundlegend: Global Link Information Network bekam von Mohr Davidow Ventures, einer Venture-Capital-Gesellschaft, den Betrag von 3 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt. Dies allerdings mit der Einschränkung, dass die Geschäftsleitung einem Fachmann übertragen würde. Diese Rolle fiel Richard Sorkin zu, der fortan das Unternehmen als Geschäftsführer (CEO) leitete. Elon Musk blieb die nachrangige Position des Chairman und des Executive Vice President.

      Sowohl sein Posten in der zweiten Reihe als auch der Geschäftsverlauf seiner Firma gefielen Elon Musk nicht. Die Firma arbeitete, wie die meisten Startups dieser Zeit, durchgehend defizitär. Durch weiter zufließendes Geld, mit dem Global Link Information Network am Leben gehalten werden sollte, kamen immer mehr Entscheider von außen in das Unternehmen. In konkreten Zahlen: 4 der 7 Vorstandsposten waren mit firmenfremden Managern besetzt. Damit hatte sich gleichzeitig der Unternehmensanteil von Elon Musk auf 7 Prozent verringert. Zwischenzeitlich war sogar der Name des Unternehmens geändert worden. Statt Global Link Information Network hieß es nun Zip2.

      1998

      Im April 1998 schließlich wollte Richard Sorkin die Firma abstoßen – weit unter Wert, wie Elon Musk glaubte. Aus diesem Grund ging Musk in die Offensive und überzeugte den Vorstand davon, CEO Richard Sorkin zu kündigen. Tatsächlich folgte der Vorstand der Drohung von Elon Musk, der ansonsten das Unternehmen verlassen hätte. So musste stattdessen Richard Sorkin seinen Schreibtisch räumen; der von ihm eingefädelte Verkauf wurde abgeblasen.

      Zur Verwunderung von Elon Musk entschied der Vorstand nun jedoch nicht, ihn in die erste Reihe zu befördern, sondern setzte ihm mit Derek Proudian erneut einen Geschäftsführer (CEO) vor die Nase. Elon Musks Hoffnung auf eine Verbesserung des Geschäftsklimas und der Geschäftszahlen lösten sich bald in Luft auf – denn Derek Proudians erste Amtshandlung war der Verkauf von Zip2 an das Großunternehmen Compaq.

      1999

      Doch nicht der Verkauf war die eigentliche Sensation, sondern der Kaufpreis von 307 Millionen Dollar. Das war der höchste Betrag, der bislang für ein Internet-Startup gezahlt worden war. Elon Musk erhielt vom Verkaufserlös 22 Millionen Dollar ausgezahlt. Damit war er mit seinen 28 Jahren zwar Multimillionär – aber gleichzeitig frustriert und seiner Firma beraubt. Musk begann nach einer neuen Geschäftsidee zu suchen.

      Schon im Sommer 1999 war die neu gefundene Geschäftsidee soweit gereift, dass Elon Musk damit auf Kapitalsuche ging. Die Idee schien ausgefallen, aber tauglich. Elon Musk wollte eine Online-Bank gründen, um den in den USA komplizierten länder- bzw. bundesstaatenübergreifenden Zahlungsverkehr zu vereinfachen und zu beschleunigen.

      Schließlich erhielt Musk vom Unternehmen Sequoia Capital finanzielle Unterstützung in Höhe von 25 Millionen Dollar. Sequoia Capital war nicht unbekannt, denn sowohl Cisco, Apple und Oracle hatten ihre Geschäftsidee mit dem Venturekapital von Sequoia Capital aufbauen können. Ein Name für das neue Unternehmen war schnell gefunden: »X.com« sollte es heißen.

      2000

      Parallel dazu heiratete Elon Musk im Januar 2000 seine Lebensgefährtin Justine Wilson, eine kanadische Schriftstellerin. Das Unternehmen X.com startete hingegen nicht so erfolgreich wie erhofft. Musk experimentierte mit verschiedenen Dienstleistungen, doch ein durchschlagender Erfolg wollte sich nicht einstellen. Einzig die Idee, länderübergreifende Zahlungen über ein E-Mail-Konto abzuwickeln, schien erfolgversprechend. So entschied sich Elon Musk schließlich im März 2000 dafür, mit dem im Herbst 1998 gegründeten Konkurrenzunternehmen Confinity zu verschmelzen, das an einem Bankservice namens »PayPal« arbeitete.

      Der Reiz eines solchen Zahlungssystems erklärte sich aus den Eigenheiten des Zahlungsverkehrs in den USA: »Dort herrschen wegen des langen Verbots des bundesstaatenübergreifenden Überweisens im bargeldlosen Zahlungsverkehr Schecks und Kreditkarten vor, welche für die Begleichung von Verpflichtungen aus Onlinetransaktionen wenig geeignet sind. Im Vergleich dazu wird zum Beispiel in Deutschland eine

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